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In den USA sorgt die Meldung der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) dieser Tage in der Bankenwelt für einigen Wirbel. Gleich 15 Bankenhäuser sowie Broker wurden von der Aufsicht nun zu Strafzahlungen in Höhe von rund 1,1 Milliarden US-Dollar (insgesamt) „verdonnert“. 12 der betroffenen Unternehmen sind Medien zufolge Banken. Auslöser der vorangegangenen Ermittlungen der Behörde waren vermeintliche Verstöße gegen geltende Datenschutzbestimmungen. Die Experten der SEC hatten sich zuvor mit der Nutzung des beliebten Messenger-Dienstes WhatsApp in den Unternehmen befasst. Die Auswertung der App-basierten Kommunikation kam zur Erkenntnis, dass es „Versäumnisse beim Datenschutz“ in Verbindung mit dem Austausch aufseiten der Mitarbeiter gegeben habe. Ein längeres juristisches Nachspiel wird die Klage der Aufsicht nicht haben. Die Finanzdienstleister hatten ihrerseits bereits Verstöße gegen die im Bundeswertpapiergesetz geregelten Vorschriften zur Datenaufzeichnung gegeben. Mehrheitlich erklärten sich die Unternehmen wie die Großbank Goldman Sachs zur Zahlung der Strafe bereit.
Währenddessen geht es in Deutschland aktuell um ein gänzlich anderes Thema. Hierzulande analysierte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), wie gut Banken für den Fall einer weitreichenden Krise wirtschaftlich aufgestellt sind. Die Finanzseher kommen dabei zu einem durchaus erfreulichen Ergebnis.
Angesichts zahlreicher Bedrohungen wie einer anhaltend hohen Inflation, steigenden Verbraucherpreisen und einer zunehmender Angst vor einer Rezession war es nur allzu verständlich, dass sich die BaFin nach den Erfahrungen aus der Finanzkrise vor rund 15 Jahren erneut mit der Situation der deutschen Banken befassen würde. Ein Stresstest sollte für Klarheit sorgen und zeigen, wie es im Einzelnen und die Banken und Sparkassen in Deutschland steht. Die Resultate sind in weite Teilen positiv. Laut der BaFin sind die Banken im Land größtenteils gut auf eine Krise vorbereitet. Joachim Wuermeling, zuständiger Vorstand im Hause der Deutschen Bundesbank, teilte zur Wochenmitte mit: Um die „Resilienz“ der Banken und Sparkassen sei es „zufriedenstellend“ bestellt.
Größere Sorgen hinsichtlich einer weiteren deutlichen Verschärfung der Krise – etwa durch eine kriegsbedingte Verschlimmerung der Wirtschaftslage in Europa – scheinen somit vorerst unbegründet. Gemeint ist hierbei genau genommen das gesamte deutsche Bankensystem. In Sicherheit wiegen sollte sich der Bankensektor jedoch dennoch nicht. So verwies Wuermeling in der Stellungnahme zu den frisch veröffentlichen Daten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht auf die verschiedenen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten der Stunde. Beispielsweise dürfte man die Entwicklung der derzeit hohen Inflation, der Zinsen und der Konjunktur insgesamt als Gefahr für das Bankensystem nicht aus dem Blick verlieren. Auf den positiven Ergebnissen dürften sich die Banken deshalb keineswegs ausruhen.
Zum Hintergrund: Die BaFin hatte sich in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesbank rund 1.300 Institute analysiert und sich neben der individuellen Widerstandsfähigkeit auch die jeweilige Ertragslage angeschaut. Dabei wurden vielfältige Angaben der direkt unter der Aufsicht der BaFin stehenden Unternehmen berücksichtigt. Die Informationen wiederum wurden im Rahmen einer Umfrage erfasst. Die Banken mussten sich unter anderem zu insgesamt fünf möglichen Zinsszenarien für die Jahre 2022 bis 2026 äußern und mitteilen, welche Reaktionen sie auf eben diese Eventualitäten hinsichtlich ihrer Prognosen und Unternehmenspläne vorsehen würden. Was den tatsächlichen sogenannten LSI-Stresstest betrifft: Hier war von den Banken eine Simulation der eigenen Ertragslage für den Zeitraum von 2022 bis 2024 gefragt. Dabei ging es einerseits um ein sogenanntes Basisszenario und andererseits um ein „echtes“ Stressszenario für den Fall, dass es zu einer „deutlichen Wirtschaftseintrübung“ kommt.
Laut der Aufsichtsbehörde sei für die große Mehrheit der deutschen Banken im simulierten Ernstfall eine „überwiegend gute Kapitalisierung“ erkennbar gewesen. Nur ein geringer zweistelliger Teil aller Banken hätte beim Eintritt eines starken ökonomischen Abschwungs mit Problemen zu kämpfen, betonte BaFin-Exekutivdirektor Raimund Röseler. Der Stresstest wurde unter der Annahme durchgeführt, dass sich die Kernkapitalquoten der Institute im Rahmen von wenigstens 3,2 und maximal 14,5 Punkten verschlechtern würde. Fraglos ist die Analyse wie üblich nur eine Bestandsaufnahme. Eine deutliche Zunahme der Probleme könnte Banken vor noch größere Herausforderungen stellen. Zum jetzigen Zeitpunkt aber haben die Erkenntnisse des Stresstests durchaus beruhigende Wirkung für die deutsche Bankenlandschaft.
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