
Der Bitcoin, die älteste und bekannteste Kryptowährung der Welt, steuert seit Monaten wieder höhere Preisregionen an. Allein in den letzten vier Wochen vor dem Redaktionsschluss verzeichnete der Kurs ein Plus von mehr als 40 Prozent und bewegte sich zuletzt im Bereich von über 65.500 Euro. Innerhalb des vergangenen halben Jahres stieg der BTC-Kurs gar um mehr als 170 Prozent. Zwischenzeitliche Rückschläge sind dabei nicht ungewöhnlich. Trotzdem rechnen viele Analysten und Marktkenner der digitalen Währung gute Chancen für eine fortgesetzte Rallye auf ein sechsstelliges Niveau. Einen Beitrag zur momentanen Erfolgsgeschichte dürften hier auch die neuesten Meldungen aus dem Umfeld der britischen Aufsicht für Börsen- und Finanzdienstleistungen – der FCA. Nach ausführlichen Prüfungen teilten die Experten der Behörde mit, keine Einwände hinsichtlich der Entwicklung sogenannter ETN (mehr) zu haben. So könnte an der Londoner Börse schon bald der Weg für einen großangelegten Handel mit Kryptowährungen eröffnet werden.
Zum Hintergrund: Bei ETNs handelt es sich um sogenannte „kryptogestützte Exchange Traded Notes“. Die zum Wochenbeginn veröffentlichte Entscheidung der Financial Conduct Authority könnte Börsen und anderen Handelsplätzen ermöglichen, Marktteilnehmern börslich gehandelte Produkte zu offerieren, die an digitale Währungen gekoppelt sind. Vorausgegangen war der FCA-Meldung eine ähnliche Stellungnahme des US-Pendants – der Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission.
Die SEC hatte erstmals die Freigabe für einen US-Spot-Bitcoin-ETF erteilt. Die Folge war ein rasanter Höhenflug des Bitcoin-Kurses, der die Währung eine Weile lang sogar auf ein historisches Hoch beförderte. Im Windschatten legten auch die Kurse der Aktien von Unternehmen mit Krypto-Bezug merklich zu. Dazu gehörten unter anderem das Papier der Kryptobörse Coinbase.
Die neue Bewertung der SEC und die daraus folgende Zulassung von Bitcoin-Fonds für den Börsenhandel könnte ein neuer Meilenstein für die Akzeptanz digitaler Währungen außerhalb des „Kryptoversums“ sein. Dass sich nun auch die vormals als Krypto-kritische Financial Conduct Authority positiver und offen gegenüber Anträgen „anerkannter Investmentbörsen“ für Exchange Traded Notes (ETNs) am Standort Vereinigtes Königreich äußert, dürfte ebenfalls zügig wichtige Weichen für den Wachstumsmarkt stellen.
Die Londoner Börse reagierte zeitnah auf die Neuausrichtung der FCA. Sie erklärte, bereits ab dem zweiten Quartal des laufenden Jahres Anträge für ETNs im Zusammenhang mit den Krypto-Netzwerken Bitcoin und Ethereum akzeptieren und Zulassungen prüfen zu wollen.
Die britische Börsenaufsicht betonte gleichzeitig die Notwendigkeit „ausreichender Kontrollen“ vor der Zulassung. Zuständige Börsen sind angehalten, den neuen Produkten angemessene, wichtige Kontrollmechanismen zu schaffen. Unabdingbar sei ein „ordnungsgemäßer“ Handelsablauf. Darüber hinaus müssten Börsen einen „angemessenen Schutz“ potenzieller professioneller Anleger garantieren. Noch ist nicht vollends klar, wie Standards für den börslichen Kryptohandel im Königreich aussehen können und sollen. Es dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis die Aufsicht nach den neuesten Äußerungen entsprechende Regularien entwickeln wird.
Dass sich mit der London Stock Exchange (LSE) ein zusätzlicher weltweit relevanter Handelsplatz für Kryptowährungen und mit ihm verbundene Produkte öffnet, ist zunächst ein grundsätzlich wesentliches Signal für Anbieter und Interessenten. Auch könnten börsengehandelte Bitcoin- und Ether-Notes nur der Vorbote einer baldigen Öffnung über die beiden führenden Kryptowährungen hinaus sein.
Die FCA-Entscheidung war von Beobachtern insofern erwartet worden, als die Behörde zuvor wohlwollend auf Konzepte der Recognized Investment Exchanges (RIEs) reagiert hatte. Angekündigt worden war bereits, Vorschläge zur Entstehung/Schaffung eines börsennotierten Umfelds für Krypto-basierte Exchange Traded Notes nicht ablehnen zu wollen. In einem Punkt rückt die Aufsicht trotzdem nicht von ihrer Meinung ab. Medien zufolge ist die FCA nach wie vor der festen Überzeugung, dass sowohl ETNs als auch andere Derivate mit Bezug zum Kryptomarkt eher nicht für Kleinanleger geeignet seien. Als Grund führen die Experten wie gehabt vorrangig das hohe Emittenten- und Investitionsrisiko an. Um ihrerseits für Anlegersicherheit zu sorgen, sieht die Londoner Börse verschiedene Vorkehrungen vor. So plant die LSE den Ausschluss des als besonders riskanten geltenden Handels mit Bitcoin und Ether mit Hebelwirkung, also über den eigenen Kapitaleinsatz der Anleger, vor.
Außerdem sollen digitale Vermögenswerte zu einem Anteil von 90 Prozent oder mehr durch die Aufbewahrung in Cold-Wallets (oder vergleichbarer Varianten) abgesichert werden. So oder so dürfte der Kryptohandel nicht nur kurzfristig erheblich von der geänderten Positionierung der britischen und US-amerikanischen Behörden profitieren.
Rechtlicher Hinweis: Voraussetzung für die Nutzung unserer Website ist die Vollendung des 18. Lebensjahres sowie die Beachtung der für den jeweiligen Nutzer geltenden Glücksspielgesetze. Darüber hinaus sind die AGB der Wettanbieter zu beachten. Teilnahme an Glücksspiel ab 18 Jahren – Glücksspiel kann süchtig machen – Hilfe finden Sie auf www.bzga.de – 18+ | Erlaubt | AGB gelten
Finanzielle Differenzgeschäfte (sog. contracts for difference oder auch CFDs) sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Der überwiegende Anteil der Privatkundenkonten verliert Geld beim CFD-Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.