
In etlichen führenden Wirtschaftsländern entwickelt sich die Ökonomie trotz teils schwerwiegender Probleme inzwischen wieder positiv. In den USA etwa stellen die neuesten Daten zum Arbeitsmarkt eine Herausforderung für die Wirtschaft dar. Deutschland wiederum steht als Industrienation mit ihren Schwierigkeiten mittlerweile im Vergleich zu ähnlich wichtigen Standorten denkbar schlecht da. Die Warnungen vieler Experten werden angesichts des aktuellen Trends immer lauter. Die Folgen des derzeitigen Abschwungs sind den Analysten zufolge fatal. Hintergrund der mahnenden Worte sind nicht zuletzt die aktuellen Vorhersagen für das laufende Jahr 2023. Warum? Die Prognosen für die deutsche Wirtschaft fallen problematisch aus.
Während andere Staaten allmählich wieder schwarze Zahlen hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Entwicklung schreiben, deutet sich in Deutschland ein weiterer Abschwung an. Eine Talfahrt attestiert unter anderem Timo Wollmershäuser, der Konjunkturchef des ifo Instituts. Wollmershäuser sieht klare Hinweise auf eine erneute Abkühlung der deutschen Wirtschaft, wobei sich diese Tendenz eben nicht nur für einzelne Branchen abzeichne. Die Signale für eine Flaute seien vielmehr in den meisten Sparten erkennbar. Für 2023 rechnet das ifo Institut inzwischen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 %. Die bisher erwartete und erhoffte Erholung im Jahresverlauf dürfte es laut dem Institut nicht geben.
Noch negativer fällt die Erwartung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) aus. Dort gehen die Experten gar von einem Minus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um ein halbes Prozent im laufenden Jahr aus. Und es kommt noch „besser“. Das Essener RWI-Institut veröffentlichte nun Zahlen, die auf einen Rückgang des BIP um 0,6 % schließen lassen. Was die genannten drei Institute eint, ist die Erwartung eines Anstiegs der Arbeitslosenzahl in Deutschland auf rund 2,6 Millionen. Zusätzlich dürfte die Inflation auf das Jahr gerechnet bei sechs Prozent liegen. Untermauert werden die Prognosen unter anderem durch das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Die Experten des Amtes haben (saison- und kalenderbereinigt) ein Minus um 1,8 % für die Produktion der deutschen Produktion im Juli dieses Jahres gegenüber dem Vormonat ermittelt.
Die Gefahr einer Rezession bleibt angesichts dieser Aussichten der Institute somit omnipräsent. Und das in einer Phase, in der sich andere Wirtschaften wie die USA und selbst das seit Jahren angeschlagene Italien nach und nach erholen. Im direkten Vergleich bietet sich der Blick ins Nachbarland Frankreich an. Dort legte die Wirtschaftsleistung um 08, % zu, wie Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) verdeutlichen. Der Ifo-Konjunkturchef Wollmershäuser fand zur Wochenmitte deutliche Worte. Im internationalen Vergleiche befinde sich Deutschland in der schlechtesten Lage. Konjunkturelle Schockzustände hinterlassen hierzulande besonders offensichtliche Spuren. Der Ifo-Analyst erwartet erst im kommenden Jahr ein Plus der Wirtschaftsleistung, wobei sich diese mit wahrscheinlichen 1,4 % in Grenzen halten werde.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, da auch und gerade der Wohlstand im Land unter der Entwicklung leide. Die deutsche Bevölkerung werde derzeit – relativ gesehen in der Gegenüberstellung zu anderen Staaten – weiterhin ärmer.
Gleichzeitig verweile Deutschlands Inflation auf einem hohen Niveau, bisher ohne nennenswerte Abwärtskorrekturen. Die Folge seien steigende Preise für Verbraucher im Vergleich zum Vorjahr. Die Teuerung sei zwar in wesentlichem Maße gesunken; die Erholung nehme aber weitaus mehr Zeit in Anspruch als gedacht. Für 2024 gehen die Ifo-Forscher von einem Rückgang der Inflationsrate auf 2,6 % aus, womit immerhin ansatzweise ein Wert wie der von der Europäischen Zentralbank angestrebt erreicht werden würde. Die momentan hohe Gesamtinflation stelle einstweilen trotzdem eine erhebliche Belastung für die deutsche Wirtschaft dar. Zumal die Kerninflationsrate, bei der die Energiepreise unberücksichtigt bleiben, weiterhin auf einem hohen Stand angesiedelt seien, wie der Ifo-Experte zum wiederholten Male hervorhebt. Die Ausgaben für Lebensmittel und andere „Dinge des täglichen Bedarfs“ würden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch 2024 im Bereich über der Gesamtinflation zu finden sein, wie es nicht nur Wollmershäuser prognostiziert.
Verbraucher sollten insofern weiterhin mit steigenden Preisen rechnen. Auch im Dienstleistungssektor von Restaurantbesuchen bis zum Termin beim Friseur. Erfreulich: Ein massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit dürfte ausbleiben, sollten die Analysten Recht behalten.
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