
Eine erfreuliche Nachricht verbreitete zum Ende des Jahres Klaus Müller, seines Zeichens Chef der Bundesnetzagentur. Zwar kamen Experten in aktuellen Auswertungen zur Erkenntnis, dass deutsche Haushalte 2023 wieder deutlich mehr Energie verbraucht haben als im Vorjahr, das wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine „energiepolitisch“ unter einem besonders schlechten Stern gestanden. Trotz des höheren Energieverbrauchs aber betonte Müller, Deutschland sei „gut gerüstet“ für den Winter. Im Dezember seien die deutschen Erdgasspeicher zu etwas mehr als 90 Prozent gefüllt gewesen. Diese Reserven seien ausreichend, um den Bedarf von bis zu drei kalten Monaten abzudecken. Gleichzeitig betonte der Präsident der Bundesnetzagentur, für das kommende Jahr sei mit deutlich höheren Belastungen durch teure Energie zu rechnen. Viele Haushalte müssten mit merklich höheren Ausgaben rechnen. Ähnlich sehen es auch die Verbraucherzentralen im Land.
2024, so die Kernausgabe der Einschätzung des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, wird zu einer Herausforderung werden. Bereits kurz vor den Weihnachtstagen hatte unter anderem die Verbraucherzentrale NRW auf das Problem zu hoher Preise im Bereich der Grundversorgung für Gas und Strom hingewiesen. Angesichts der kommenden Preissenkungen zum Jahresbeginn in diesem Umfeld mag dies auf den ersten Blick etwas widersprüchlich klingen. Im Schnitt sollen die Grundversorgungspreise bei Strom um 14 und bei Gas um 19 Prozent sinken. Doch diese Entlastung wird laut den Verbraucherschützern nicht groß genug ausfallen, um die an anderer Stelle steigenden Kosten aufzufangen. Auch die Tatsache, dass die Großhandelspreise in den letzten Monaten deutlich nachgegeben hatten, wird – so Netzagenturchef Müller – das eigentliche Problem hoher Energiepreise nicht nachhaltig ausgleichen können.
Verbraucherzentrale Bundesverband-Vorständin Ramona Pop verwies in ihrer Warnung für das kommende Jahr auf einige wesentliche Aspekte, die zu einem Anstieg der Kosten führen werden. Ein zentraler Aspekt sei das Auslaufen der Energiepreisbremsen. Deren von vielen Stellen geforderte Verlängerung war wie andere geplante Maßnahmen der Bundesregierung endgültig Opfer des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt der Ampelkoalition geworden. Zeitgleich zum Wegfall der Preisbremsen werden 2024 die Netzentgelte angehoben. Die Erhöhung der CO2-Bepreisung wird laut Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ebenfalls Spuren im Geldbeutel der Verbraucherinnen und Verbraucher hinterlassen. Wie so oft werde die Lage insbesondere für Privathaushalte mit geringerem Einkommen zum Problem.
Dabei bewegen sich die Preise für Energie trotz staatlicher Eingriffe ohnehin auf einem hohen Niveau. In der nahen Zukunft sei nun aus den genannten Gründen mit einem weiteren deutlichen Preisanstieg zu rechnen.
Für die Bundesnetzagentur steht deshalb fest: Die Zeit der „billigen Energie“ sei vorbei. Präsident Müller sieht die reale Gefahr einer regelrechten Kostenexplosion. Sowohl bei Gas als auch bei Strom. Der Rückgang der besagten Großhandelspreise gegenüber dem Jahr 2022 könne dies nicht verhindern. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein anderer Erklärungsansatz Müllers. Die Krise und hohe Preise würden in jedem Fall so lange Bestand haben, wie Deutschland einen großen Teil seines Energieverbrauchs aus „konventionell erzeugter Energie“ deckt. Insofern wäre die durch das BVerfG-Urteil entspannende Finanzierungslücke mit Blick auf die Pläne zur Energiewende am Ende etwas, das Verbraucher unmittelbar und zeitnah zu spüren bekommen könnten. Ob die Politik schnelle Lösungen finden kann, um extreme Belastungen durch teurere Energie zu vermeiden, bleibt abzuwarten.
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