
Dass die Kreditkartengesellschaft Visa den Trend zu Kryptowährungen schon vor längerem erkannt hat, demonstrierte der Konzern unter anderem mit wegweisenden Partnerschaften innerhalb der Kryptowelt. Kreditkarten, mit denen Nutzer Zahlungen in digitalen Währungen vornehmen können, sind ein erster Schritt auf den Markt gewesen. Wir berichteten an dieser Stelle zuletzt über Stellungnahmen des Unternehmens zum Thema der non-fungiblen Token. Inzwischen arbeitet der Dienstleister mit über 60 Plattformen im Kryptoversum zusammen. Jetzt vermeldete Visa den fortgesetzten Ausbau seines Geschäftsmodells im Zusammenhang mit digitalen Währungen. Dabei setzt der Konzern auf ein neues Angebot namens Global Crypto Advisory Practice. Als Teil des Dienstes Visa Consulting & Analytics (VCA) möchte man sowohl seinen Partnern als auch Kunden einen erfolgreichen Einstieg in den Kryptosektor ermöglichen.
Ohne Frage verfügt Visa über mehr Erfahrungen mit dem Handel digitaler Währungen als mancher Mitbewerber. Diese Expertise möchte das Unternehmen nun weitergeben. Die Nachricht zur Einführung des Beratungsangebots könnte kaum in einem besseren Moment veröffentlicht werden. Und zwar nicht nur deshalb, weil das allgemeine Interesse vieler Finanzinstitute weltweit an Kryptowährungen sukzessive steigt. Zeitlich gab das Unternehmen zur Wochenmitte die Ergebnisse einer eigenen Studie bekannt. Diese Analyse unter dem Namen „The Crypto Phenomenon: Consumer Attitudes & Usage“ befasst sich – nomen est omen – mit dem Phänomen des Kryptomarktes einerseits sowie der Einstellung der Verbraucher Digitalwährungen gegenüber. Auch das Nutzungsverhalten stand im Mittelpunkt der Studie. Eine Erkenntnis ist hierbei, dass 94 Prozent aller Entscheidungsträger im Finanzsektor mittlerweile über ein gewisses Grundwissen zur Welt der Kryptowährungen verfügen.
Als Nummer eins der weltweiten Anbieter von digitalen Zahlungen scheint dies Grund genug, das öffentliche Bewusstsein für den Markt zu fördern. Neben Investoren könnte der neue Service auch Zentralbanken adressieren. Immer mehr Notenbanken ziehen inzwischen die Schaffung digitaler Zentralbankwährungen (CBDC) in Betracht. Die Zahl der Anleger und Unternehmen, die über Investitionen, eigene digitale Geldbörsen (Wallets) und andere Krypto-Leistungen nachdenken, nimmt ebenfalls stetig zu. Visa möchte mit dem Beratungsservice zu einem wichtigen Ansprechpartner für die genannten Zielgruppen werden.
Die erwähnten NFTs dürften ihrerseits ein zentraler Themenbereich für den Service werden. Der Europa-Chef von Visa Consulting & Analytics, Claudio Di Nella, erklärt den Schritt unter anderem damit, dass sich die Kundenmeinung im Krypto-Kontext im vergangenen Jahr in deutlicher Weise verändert ab. Gab es zuvor eher den Wunsch, sich Wissen zu Kryptowährungen anzueignen und erste Experimente in diesem Bereich zu wagen, gehe es vielen Visa-Kunden zunehmend um eine tatsächliche strategische Ausrichtung und eine Art „Fahrplan“ für Produktentwicklungen. Die vorliegende Visa-Studie bestätigte eben dies im Zuge der Analyse zu Krypto-Akzeptanz und den Einstellungen der Verbraucher. Die Akzeptanz, so Di Nella, sei global „signifikant“ gestiegen. Jeder dritte Befragte hat sich der Studie zufolge direkt mit digitalen Währungen und dem Kryptomarkt auseinandergesetzt. Sei es als Tauschmittel oder als Instrument für Investitionen.
Ein wichtiger Grund für das künftig Beratungs-Engagement im Hause Visa ist ohne Frage zudem, dass 18 Prozent der Befragten weltweit in den kommenden 12 Monaten (sehr) wahrscheinlich einen Wechsel der Hauptbank vollziehen werden – hin zu Banken, die Produkte „kryptoverwandter“ Art offerieren. Bei Verbrauchern, die bereits über Kryptowährungen verfügen, liegt die Wechselbereitschaft sogar bei 40 Prozent.
Antony Cahill vom europäischen Visa-Ableger verwies aktuell auf die Notwendigkeit von Kryptostrategien aufseiten der Finanzinstitutionen, eben weil die Konsumenten-Einstellung bei Geldanlagen einen Wandel durchlaufe. Für die Studie wurden in acht Märkten über 6.000 Entscheidungsträger befragt. Beteiligt waren unter anderem Entscheider aus Deutschland, den USA und Brasilien. Abgesehen vom enormen Kryptobewusstsein unter den Teilnehmern zeigt die Studie noch andere interessante Entwicklungen auf. 62 Prozent der Befragten teilten mit, die Kryptonutzung sei im zurückliegenden Jahr gestiegen. Das Engagement im als „aufstrebender Markt“ bezeichneten Kryptosektor hat unter kryptobewussten Verbrauchern um 37 Prozent zugenommen. Sie besitzen oder verwenden also bereits digitale Währungen. Dem steht eine Zunahme von 29 Prozent in bereits entwickelten Märkten gegenüber.
Ausgangspunkt für die stärkere Aktivität ist einerseits der Vermögensaufbau, der für 41 Prozent der Verbraucher den höchsten Stellenwert habe. 42 Prozent der Konsumenten wiederum entscheiden sich für Besitz und Verwendung von Kryptowährungen, um sich einen Zugang zum „finanziellen Weg der Zukunft“ zu sichern. Für Visa besonders relevant: 81 Prozent der derzeitigen Inhaber von Kryptowährungen interessieren sich für Kreditkarten, die eine Verbindung zu Digitalwährungen aufweisen und beispielsweise Krypto-Zahlungen im Einzelhandel erlauben. Noch größer fällt das Interesse an Krypto-Prämien aus. Für derlei Angebote interessieren sich 84 Prozent der Verbraucher. Über solche Angebote können Kartennutzer über ihren Umsatz Punkte sammeln und diese gegen Prämien oder Guthaben eintauschen.
Für die US-amerikanische Kreditkartengesellschaft zeigt die Studie unmissverständlich, dass man zu Recht früher als viele Mitbewerber in den Kryptomarkt eingestiegen war. Durch den neuen Beratungsdienst kann Visa den Einfluss nochmals deutlich ausbauen und zugleich viele neue Partner gewinnen.
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