
Nach Beginn des Kriegs im Nahen Osten hatten sich Anleger und teilweise auch Analysten überrascht darüber gezeigt, dass der Deutsche Aktienindex nicht direkt mit starken Einbrüchen auf die Meldungen aus der Region reagiert hatte. Stattdessen legte der deutsche Leitindex in den ersten Tagen sogar zu, bevor er seine immerhin geringen Gewinne ab dem 11.10. umso deutlicher abgeben musste und so schlussendlich spürbar sank. Bis Ende Oktober büßte der DAX mehr als 770 Punkte ein und orientierte sich infolge dieses Trends unter die Marke von 14.700 Punkten. Dort aber verweilte der Index nicht. Das Gegenteil war der Fall. Anfang November setzte eine Kursrallye ein, die den Kurs zeitnah auf ein neues historisches Hoch befördern könnte. Angesichts der letzten Wochen hat der DAX das Potenzial für noch weitaus größere Sprünge nach oben.
Das bisheriges Rekordhoch des Deutschen Aktienindex liegt (Stand 01.12.2023) bei rund 16.529 Punkten. Dieses Ziel rückt durch den Höhenflug allmählich in greifbare Nähe. Allein im Monat November verzeichnete der DAX ein Plus von fast zehn Prozent. Die letzte Woche des Monats schloss der Index mit einem ausgezeichneten Wert von knapp über 16.326 Punkten ab. Mit diesem Schlussspurt vor dem Jahreswechsel folgte der Leitindex seinem vermeintlichen US-Vorbild Dow Jones, der zuletzt sein neues Zweijahreshoch erreichte und damit seinerseits die Weichen für eine Jahresendrallye stellen konnte. In den USA sind und waren vor allem die Hoffnungen der Anleger auf baldige Senkungen der Zinsen für den Ausbruch verantwortlich.
Die Zinsentwicklungen in den Vereinigten Staaten sind dabei auch einer der wichtigsten Beweggründe für den positiven DAX-Trend. Parallel zum DAX konnten auch die nicht minder bedeutenden Indizes EuroStoxx 50 und MDax zulegen. Während der EuroStoxx 50 stabil über 4400 Punkten notierte, führten die neuesten leichten Gewinne den MDax auf ein Niveau oberhalb von 26.330 Punkten.
Neben der Erwartung sinkender, wenigstens aber gleichbleibender Zinsen sind es zudem die weiterhin positiven Inflationszahlen, die den Indizes Rückenwind verleihen. Die Lage entwickelte sich derart günstig, dass Experten wie der Tradingspezialist Stephen Innes von SPI Asset Management von einem November sprach, an den sich Anleger noch „erinnern“ würden. In den USA lässt sich die Entwicklung mit der Freude der Marktteilnehmer hinsichtlich der guten Arbeit der Währungshüter der Federal Reserve erklären. So ist es der Notenbank gelungen, einen Inflationsanstieg, gleichzeitig aber auch eine rezessive Stimmung zu verhindern. Aktien gehören zu den großen Gewinnern dieser Entwicklung. Auch deshalb, weil viele Investoren zunehmend von Senkungen der Zinsen in absehbarer Zeit ausgehen. Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) gehen für Europa ebenfalls von einer Fortsetzung der Inflationsabschwächung aus.
Daraus entwickle sich unter Marktteilnehmern zusehends die Erwartung einer Zinssenkung als nächste realistische Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB). Wie seit Beginn der Pandemie lässt sich der EZB-Rat diesbezüglich nicht in die Karten schauen und hält sich alle denkbaren Optionen offen. Eindeutig gegen mögliche Senkungen der Leitzinsen sprach sich Ende November nochmals der amtierende Bundesbank-Präsident Joachim Nagel aus. Laut Nagel sei es schlicht zu früh, überhaupt eine Senkung der Zinsen in Betracht zu ziehen. Ein Argument für die Fortsetzung der momentanen Zinspolitik seien die erkennbaren Marktrisiken, die vorerst durchaus einen erneuten Inflationsanstieg auslösen könnten. Anleger in Deutschland, Europa und den USA geben dieser Tage wenig auf solche Unkenrufe.
Sie freuen sich stattdessen über steigende Kurse, die sowohl bei etlichen im DAX gelisteten Unternehmen als auch im Bereich der im MDax notierten mittelgroßen Firmen so manchen Aktionär zum Ende des laufenden Jahres mit dem Gedanken an Gewinnmitnahmen spielen lassen. Die Frage, die sich unweigerlich aus den aktuell guten Verläufen ergibt: Wie lange hält sich der Trend und welche Auswirkungen würden ein zunehmendes Inflationsrisiko und eine Zuspitzung des Kriegs im Nahen Osten auf die Kurse haben?
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