
Seit dem Sommer des vergangenen Jahres 2023 hatten die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank endlich Wirkung gezeigt. Die Teuerung in Deutschland gab schrittweise nach. Allein, die Wirkung dieser Entwicklung in Form einer spürbaren Entlastung der Haushalte blieb weiterhin aus. Dieses eben nicht rein subjektive Empfinden der Verbraucher wurde wiederholt durch die neuesten Analysen des Statistischen Bundesamtes mit Sitz in Wiesbaden mehrfach bestätigt. Nun liegen die endgültigen Daten für das zurückliegende Jahr vor. Diese weisen einen deutlichen Anstieg der Inflation im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr aus. Und mehr noch: Der mehrmonatige Abwärtstrend endete im letzten Monat des zurückliegenden Jahres. Zumindest vorläufig.
Unerwartet kam die Gegenbewegung der deutschen Inflationsrate vor dem Jahreswechsel nicht. Experten hatten einen solchen Verlauf vorhergesagt. Nichtsdestotrotz schürt das Ende der Korrektur die Angst, dass das veränderte Niveau vom Ende des Jahres 2025 abermals einen Anstieg der Teuerung auslösen könnte. Ein Grund für die Warnungen vieler Analysten: der langfristige Rückgang der Inflationen über insgesamt fünf Monate. Zudem hatte sich während des gesamten Jahres eine allmähliche Entspannung angedeutet. Der Anstieg der Inflation im Dezember, den die Statistiker des Bundesamtes am heutigen Donnerstag, dem 04.01.2024, veröffentlichten, könnte zum Vorbote einer Kehrtwende werden. Auf 3,2 Prozent im November folgte nach Berechnungen der Behörde ein Anstieg auf 3,7 Prozent.
Als Anlass zur Sorge wollen die Analysten den erneuten Anstieg nicht verstanden wissen – eben weil die Zahlen in dieser Art und Weite erwartet worden waren. Zudem lasse sich der Verlauf mit durchaus üblichen „statistischen Basiseffekten“ erklären. Was bei Experten dennoch Sorgenfalten entstehen lässt, ist die sogenannte Kerninflationsrate als Abbild eines langfristigen zugrundeliegenden Trends. Von Seiten des Bundesamtes gibt es in diesem Zusammenhang keine Entwarnung. Diese Rate wiederum könnte zur Folge haben, dass die Hoffnungen auf frühzeitige Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) an den Finanzmärkten merklich eingetrübt werden.
Dass die Inflation übergeordnet zuletzt wieder zulegte, erklären die Statistiker unter anderem mit dem Ende der Sofortmaßnahmen des Bundes. Im Dezember 2022 hatte die Politik die Abschläge der deutschen Haushalte im Bereich Strom und Gas übernommen. Eine solche einmalige Entlastung gab es nachfolgend nicht mehr. Wichtig ist zudem: Im November 2024 waren die Energiepreise um 4,5 Prozent gesunken, im Dezember jedoch stiegen diese um 4,1 Prozent. Der durchschnittliche Anstieg der deutschen Verbraucherpreise um 5,9 Prozent im letzten Jahren ist und bleibt einmal mehr ein sprichwörtlicher schwerer Schlag ins Kontor der Haushalte gewesen. Dies entsprach laut der Behörde in Wiesbaden damals dem zweithöchsten Anstieg seit der Wiedervereinigung.
Trotz der Trendwende der Inflation im Dezember 2023 stellen zahlreiche Prognosen für das „junge“ Jahr 2024 einen fortgesetzten Rückgang der Inflation in Aussicht. Dass die momentan hohe Teuerungsrate eine spürbare Abschwächung der Kaufkraft der Verbraucher darstellt, ändert diese Erwartung einstweilen nichts. Verbraucher müssen bis zu einer erhofften stärkeren Entlastung langem Atem beweisen. Weitere, von vielen Seiten geforderte Maßnahmen des Bundes sind wegen der Haushalts-Probleme unwahrscheinlich. Ein Ausweg aus der Kostenfalle können – wo dies für Kundinnen und Kunden möglich ist – Tarifwechsel im Energiebereich sein. Darüber hinaus äußern sich unter anderem die sogenannten Wirtschaftsweisen (der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) hinsichtlich der weiteren Entwicklung der deutschen Teuerungsrate optimistisch. Sie gehen für 2024 von einem Rückgang der durchschnittlichen Inflation auf 2,6 Prozent aus.
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (ifo Institut) hält einen Rückgang auf durchschnittlich 2,2 Prozent für realistisch. Neue Krisen könnten diese Prognosen jedoch schnell eines Besseren belehren. Für Haushalte bleibt die Lage vorerst belastend.
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