
Während der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) trotz zuletzt konstant gestiegener Infektionszahlen vor den dramatischen Folgen eines erneuten Lockdowns warnt, sorgen die etwas positiveren Daten für leichte Hoffnung. Mit etwas Glück könnte die laufende Welle allmählich gebrochen sein. Die Angst vor der neuen Virus-Variante Omikron hingegen drückte auf die Aktienkurse. Nicht nur der Deutsche Aktienindex (DAX) reagierte nervös auf die Meldungen zu einer möglicherweise schlechteren Wirkung der Impfstoffe auf die Variante. Am Morgen drohte der Absturz in Richtung von 15.000 Punkten. Schlimmeres konnten die Anleger jedoch vorerst vermeiden. Auch in den USA nimmt die Angst zu. US-Präsident jedoch sieht aktuell keinen Anlass für Panik sieht.
Die Äußerungen Stéphane Bancels, Chef des Impfstoffherstellers Moderna, zu einer mutmaßlich geringeren Wirksamkeit der Vakzine gegen Omikron könnten an den Börsen dennoch Spuren hinterlassen. Ebenfalls am heutigen Morgen veröffentlichte die KfW Bankengruppe ihre Erwartungen für den Winter des zweiten Coronajahres. Diese Prognosen für das Winterhalbjahr sprechen keineswegs für ein frühes Ende der wirtschaftlichen Probleme.
Mit dem sogenannten KfW-Konjunkturkompass präsentiert die Bankengruppe regelmäßig ihre ökonomischen Erwartungen. Im Zuge der Veröffentlichung ließ Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, keinen Zweifel daran, dass die Zeit bis zum Frühjahr für die deutsche Wirtschaft nochmals zu einer Belastungsprobe werden dürfte. Grund für die Einschätzung ist nicht allein die globale Viruswelle. Es sind vor allem auch die weiterhin bestehenden Engpässe in Lieferketten und im gleichen Maße die hohen Energiekosten, die die Erwartung drücken. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das laufende Jahr gegen die zuständigen Analysten von KfW Research mit 2,6 Prozent an. Sollte eine nochmalige Verschärfung der Wirtschaftslage ausbleiben, rechnen die Analysten für 2022 mit einem BIP-Anstieg um 4,4 Prozent.
Grundvoraussetzung dafür, damit sich tatsächlich eine Verdopplung des Wachstums im neuen Jahr abzeichnen kann: Die Pandemie darf nicht erneut zu erheblichen gesellschaftlichen und ökonomischen Einschnitten führen. Die KfW verweist hier zu Recht auf die Tatsache, dass die Auswirkungen neuer Varianten derzeit kaum kalkulierbar sind.
Die Experten gehen dennoch davon aus, dass die deutsche Wirtschaft ihr Niveau aus der Zeit vor der Pandemie etwa im zweiten Quartal des neuen Jahres erreichen lassen und das BIP sogar darüber hinaus steigen könnte. Allerdings nur dann, wenn die derzeitigen Störfaktoren wie Lieferprobleme und Corona-Maßnahmen sukzessive behoben werden. Ein wiederholter Lockdown zur Eingrenzung der Virusverbreitung könnte zur Folge haben, dass Deutschlands Wachstum 2022 um bis zu vier Prozentpunkte hinter der Prognose zurückbleibt. Alles steht und fällt mit der erforderlichen Erholung der deutschen Industrie als wichtigster Wirtschaftsmotor. Wie schwierig der Winter für die Wirtschaft im Land werden könnte, deuten neueste Forderungen nach bundesweiten Einschränkungen, wie sie etwa der geschäftsführende Bundesinnenminister Horst Seehofer abermals formulierte.
Die Erwartungen zur zukünftigen Wirtschaftslage in der Eurozone kommt im KfW-Konjunkturkompass ebenfalls zur Sprache. Für das laufende Jahr geht die Prognose jetzt von einem BIP-Anstieg um 5,0 Prozent statt wie bisher um 4,7 Prozent. Für das kommende Jahr senkten die Experten ihre Prognose geringfügig auf nun 4,2 Prozent. Hier ist es zudem nur noch ein kleines Stück (0,5 Prozent) bis zum Erreichen des Vorkrisenniveaus. Dass dieses Niveau nicht bereits erreicht werden konnte, liegt einmal mehr an den hohen Energiepreisen einerseits und fehlenden Materialien andererseits. Spätestens nach dem Winter könnte das Schlimmste aus Sicht der Wirtschaft überstanden sein – die Pandemie wiederum wird wohl noch für längere Zeit eine wichtige Rolle in den Medien spielen. Erste Einschätzungen von Virologen und Epidemiologen allerdings sorgen bei Börsianern und in der Wirtschaft inzwischen wieder für Sorgenfalten. Nicht nur der Moderna-Chef sieht Hinweise auf eine geringere Wirksamkeit der Impfstoffe.
Können Impfstoffe aber wie erhofft schnell an neue Varianten angepasst werden, ließe sich ein Rückfall in die härteste Phase der Pandemie vielleicht frühzeitig abwenden. Und damit ein erneuter Einbruch der Wirtschaftsleistung weltweit.
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