
Seit Beginn der Pandemie waren viele Experten sehr pessimistisch gestimmt, wenn es um Prognosen zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft ging. Kaum zeichneten sich entspanntere Bedingungen dank der rückläufigen Auswirkungen des Coronavirus ab, hinterließ der Krieg in der Ukraine Spuren. Inzwischen aber deutet sich, dass sich die Wirtschaftslage in Deutschland unerwartet gut entwickeln könnte. Nachdem in den vergangenen Monaten immer wieder über eine Rezession spekuliert wurde, kommen die wichtigsten Wirtschaftsinstitute inzwischen zu einer besseren Einschätzung.
Die Folge: Die deutsche Wirtschaft könnte laut führenden Forschungsinstituten im laufenden Jahr immerhin um 0,3 % zulegen. Genau dies geht aus der am heutigen Tage (also am Mittwoch, dem 05.04.2023) vorgestellten Frühjahresprognose der Experten hervor. Das Wachstum könnte damit zwar überschaubar ausfallen. Schaut man sich jedoch die letzten Vorhersagen an, ist dieser geringe Anstieg durchaus erwähnenswert. Noch im Herbst 2022 waren die Analysten der Institute von einer Schrumpfung in einer Größenordnung um rund 0,4 % für die heimische Wirtschaftsleistung ausgegangen. Grund für diese Annahme war in erster Linie die anhaltende Energiekrise. Zwischen der vorherigen und der neuesten Vorhersage liegen also 0,7 %. Angesichts der gravierenden Auswirkungen des Krieges in der Ukraine ist der Trend umso erfreulicher.
Als wesentliches Argument für den neuen Trend hebt die Frühjahrsprognose den Rückgang der Preise für Gas, Öl und Strom hervor, die der deutschen Industrie sprichwörtlich in die Karten spielt. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Vergleich der Frühjahrsprognose mit den Erwartungen der deutschen Wirtschaftsweisen. Der Sachverständigenrat hat Ende März maximal ein Wachstum von 0,2 % und für 2024 ein mögliches Plus von 1,3 % in Aussicht gestellt. Eine hohe Inflationsrate und der damit verbundene Verlust der Kaufkraft dienten bei der Begründung neben steigenden Kreditzinsen und sinkender Nachfrage aus dem Ausland als Begründung. So jedenfalls begründete Monika Schnitzer, ihres Zeichens Vorsitzende des Sachverständigenrats, vor einigen Wochen die Prognose und verwies vorrangig auf den Einfluss der Energiekrise in Europa.
Die größere Zuversicht der Wirtschaftsinstitute als Alternative zu den Wirtschaftsweisen ist zwar nur eine Position neben anderen. Trotzdem aber könnten die beteiligten Institute am Ende Recht behalten und Deutschland einen Weg vorbei an der Rezession finden. Keine Frage: Die Aussagen von Konjunkturforschern im Hinblick auf eine eher langsam sinkende Inflation sind keineswegs unbegründet. Aussagen wie von Timo Wollmershäuser, seines Zeichens Konjunkturchef beim ifo Institut, sprechen für einen Rückgang der deutschen Inflationsrate. Wollmershäuser rechnet statt vormals 6,9 nur noch mit 6,0 % für 2023 und sieht den Höhepunkt der Welle für erreicht. Ab dem Sommer könnte auch der Privatkonsum endlich infolge höherer Reallöhne wieder steigen.
Die deutsche Industrie wird die Konjunkturentwicklung stärken, glaubt man den Experten. Deutschlands Bausektor könnte aber zu einem Hemmschuh werden. Als Auslöser nennt Wollmershäuser die negativen Entwicklungen bei der Nachfrage im Wohnungsbau, die durch die straffere EZB-Geldpolitik und steigende Kosten für Finanzierungen einen Dämpfer erhalten. Bedenken gibt es aus dem Umfeld der Wirtschaftsforscher beim Thema staatlicher Konjunkturprogramme. Diese könnten – obwohl sie das Wachstum ankurbeln sollen – ebenfalls eher dämpfende Wirkung für die Wirtschaft haben. Was die Wirtschaft hingegen stützen könnte, sind die neuen Ziele der deutschen Klimapolitik, die auf eine ausgeglichene CO2-Bilanz abzielen. Vorerst seien diese erhofften Resultate zwar utopisch. Eine wichtige Grundlage auf dem Weg zur nötigen Klimaneutralität seien diese Maßnahmen aber dennoch.
Unklar ist, welche Richtung die Teuerung 2024 dank der Entlastungsmaßnahmen durch den Staat einerseits und höhere Löhne auf der anderen Seiten einschlagen wird. Denn diese Faktoren könnten die heimische Nachfrage und Preise ebenso befeuern wie ausbremsen könnten. Das erwartete Plus des Bruttoinlandsprodukts von 1,5 % könnte Deutschlands Wirtschaft schneller auf Kurs bringen. Was unterm Strich deutlich wird: Auch im zweiten Jahr des Krieges sind sich Analysten bei Prognosen bezüglich der Entwicklung der Wirtschaft Deutschlands alles andere als einig.
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