
Gute Nachrichten für Sparer weltweit: Mit den Zentralbanken in Südkorea und Neuseeland haben sich die nächsten Währungshüter entschieden, angesichts der hohen Inflationsraten und der angespannten Wirtschaftslage die Leitzinsen anzuheben. Dank der Änderungen vonseiten der Europäischen Zentralbank (EZB) bietet Festgeld deutschen Anlegern endlich wieder bessere Möglichkeiten, um Ersparnisse langfristig zu investieren. Festgeld gilt in Deutschland seit jeher als Weg, Geld sicher und ohne Verlustrisiko auf die sprichwörtliche hohe Kante zu legen. Nachdem in den vergangenen Jahren sogar in diesem Bereich nicht selten Strafzinsen drohten oder höchstens minimale Rendite erzielbar waren, entwickelt sich der Markt langsam positiv. Ein Ausgleich der historisch hohen Inflationsraten können Festgeldzinsen zwar noch immer nicht dienen.
Experten gehen aber davon aus, dass die Zinsen durch die schrittweise Anhebung der EZB-Leitzinsen in der nächsten Zeit weiter steigen werden. Von jährlichen Zinsen in Höhe von beinahe zwei Prozent konnten Bankkunden in den letzten Jahren nur träumen.
Selbst bei Anbietern aus dem europäischen Ausland waren solche Erträge pro Jahr Mangelware. Umso erfreulicher ist die neue Entwicklung im Nachgang der EZB-Ankündigungen, die Leitzinsen in mehreren Schritten erhöhen zu wollen. Auch die allgemein eher zurückhaltenden Sparkassen kündigen allmählich Anpassungen an. Wer die Neuigkeiten auf dem Markt verfolgt, stellt fest: Gefühlt im Tagesrhythmus melden sich Banken zu Wort, die Kundinnen und Kunden steigende Zinsen für Festgeld in Aussicht. Binnen weniger Wochen gab es immer neue Nachrichten von Geldhäusern, die mit attraktiven Zinsangeboten um die Gunst von Bestands- und Neukunden werben.
Deutlich wird jedoch ebenfalls, dass die Bereitschaft zur längerfristigen Bindung an ein bestimmtes Festgeldkonto wie gehabt die besten Zinsen bietet. Für viele Banken bleibt es wichtig, Kunden möglichst lange an sich zu binden. Ein Grund dürfte dabei sein, dass die wirtschaftliche Situation durch Corona und den Krieg in der Ukraine noch immer sehr volatil ist. Damit die europäischen Währungshüter dauerhaft an der Steigerung der Leitzinsen festhalten, braucht es Stabilität innerhalb des Finanzsystems. Eine Verschärfung des militärischen Konflikts könnte die Inflation noch schneller steigen lassen. Es gibt bereits etliche Experten, die sich für stärkere Anhebungen der Leitzinsen aussprechen. Dann könnten auch die Festgeldzinsen rascher zulegen. Für Anleger ist es deshalb dieser Tage besonders schwierig, passende Anlagezeiträume zu definieren.
Richtig ist: Das Ende der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat dazu geführt, dass Sparer nach einem durchschnittlichen Zinssatz von nur 0,17 Prozent pro Jahr zur Mitte des Monats April seit Anfang Juli 2022 im Durchschnitt einen Jahreszins in Höhe von 0,45 Prozent bei einer zweijährigen Festgeldlaufzeit realisieren konnten. Eine erfreuliche Entwicklung gab es auch bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Nach Angaben des Portals Biallo konnten sich Festgeldsparer in diesem Umfeld einen durchschnittlichen Jahreszins von 0,28 Prozent sichern. Dies entspricht innerhalb des besagten Zeitraums immerhin einem Anstieg um mehr als 100 Prozent. Die Experten des Vergleichsportals berichten weiterhin, dass beinahe jeder zweite Anbieter von Festgeldkonten eine Anhebung der vormals geltenden Zinsniveaus vorgenommen hat. Auch der Dienstleister Verivox bestätigt die erfreulichen Veränderungen. Verivox-Geschäftsführer Oliver Maier attestiert: Die derzeitige Zinswende erreicht endlich auch die deutschen Sparer.
Auch hier aber heißt es, die Sparzinsen Festgeld seien weit davon entfernt, ein angemessener Ausgleich der extrem hohen Inflationsraten von bis zu acht Prozent sein zu können. Im bundesweiten Vergleich schneidet der Anbieter Deutsche Pfandbriefbank (Pbb Direkt) mit einem Zinssatz von 0,75 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr sowie einer Verzinsung von 1,25 Prozent bei zwei Jahren Laufzeit besonders gut ab. Andere Mitbewerber dürften indes bald nachziehen. Zeitgleich gibt es gerade bei Anbietern aus dem europäischen Ausland so manch bessere Offerte. Der schwedische Dienstleister Klarna beispielsweise wirbt bei sechs Monaten Laufzeit für Festgeld 0,75 Prozent Zinsen aus. Wer sich für eine Laufzeit von zwei Jahren entscheidet, bekommt inzwischen 1,70 Prozent Zinsen pro Jahr. Wichtig für Anleger, die auch außerhalb Deutschland nach Angeboten suchen: Sie sollten unbedingt auf die geltenden Absicherungen achten.
In Ländern der EU greift die gesetzliche Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro Person. Viele Institute sind – wie in Deutschland – zudem an freiwillige Rettungssysteme angeschlossen, die Einlagen weit über diese Summen gegen Ausfälle schützen. Die Grenze von 2,0 Prozent pro Jahr jedenfalls rückt immer schneller in greifbare Nähe. Die französische Bank Credit Agricole sowie die in den Niederlanden ansässige Credit Europe Bank haben abermals bei den Festgeldzinsen nachgebessert. Credit Agricole-Kunden können bei einer Festgeldlaufzeit aktuell (zuvor 1,31 Prozent) 1,81 Prozent Zinsen erhalten. Die Credit Europe Bank geht seit 12.07.2022 noch einen Schritt weiter. Anstelle des bis dato geltenden Maximalzinssatzes von 1,50 Prozent können sich Sparer hier nun 2,00 Prozent sichern.
Der Wermutstropfen: Den Höchstsatz gibt es nur bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Wichtiger als die Konditionen einzelner Banken aber ist unterm Strich die Tatsache, dass immer mehr Banken die EZB-Politik zum Anlass nehmen, ihre Festgeld-Konditionen im Interesse der Sparer aufzustocken.
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