
Kaum sind die Forderungen aus Schweden nach einem generellen Verbot von Krypto-Mining innerhalb der EU verhallt, da kommt bereits eine neue Meldung der Europäischen Union, die sich auf den Umgang mit dem Wachstumsmarkt der digitalen Währungen beschäftigt. Zur Wochenmitte veröffentlichten die Mitgliedsländer der EU eine gemeine Stellungnahme, in der es in erster Linie um die Frage nach einheitlichen Krypto-Regeln geht. Was viele Experten schon lange fordern, soll nun endlich realisiert werden: Die Staaten der Gemeinschaft haben endlich eine gemeinsame Position erarbeitet, die in Zukunft für die bisher fehlende Transparenz rund um Kryptowährungen sorgen sollen.
Zwar gibt es – wie das Beispiel des offenen Briefs in Schweden aus der vergangenen Woche mit einem Ruf nach einem Mining-Verbot zeigt – wie gehabt viele Skeptiker, die in Währungen wie dem Bitcoin vor allem eine erhebliche Gefahr für das traditionelle Finanzsystem sehen. Doch selbst in der Bankenwelt zeichnet sich zunehmend ein Umdenken ab. Viele Banken und Industriebereiche kooperieren inzwischen mit Blockchain-Unternehmen oder arbeiten an eigenen Projekten. Kritiker bemängelten deshalb in der nahen Vergangenheit eher das „Klein-Klein“ auf nationaler Ebene, wenn es um verlässliche Regeln für den Kryptosektor geht. Sowohl für Investoren als auch Anbieter leiden bisher unter dem Mangel an einheitlichen Richtlinien. Gerade Kryptowährungen sind ein grenzübergreifender Markt. Und dieser verlangt einen ebensolchen Rechtsrahmen. Diesen soll es den EU-Staaten zufolge nun geben.
Den Grundstein für die den neuen gemeinsamen Ansatz hatte die Brüsseler Europäische Kommission als zentrales europäisches Organ für das Einbringen neuer Verfahren für die Gesetzgebung gelegt. Der besagte Gesetzesvorschlag datiert auf den Juli 2021 und bezog sich insbesondere auf das Problem der Geldwäsche und Finanzierung des internationalen Terrors im Zusammenhang mit Kryptowährungen. Nun war es an den Mitgliedern des EU-Parlaments, über den Vorschlag zu beraten und zu verhandeln. Die gemeinsame Position aller EU-Länder scheint man jetzt nach rund fünf Monaten gefunden zu haben. Dreh- und Angelpunkt ist die Schaffung neuer Transparenzregeln, wenn es um in digitalen Währungen vorgenommene Transaktionen, vor allem Überweisungen geht. Das Resultat: Anonymität beim Währungstransfer und bei digitalen Geldbörsen (Wallets) soll es in der EU zukünftig nicht mehr geben.
Die Umsetzung der Pläne würde durchaus weitreichende Folgen haben – sowohl für Währungsinhaber als auch Dienstleister, die Nutzern Wallet-Dienstleistungen anbieten oder den Handel mit Kryptowährungen ermöglichen. Der Kryptotransfer als solcher soll vollumfänglich nachvollziehbar werden. Empfänger- und Absenderdaten werden zuständigen Behörden zugänglich gemacht. Diese können auf diesem Wege früh Transaktionen in Verbindung mit Straftaten erkennen und unterbinden sowie erforderliche rechtliche Schritte einleiten. Mit der Anonymität bliebe hier ein für viele Kryptofans wesentlicher Vorteil von Coins und Token auf der Strecke. Zumal die Mitgliedsstaaten nach derzeitigem Stand anonyme Wallets generell verbieten wollen. Dies würde im Ernstfall das Aus für manchen Dienstleister bedeuten. Viele Anbieter dürften jedoch Anpassungen ihrer Produkte und Geschäftsbedingungen vornehmen, um weiter Zugang zum Krypto-Wachstumsmarkt Europa zu haben.
Für die EU handelt es sich bei der Einigung um einen logischen Schritt hin zur Gleichbehandlung von Krypto-Transaktionen mit dem Geldtransfer über die klassischen Bankensysteme oder digitale Zahlungsmethoden. Dort gelten seit jeher strenge Regeln zur Nachverfolgbarkeit. Rund um den Aspekt der Anonymität gibt es in der Kryptowelt schon lange engagierte Debatten. Unter anderem, weil viele Währungen wie der Marktführer Bitcoin nicht so anonym sind, wie mancher Laie glaubt. Mit Blick auf die erhoffte Akzeptanz im Mainstream gibt es auch manchen Branchenvertreter, dem Privacy Coin oder Datenschutz-Coins wie Monero oder Zcash ein Dorn im Auge sind. Aufgrund von Medienberichten über die Beliebtheit dieser Kryptowährungen im sogenannten Darknet sind es genau diese digitalen Münzen, die viele normale Anleger davon abhalten, in Bitcoin, Ethereum und Co. zu investieren. Die neuen Transparenzregeln könnten einen wichtigen Beitrag zur Imagepflege des Kryptoraumes leisten.
Rechtlicher Hinweis: Voraussetzung für die Nutzung unserer Website ist die Vollendung des 18. Lebensjahres sowie die Beachtung der für den jeweiligen Nutzer geltenden Glücksspielgesetze. Darüber hinaus sind die AGB der Wettanbieter zu beachten. Teilnahme an Glücksspiel ab 18 Jahren – Glücksspiel kann süchtig machen – Hilfe finden Sie auf www.bzga.de – 18+ | Erlaubt | AGB gelten
Finanzielle Differenzgeschäfte (sog. contracts for difference oder auch CFDs) sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Der überwiegende Anteil der Privatkundenkonten verliert Geld beim CFD-Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.