
Noch vor kurzem dürften außer echten Krypto-Insidern viele Anleger im Kryptosektor noch nichts von der digitalen Währung Omicron (OMIC) gehört haben. Der Token ist aktuell das wohl beste Beispiel dafür, welche Blüten der Markt mitunter treibt. Kaum hatte die Weltgesundheitsorganisation in der vergangenen Woche mitgeteilt, die neue Virusvariante B.1.1.529 – auch als Omikron bekannt – als besorgniserregend einzustufen, stieg das Interesse an der gleichnamigen Kryptowährung dramatisch. Zeitweise legte der Kurs infolge des Interesses um über 900% zu. Zur Erinnerung: Über die Bezeichnung hinaus gibt es nicht den geringsten Bezug zwischen Währung, Virus und Pandemie. Derartiges Wachstum innerhalb kürzester Zeit sind selbst in der volatilen Kryptowelt eher Ausnahmeerscheinungen.
Bei Omicron soll es sich um einen Fork des DeFi-Netzwerks „Olympus“ handeln. Dieses wiederum ist Teil des Systems Arbitrum, welches auf die Lösung bekannter Skalierungsprobleme von Ethereum ausgerichtet ist. Die Währung ist das beste Beispiel, dass es oft keine erkennbaren und nachvollziehbaren Gründe geben muss, damit einzelne Währungen massiven Aufwind erhalten. Zugleich demonstriert der „Fall Omicron“, wie schnell Interesse und Gewinne verpuffen können. Hier lohnt sich die zeitliche Einordnung der Entwicklung des Omicron Kurses. Noch bis zum Nachmittag des 27.11.2021 bewegte sich der Preise der Währung im Bereich umgerechnet zwischen 60 und 70 Euro. Dann aber ging alles sehr schnell.
Binnen weniger Stunde konnte sich der Kurs bereits mehr als verdreifachen. Am Folgetag setzte sich dieser Trend fort; in den Nachmittagsstunden erreichte der Kurs ein Niveau von fast 380 Euro, bevor es zu einer vorläufigen Kursbereinigung kam. Sie führte Omicron auf eine Talsohle um 230 Euro.
In der Nacht auf den 29.11.2021 aber gab es für Investoren endgültig kein Halten mehr. Die Anleger beförderten den Preis der Währung auf über 600 Euro. Dies alles geschah innerhalb von lediglich drei Handelstagen. Kryptoinvestoren, die in der Hoffnung auf eine Trendfortsetzung zu einem hohen Preis eingestiegen waren, mussten in den 12 Stunden nach dem OMIC-Allzeithoch schmerzlich erfahren, wie nah Hochs und Tiefs auf dem Kryptomarkt im Einzelfall beieinander liegen können. Um frühen Nachmittag des gestrigen Montags nämlich stürzte Omicron kurzfristig sogar wieder auf rund 135 Euro ab, bevor die Währung einstweilen wieder in den Bereich über 300 Euro stieg. Vom späten Montagabend bis zum frühen Dienstagmorgen zirkulierte der Kurs im Preisbereich zwischen 170 und 240 Euro – daraufhin ging es abermals auf ein Niveau von etwa 370 Euro. Bei Redaktionsschluss notierte Omicron (Quelle: Coinmarketcap) bei rund 360 Euro.
Und es dürfte nicht der letzte kuriose Ausbruch der digitalen Währung bleiben. Derzeit belegt OMIC Platz 3561 des CoinMarketCap-Rankings der wichtigsten Coins und Token. Auch für Laien dürfte der Widerspruch zwischen der bisherigen Bedeutung der Währung für den Markt und ihre Kursentwicklung offensichtlich sein. Die durchwachsenen Einschätzungen von Kryptonutzern zu Lage und Potenzial des Tokens sowie des imposanten Höhenflugs in sozialen Medien wie Twitter überraschen nicht. Auch der neue und fraglos nicht ganz ernst gemeinte Begriff „Covid-Coins“ tauchte während des OMIC-Booms erstmals auf. Weniger kritische User diskutierten, ob der Hype nicht beispielsweise positiv genutzt werden könne – etwa, indem eingenommene Gelder in Forschungsprojekte zur Bekämpfung der Pandemie investiert werden. Kritiker hingegen warnen vor einer Omicron-Blase, die gerade unerfahrene Investoren ihr Kapital kosten könnte. Eine bedingt gute Nachricht vor dem Hintergrund der rasanten und deutlichen Kurssprünge binnen weniger Tage:
Den Entwicklern zufolge soll das erst wenige Wochen alte System weder ein Spaßprojekt noch ein Betrugsversuch sein. Vielmehr wolle man einen Vermögenswert schaffen, der dauerhafte Investitionsanreize bietet und die Währung zu einer guten Wertanlage wird. Ob dies gelingt, muss die Zukunft zeigen. Bis dahin dürfte sich mancher Investor der ersten Stunde mit Omicron sprichwörtlich eine goldene Nase verdient haben.
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