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Bevor das renommierte Ifo-Institut am zur Mitte der Wiche seine neueste Prognose für die deutsche Wirtschaft veröffentlichte, hatten andere Analysen bereits einen wenig optimistischen Ausblick auf die weitere Entwicklung während des laufenden Jahres eröffnet. Insofern warteten Beobachter zwar gewohnt aufmerksam auf die Zahlen des Münchener Instituts. Allerdings eher im Sinne einer Bestätigung der bisherigen Vorhersagen. Eben diese Bestätigung erhalten andere Analysten und nicht zuletzt auch die Bundesregierung, die ihre Erwartung kürzlich erneut nach unten korrigiert hatte. Ebenso große Aufmerksamkeit erhielt die Meldung der Europäischen Zentralbank am heutigen 07. März. Die Währungshüter entschieden sich, an der bisherigen Zinspolitik festzuhalten. Zuvor hatte es seit längerem Forderungen nach einem Ende der Rekordzinsen gegeben. Die EZB aber sieht noch keinen ausreichend starken Signale, die eine Zinswende rechtfertigen würden.
Die frisch veröffentlichte Prognose des Ifo Instituts dürfte selbst jenen Menschen die Laune verderben, die trotz der schwierigen Lage bisher optimistisch in die Zukunft blickten. Die Ifo-Einschätzung fällt ernüchternd aus: Deutschlands Wirtschaft verweilt im Krisenmodus, Anzeichen für eine baldige Erholung gebe es nach wie vor nicht. Die Folge: Die Experten senkten die Wachstumsprognose für das Jahr 2024 nochmals auf nun nur noch 0,2 %. Wegen der schlechter Stimmung aufseiten der Unternehmen und Haushalte, die unter der anhaltenden Unsicherheit leiden, kommt die Wirtschaft nicht in Schwung. Doch es gibt durchaus Hoffnung. So nehme die Kaufkraft zu, was das Institut mit dem „allmählichen Wegfall der Belastungen“ in den Bereichen Zinsen und Preisen erklärt. Bis erste Auswirkungen erkennbar werden, braucht es jedoch Geduld. Ab Mitte des Jahres werde die heimische Wirtschaftsleistung endlich zunehmen.
Dies ist auch der Grund, weshalb das Institut seine Prognose für das Jahr 2025 von bisher 1,3 auf 1,5 Prozent anhebt. Eine positive Tendenz sehen die Forscher unter anderem hinsichtlich der staatlichen Finanzen. So werde das Staatsdefizit 2024 wahrscheinlich um 11,4 Milliarden Euro auf dann 76 Milliarden zurückgehen. Im kommenden Jahr könnte das Defizit dann sogar noch weitaus stärker sinken – auf nur noch 44,6 Milliarden Euro fallen.
Mindestens ebenso wichtig wie die genannten Zahlen sind die Erwartungen zur Inflation im laufenden Jahr und darüber hinaus. Lag die Teuerung im Vorjahr noch bei 5,9 Prozent, werde sich das Niveau 2024 am Ende bei etwa 2,9 Prozent einpendeln. 2025, so der Instituts-Ausblick, könnte die Inflationsrate auf 1,6 Prozent fallen. Bestätigt sich die Prognose, würde Deutschlands Wirtschaft nach etlichen schwierigen Jahren erstmals wieder einen Wert unterhalb der von der EZB als für die Euroraum-Konjunktur idealen Zielwert von 2,0 Prozent erreichen. Auch dies ein Grund, weshalb viele Experten zunehmend mit Unverständnis auf die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank reagieren. Und dies auch zukünftig tun werden. Denn nach der aktuellen Ratssitzung der Währungshüter in Frankfurt am Main steht fest: Der Leitzins wird wie gehabt auf seinem Rekordhoch von 4,5 Prozent verortet bleiben.
Dabei gehen die Experten der EZB selbst davon aus, dass die Inflation innerhalb des Euroraums und der Mitgliedsländer fortgesetzt sinken wird. Scheinbar fallen die Korrekturen noch immer nicht stark und schnell genug aus, um die Zentralbank zu einer Abkehr von hohen Zinsen bewegen zu können. Die Erklärung: Der Rat werde durch künftige Beschlüsse alles dafür tun, die Leitzinsen „so lange wie erforderlich auf ein ausreichend restriktives Niveau“ festzulegen. Noch scheinen sich die Experten nicht sicher zu sein, dass die Krise dauerhaft überstanden ist. Im Januar war die Teuerung auf 2,8 Prozent gesunken, bevor die Rate im vergangenen Monat nochmals auf jetzt 2,6 Prozent nachgab. 2024 könnte sie schlussendlich auf 2,3 Prozent sinken. Der besagte Zinssatz gilt inzwischen seit vier Monaten, nachdem die EZB zuvor zehn Anhebungen hintereinander vorgenommen hatte.
Angesichts der Erwartung eines noch schnelleren Rückgangs – gemessen an Prognosen aus dem Dezember 2023 – könnten ersten Zinssenkungen ab dem zweiten Quartal dieses Jahres bevorstehen. Vor allem eine Bestätigung der grundsätzlich negativen Konjunkturaussichten für die 20 Staaten des gemeinsamen Währungsraums aber könnte die Notenbank andererseits dazu veranlassen, noch länger auf hohen Zinsen zu beharren.
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