
Unterschiedlicher als beim Thema Kryptowährungen könnten die Meinungen wohl nicht ausfallen. Im Grunde gibt es nur die Position überzeugter Kryptofans sowie erklärter Gegner. Zu den bekanntesten Anhängern digitaler Währungen gehören der frühere Twitter-CEO Jack Dorsey und Tesla-Mastermind Elon Musk. Eindeutig negativ äußerte sich in dieser Woche Milliardär Warren Buffett. Der Vizepräsident von Buffetts Unternehmen Berkshire Hathaway, Charlie Munger, warnt in aktuellen Interviews ebenfalls vor den Gefahren des Kryptomarktes. Munger sieht für den Sektor Parallelen zum sogenannten Dotcom-Boom. In den späten 1990er Jahren entwickelte sich unter am „Neuen Markt“ eine regelrechte Kursblase. Am Ende stand der Zusammenbruch, viele Anleger verloren ihr Vermögen. Der 97-jährige Erfolgsinvestor Munger geht so weit zu sagen, dass der Bitcoin und Altcoins niemals hätten erfunden werden dürfen.
Diese Aussage dürfte fraglos zum Teil auch eine Frage der Generation sein. Viele jüngere Investoren stehen Kryptowährungen wesentlich offener gegenüber. In der neuesten Veröffentlichung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) zum Kryptothema geht es hingegen weniger um die Frage nach dem Pro und Contra von Coins und Token. Die Experten befassten sich stattdessen mit dem Nutzen von Bitcoin und Co. im Hinblick auf die in vielen Ländern hohen Inflationsraten. Seit Jahren gibt es immer mehr Empfehlungen, dass die Beimischung von digitalen Währungen im Portfolio ein adäquates Instrument sein kann, um sich als Anleger vor der Inflation zu schützen. Ob dies eine zutreffende Einschätzung ist, haben sich die Verbraucherschützer jetzt nochmals genauer angeschaut. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus. Klaus Müller, der Vorstand des Bundesverbandes, ließ im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe durchblicken, dass der vermeintliche Inflationsschutz leider nicht gegeben sei.
Müller warnte vielmehr explizit vor dem Kauf von Kryptowährungen und findet dabei harte Worte. So sei es nicht nur aus volkswirtschaftlicher Sicht schlicht und ergreifend falsch, von einem solchen Schutzmechanismus zu sprechen. „Völliger Bullshit“ sei die Behauptung, wie Müller betont. Ein Grund für die Fehleinschätzung vieler Anleger – der VZBV-Vorstand nennt hier einen Anteil von 99 Prozent – sei das fehlende Wissen zur Funktionsweise des Bitcoins und anderer Kryptowährungen. Die Inflation sei vielmehr ein elementarer systemischer Bestandteil von Kryptosystemen. Das System als solches sei endlich. Die Folge sind stetig steigende Preise, wenn die Nachfrage steigt. Für den normalen Anleger hält Müller Coins für ebenso wenig geeignet wie etwa Differenzkontrakte und andere Hebelprodukte. Zielgruppe seien eher Profi-Trader sowie Investoren, die höhere Verluste dank größerer Vermögen verschmerzen können.
Der VZBV-Chef zieht wegen der Gewinnchancen einen Vergleich zu Glücksspielen wie Roulette oder Lotto. Ein Großteil des Booms auf dem Kryptomarkt erklärt Klaus Müller damit, dass digitaler Währungen derzeit angesagt sind. Als „hochspekulative Anlagen“ jedenfalls seien Kryptowährungen für die allermeisten Anleger weder ein Schutz vor inflationsbedingten Verlusten noch ein empfehlenswertes Investment.
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