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Vonseiten der Politik und diverser Wirtschaftsinstitute heißt es bereits seit Monaten, dass die Belastungen durch hohe Ausgaben für Energie aller Voraussicht nach für lange Zeit zum Begleiter der Haushalte und Unternehmen im Land bleiben werden. Daran ändern auch staatliche Rettungspakete und Maßnahmen wie Preisbremsen für Gas und Strom wenig. Eine weitere Verschärfung des Krieges in der Ukraine oder neue Wellen der Pandemie bergen hier durchaus die Gefahr steigender Preise und neuer Probleme. Eine aktuelle Studie der Experten der Boston Consulting Group gewährt nun Einblicke in die Folgen der Krise auf dem Energiemarkt für die heimische Automobilbranche. Die Autobauer dürften noch lange unter dem Einfluss der angespannten leiden. Überraschend kommt die Erkenntnis vor allem für Unternehmen des Sektors vermutlich eher nicht.
Zahlreiche Hersteller und Zulieferer berichten seit langem vom Druck, der nicht erst sein Beginn des Kriegs auf der Sparte lastet. Die neue Studie aus dem Hause BCG untermauert diese Einschätzungen und gewährt bedingt sogar einen Blick in die Zukunft. Ein baldiges Ende der Krise sehen die Analysten für die kommenden Jahre nicht. Vielmehr werde Deutschlands Automobilindustrie noch bis in das nächste Jahrzehnt von der derzeitigen Energiekrise betroffen sein. Damit nicht genug, handele es eben nicht um eine Problematik, die allein die Hersteller belastet. Stattdessen verweisen die Urheber der Studie auf die generelle Preiskrise, die unterm Strich die „gesamte automobile Wertschöpfungskette“ auf lange Sicht unter Druck setze.
Vor allem sieht die Studie schwierige Rahmenbedingungen im Bereich jener Rohstoffe und Materialien, die mit einem besonders großen Energieaufwand verbunden – also beispielsweise Produkte wie Stahl oder Aluminium. Auch im Chemiesektor erwartet die Analyse dauerhaft hohe Preise. Zwar gehen die Unternehmensberater der Boston Consulting Group für das Jahr 2030 (und folgend) von Preisen aus, die unter dem Niveau aus der Hochphase des Marktes im Jahr 2022 liegen werden. Gemessen an den Preisen aus der Zeit vor dem Ausbruch der Pandemie aber würden die Preise dennoch um mehr als 100 Prozent höher liegen. Mit den zu erwartenden Konsequenzen. Insofern werde der ohnehin erhebliche Druck auf die Kfz-Hersteller im Land noch spürbar zunehmen.
Die BCG-Studie greift in diesem Punkt die Energiekosten auf, die mit der Fertigung eines typischen Mittelklasse-Fahrzeugs aus dem Bereich der Elektromobilität verbunden sind. 2030, so die Prognose, werden die Ausgaben um etwa 1.300 Euro höher ausfallen als 2020. Im Falle eines Diesels oder Benziners dürften die Mehrkosten allein für Energie sogar um 1.500 Euro über den Kosten ein Jahrzehnt zuvor angesiedelt sein. Den Unterschied von geschätzten 200 Euro je Fahrzeug zwischen den beiden Sparten begründet die Studie insbesondere mit dem technischen Fortschritt, größerer Nachfrage und rückläufigen Kosten bei der Produktion wichtiger Bauteile wie etwa Batterien. Daraus ergeben sich durchaus deutliche unterschiedliche, Antriebs-bedingte Gesamtkosten. Massiven Preisdruck sehen die Analysten gerade im Umfeld der noch immer dominierenden Verbrenner-Sparte.
Hersteller, die diese Entwicklung nicht an Endkunden umlegen, müssten sich unweigerlich mit geringeren Gewinnen arrangieren, wie die Analyse von BCG hervorhebt. Hersteller von E-Autos wiederum können bis 2030 vom allgemeinen Trend hin zur Elektromobilität profitieren. Die Entwicklung hin zu einer Massenfertigung erlaube Herstellern einen besseren Ausgleich der steigenden Kosten für Energie. Folgenschwer seien die hohen Mehrkosten letztlich gerade für Zulieferer. Denn sie dürften einen größeren Druck durch die Kfz-Hersteller zu spüren bekommen, so das Credo der renommierten Beratungsgesellschaft. Angesichts der genannten Risiken sei von einer sukzessiven Verlagerung der Produktion an günstigere Standorte im Ausland zu rechnen. Albert Waas von der BCG erwartet diese Entwicklung in besonderer Weise für Automobil-Sparten, die auf sehr energieintensive Erzeugnisse von Autozulieferern angewiesen sind.
Als eine wahrscheinliche positive Erwartung gibt es am Ende in der Studie trotzdem. So würde der Kostenanstieg Hersteller wie auch Zulieferer im Automobilsektor mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu zwingen, verstärkt über Optionen zur Steigerung der Energieeffizienz und -erzeugung nachzudenken.
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