
Spätestens die letzten Kursturbulenzen führender Digitalwährungen – insbesondere des Bitcoins als Kryptowährung der ersten Stunde – hatten die Diskussion über Coins und Token als Möglichkeit zur Absicherung gegen die nach wie vor hohen Inflationsraten erneut entfacht. Seit Ausbruch der Pandemie und den weltweit rasant gestiegenen Inflationsraten spitzten sich die Debatten weiter zu. Eine neue Studie präsentiert nun, dass du die von vielen Krypto-Gegnern für nichtig erklärten Parallelen zwischen Kryptowährungen und anderen Vermögenswerten eben nicht von der Hand zu weisen sind. Zumindest nicht in der deutlichen Art und Weise, wie es Skeptikern wohl lieb wäre.
Für die besagte polnische Auswertung zeichnet ein Team des renommierten Institut of Nuclear Physics der Polnischen Akademie der Wissenschaften verantwortlich, das seinen Sitz in der Metropole Krakau hat. Die Experten haben sich ungeachtet der kritischen Positionen und des Misstrauens aufgrund des Kryptobooms und der letzten Rückschläge ganz genau angesehen, wie es um den globalen Markt für digitale Währungen steht. Dabei kamen die Wissenschaftler unter andere zu der Einsicht, dass der Bitcoin und Altcoins als Anlageklasse durchaus schon einen deutlichen Schritt weiter sind, als es mancher Kritiker wahrhaben möchte. Ein entscheidender Faktor, so die Forscher, sei in diesem Zusammenhang auch die pandemische Lage durch die Verbreitung des Coronavirus gewesen.
In der Analyse der Akademie kam auch zum Tragen, dass digitale Währungen nach wie vor sehr anfällig für schwankende Kurse (Stichwort: Volatilität) sind. Jedoch berücksichtigt die statische Bewertung zugleich, dass auch viele Rohstoffe während der Pandemie – so etwa Energiewerte wie Gas, Öl und Strom – erhebliche Kursbewegungen erkennen ließen. Dieses Problem bekommen nicht zuletzt deutsche Unternehmen und Haushalte seit Monaten zu spüren, da die Ausgaben für Energie in einer Weise steigen, wie es sie seit langem nicht gegeben hat. Aber auch andere Rohstoffpreise legten seit Beginn der Krise in deutlicher Weise zu. Die polnischen Experten teilten mit Blick auf ihre Einschätzungen mit: Kryptowährungen lassen zwar weiterhin die von Anlegern erhoffte Preisstabilität vermissen. Dennoch gibt es immer eindeutigere Anzeichen dafür, dass sich digitale Währungen verstärkt auf Augenhöhe mit Rohstoffen und anderen Vermögenswerten bewegen.
Ein wesentlicher Punkt ist dabei, dass die Analyse in stärkerem Maße Wechselbeziehungen zwischen dem Markt für digitale Währungen und anderen Bereichen der Finanzmärkte aufweist. Die besagte Volatilität ändert den Wissenschaftlern zufolge daran wenig. Dass der Preis pro Bitcoin (BTC) nach seinem Einbruch zuletzt wieder spürbar gestiegen ist, ließe sich als ein Argument für die Richtigkeit der Auswertung ins Feld führen. So stieg die Krypto-Leitwährung nach einer ausgesprochen schwierigen Phase in der Zeit von Anfang November 2021 bis zu ihrem Tiefpunkt bei knapp über 30.900 Euro am 22.01.2022 bis Redaktionsschluss wieder deutlich auf fast 39.500 Euro. Für ein mindestens wichtiges Signal halten die Analysten jedoch die Tatsache, dass der Kryptomarkt als Ganzes zum Beginn der zweiten Februarwoche nur knapp unter der Marktkapitalisierungs-Schwelle von zwei Billionen US-Dollar liegt. Dem Bitcoin kommt dabei ein Anteil von gut 40 Prozent zu, Ethereums Währung Ether macht etwa ein Fünftel des Marktes insgesamt aus.
Aus Sicht der Forscher fiel vor allem eines auf, dass digitale Währungen inzwischen merklich interaktiver als in den vergangenen Jahren funktionieren. Oder anders formuliert: Dr. Jaroslaw Kwapien, einer der Verfasser der Studie, sieht offensichtliche „Korrelationen“ zwischen digitalen Währungen. Ihre Kurse beeinflussten immer deutlicher wechselseitig. Dies lasse sich im Grunde verstärkt für den Markt insgesamt attestieren. Die frühere Unabhängigkeit einzelner Kryptowährungen löst sich also scheinbar auf. Anhand der Analyse zeigt sich, dass der Kryptomarkt mit seinen typischen Effekten mehr und mehr dem traditionellen Aktienmarkt ähnelt. Und zwar unter Einbeziehung einer ganzen Reihe gängiger Handelsalgorithmen. Dies bedeute, dass unter psychologischen Gesichtspunkten eine Annäherung erkennbar werde. Corona habe das Entstehen dieser Korrelation nochmals beschleunigt. Für die Verfasser der Studie bedeutet dies: Die Pandemie hat die Märkte zusammenrücken lassen.
Zumal: Aktien sind nur ein Beispiel für die Parallelen. Die genannten Wechselwirkungen erkennen die Wissenschaftler ebenfalls zu wichtigen Aktienindizes, den Preisen für Energie oder Rohstoffen wie Kupfer. Anders sehe es im Vergleich zum internationalen Währungsmarkt aus. Den Unterschied zu diesem Sektor begründen die Forscher mit der dezentralen Funktion digitaler Währungen, da hier weder Zentralbanken noch Regierungen Einfluss auf die Kurse nehmen. Unterm Strich sei der Markt für Kryptowährungen nicht zur rasant gewachsen. Er habe während der Pandemie auch einen neuen Grad der Reife erreicht. Ein beliebtes Finanzinstrument für Spekulanten sind Kryptowährungen laut den Forschern aber dennoch. Hier wird sich in der Zeit nach der Pandemie zeigen müssen, ob Bitcoin und Co. das zunehmende Vertrauen verdient haben.
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