
Neben dem Kreditkarten-Riesen Visa und der US-Bank JP Morgan, die schon vor einiger Zeit einen eigenen Stablecoin mit 1:1-Kopplung an den US-Dollar auf den Markt gebracht, gehört der Zahlungsdienstleister PayPal zu jenen Unternehmen, die schon früh die Zeichen der Zeit erkannt hat. Die Entscheidung zugunsten eigener Aktivitäten und Partnerschaften mit Anbieter aus der Kryptowelt dürfte im Falle von PayPal vergleichsweise leicht gefallen sein. Schließlich befindet sich das Unternehmen mit seinem Service für bargeldlose Bezahlungen ohnehin an einer wichtigen Schnittstelle zwischen dem traditionellen und dem digitalen Finanzsektor. Insofern ist auch frische Meldung zu PayPals Plänen für einen PayPal Coin zur Ausweitung der bisherigen Aktivitäten im Kryptoversum für manchen Insider keine allzu große Überraschung. Ein wichtiger Schritt könnte das Vorhaben für den Konzern dennoch sein, um seinen Einfluss auf den Sektor weiter auszubauen.
Seit einiger Zeit mehrten sich bereits die Gerüchte, dass PayPal an einer eigenen Kryptowährungen arbeitet. Jose Fernandez Da Ponte, der Leiter des Unternehmensbereichs Krypto- und Digitalwährungen im Hause PayPal bestätigte nun eine entsprechende Projektierung. Auslöser der Mutmaßungen über einen Coin waren Erkenntnisse, die Analysten im Quellcode der App des Zahlungsdienstes ausfindig gemacht hatten. Es liegt nahe, dass sich Da Ponte zu Wort gemeldet hat, um weitere Spekulationen frühzeitig im Keim zu ersticken. Zu mehr als der Bestätigung der geplanten Einführung einer möglicherweise auf den Namen „PayPal Coin” hörenden Währung sowie zur Tatsache, dass es sich um einen Stablecoin handeln wird, lässt sich der Manager jedoch vorerst nicht hinreißen.
Branchenexperten hingegen halten nicht nur einen mehr oder weniger baldigen Start der PayPal-Kryptowährung für äußerst wahrscheinlich. Zugleich wird bereits ausgiebig darüber nachgedacht, welche Folgen der Marktstart für den Kryptoraum haben könnte. Warum der Anbieter früher als viele andere Unternehmen mit dem Gedanken an die Schaffung einer hauseigenen digitalen Währung gespielt hat, ist offensichtlich. Es gibt schon seit Jahren immer engere Verbindungen zur Kryptobranche. Bereits existierende Stablecoins mit Kopplung an die internationale Leitwährung US-Dollar haben zudem gezeigt, dass die Blockchain ein erfolgversprechendes Modell ist und derlei Stablecoins auch unter regulatorischen Gesichtspunkten ein Konzept der Zukunft sein können und werden. US-Dollar-gebundene Stablecoins bringen es laut Philipp Sandner, dem Leiter des Frankfurt School Blockchain Center, inzwischen auf ein gemeinsames Transaktionsvolumen in Höhe von rund 100 Milliarden USD.
Für PayPal ist der Schritt weiterhin wichtig, um sich im Wettbewerb mit Firmen wie der eingangs erwähnten Kreditkartengesellschaft Visa (oder Visa direktem Mitbewerber Mastercard) langfristig behaupten zu können.
Für verschiedene Experten steht fest, dass der Stablecoin-Start PayPal dabei helfen werde, administrative Herausforderungen des eigenen Netzwerks zu meistern. Der Ökonom Sandner etwa spricht hier gar von einem „riesigen Vorteil“. Schlicht deshalb, weil die Technologie der Blockchain ein höheres Maß an Effizienz bei der Verarbeitung von Transaktionen verspricht. Allerdings sehen Beobachter noch einige Arbeit auf PayPal zukommen, wenn es um das Erreichen der erhofften Steigerung der Effizienz geht. Zur Diskussion steht zum Beispiel die Frage, welche Zielgruppe das Unternehmen mit seinem neuen Stablecoin genau ansprechen möchte. Hier dürfte es insbesondere darum geben, ob die Kryptowährung auch für Nicht-PayPal-Nutzer zugänglich sein wird. Gleichermaßen bleibt bisher offen, mit welchen Transaktionskosten Nutzer rechnen müssen und welchen Zweck der Coin überhaupt erfüllen soll. Zumindest in der grauen Theorie könnte der „PayPal Coin“ zum neuen Konkurrenten für andere Stablecoins – beispielsweise für das Netzwerk von Tether werden kann.
Der Druck auf PayPals Währung wird im Wettbewerb fraglos groß sein. Das kapitalstarke Unternehmen könnte seinen Coin mit entsprechend hohen Investitionen und weiteren Partnerschaften relativ schnell zu einer festen Größe der Marktsparte machen. Ein Vorteil anderen Unternehmen gegenüber dürfte darin bestehen, dass PayPal bereits über die nötigen Kontakte und Erfahrungen im Kryptosektor verfügt. Ersten Einschätzungen zufolge könnte der Anbieter seinen PayPal Coin im ersten Schritt am heimischen US-Markt an den Markt bringen. Eben deshalb, weil die Regulierungsstandards dort relativ Stablecoin-freundlich sind und dort bereits Projekte mit ähnlicher Ausrichtung erfolgreich gestartet wurden. Auf lange Sicht könnte PayPals Kryptowährung dann nach ersten Erfolgen auch den Weg auf den europäischen Markt finden. Zum jetzigen Zeitpunkt aber muss das Unternehmen genaue Informationen zum Zeitpunkt zur Einführung des Stablecoins und der Rahmenbedingungen veröffentlichen.
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