
In vielen Ländern gibt es in den kälteren Monaten des Jahres Probleme mit der Stromversorgung. Auch im Iran kennt man solche Probleme seit vielen Jahren. Die Lage ist mitunter so kritisch, dass es im Stromnetz immer wieder zu Ausfällen kommt. Ein noch recht junger Faktor in diesem Zusammenhang ist der Energieverbrauch im Zusammenhang mit dem Handel digitaler Währungen wie Bitcoins oder Litecoins. Besonders problematisch ist dabei jedoch Krypto-Mining. Das Schürfen verbraucht große Mengen Strom. Der Iran gewinnt in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Um erneute Stromausfälle durch knappe Ressourcen zu vermeiden, verbietet der staatliche Energieversorger des Landes nun fürs Erste während des Winters alle Aktivitäten in Verbindungen mit Kryptowährungen, wie Medien im Land berichten.
Schaut man sich die Situation im Land etwas genauer an, zeigt sich: Es handelt sich nicht um die erste Intervention dieser Art. Zudem gab es auch im Sommer dieses Jahres gleich mehrfach Meldungen über Ausfälle des iranischen Stromnetzes. Fraglos sind die Folgen solcher Ereignisse während der Wintermonate deutlicher als im Sommer zu spüren. Der Energieversorger Tavanir im Iran reagiert jetzt vorausschauend auf den nahenden Anstieg des Strombedarfs im ganzen Land. Das zeitweise Kryptoverbot soll einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung eines Energiedefizits leisten. Denn aus Sicht des Staates lag und liegt die Verantwortung für Ausfälle zu einem Großteil bei Minern. Zuletzt hatte es solche phasenweisen Handels- und Mining-Einschränkungen gegeben. Seit September aber war zugelassenen Firmen das Mining wieder erlaubt worden. Der Hinweis auf legal arbeitende Unternehmen ist aus gutem Grund wichtig.
Generell nämlich sind Krypto-Aktivitäten im Iran seit einiger Zeit per Gesetz zulässig. Abseits des legalen Marktes mit staatlichen Zulassungen aber entwickelte sich ein nicht genehmigter Markt, auf dem sich immer mehr sogenannte Mining-Farmen tummeln. Sie machen sich den günstigen Strom zunutze, ohne mit Genehmigungen verbundene höhere Strompreise zu zahlen.
Die Anweisung des Stromversorgers Tavanir in Richtung der Miner ist eindeutig. Sie müssen bis auf Weiteres auf den Betrieb „stromintensiver Geräte“ verzichten und den Zugang zum Stromnetz aussetzen. Darüber hinaus will der Konzern in den nächsten Monaten mehr Wert auf Verbrauchskontrollen legen und zudem die Beleuchtung in sicheren Regionen des Landes auf unbestimmte Zeit herunterfahren. Das Verbot von Krypto Mining über die Wintermonate könnte sich deutlich zum Nachteil der wachsenden Krypto-Branche im Iran auswirken. Dies jedenfalls legen Auswertungen der Maßnahmen vom Jahresanfang sowie aus dem Sommer 2021 nahe. Daran ändert auch die Tatsache wenig, dass es sich um ein Verbot bis auf Widerruf handelt.
Entsprechend fällt die Reaktion der Kryptohändler im Land aus. Sie kritisieren das Verbot und betonen, dass der Verbrauch seit der Legalisierung im Jahr 2019 durch lizenzierte Firmen lediglich rund 300 Megawatt des iranischen Verbrauchs ausmache. Währenddessen läge der Anteil der Anbieter ohne staatliche Zulassung beim Zehnfachen. Der Hintergrund dieser Aussage ist offensichtlich. Staat zugelassenen Unternehmen den Handel und Mining zu untersagen, sollte der Staat vielmehr gegen den illegalen Markt vorgehen.
Tatsächlich tut der Energieversorger genau dies seit einiger Zeit mit immer größerem Aufwand. So wurden zum Beispiel allein im November 2021 im ganzen Land auf der einen Seite weit mehr als 200.000 für illegales Mining verwendete Geräte konfisziert. Andererseits wurden beinahe 6.000 nicht zugelassene Kryptoanlagen sichergestellt. Untätigkeit kann man dem Unternehmen Tavanir also nicht vorwerfen. Nichtsdestotrotz rechnet sich illegales Mining dank staatlicher Subventionen für Haushaltsstrom, sodass viele Firmen sogar hohe Bußgelder und andere Strafen in Kauf nehmen. Die Leidtragenden sind am Ende jene Miner und Händler, die ordnungsgemäß einen Zulassungsantrag gestellt haben. Wann das Verbot wieder aufgehoben wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Ausschlaggebend dürfte hierbei sein, wie gut das Land die kalten Wintermonate hinsichtlich des Stromnetzes überstehen wird.
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