
Nach Gründen für die Anhebung der Preise auf dem Automobilmarkt müssen Hersteller dieser Tage nicht lange suchen. Im Grunde beklagen die Autobauer schon seit Beginn der Pandemie die Auswirkungen einer mangelhaften Versorgung mit Rohstoffen auf die eigenen Produktionskosten.
Spätestens durch den Krieg in der Ukraine verweisen die Konzerne zudem auf die massiv gestiegenen Energiepreise, wenn es um die Begründung der angepassten Geschäftspolitik geht.
Der Wolfsburger Branchenriese VW meldet sich nun mit einer weiteren Hiobsbotschaft zu Wort. Die Ankündigung ist alles andere als erfreulich: Kundinnen und Kunden sollten sich bei Fahrzeugen mit Verbrenner-Technologie abermals bei einer Neuanschaffung auf höhere Ausgaben einstellen.
Die Stellungnahme des Unternehmens fällt unmissverständlich aus. Für die Volkswagen-Kernmarke sollen die Preise bereits ab dem kommenden Donnerstag (23.02.2023) – und zwar durchaus deutlich. Im Schnitt stellt die Nummer 1 auf dem europäischen Automobilmarkt einen Preisanstieg in einer Größenordnung um sage und schreibe 4,4 Prozent in Aussicht.
Unerwartet ist angesichts der wirtschaftlichen Probleme der Branche am ehesten, wie schnell die Fahrzeugpreise angepasst werden. Denn vielfach haben derlei Meldungen eher mittel- oder langfristige Folgen für Käuferinnen und Käufer. Wenngleich gerade die Nachfrage im Bereich Elektromobilität seit Jahren steigt, ist auch das Interesse an Verbrenner-Fahrzeugen nach wie vor groß. Für potenzielle Käufer ist die Nachricht aus mehreren Gründen problematisch.
Corona hatte das Angebot auf dem Markt frühzeitig in dramatischer Weise beeinflusst. In der Konsequenz waren nicht zuletzt die Preise für „junge“ Gebrauchtwagen parallel zu den für Neufahrzeuge aufgerufenen Preisen massiv gestiegen. Eben, weil der Bedarf weit über dem Angebot des Marktes lag.
In gewisser Weise reagierte VW mit seiner Pressemeldung auf Gerüchte, die bereits seit einigen Tagen in Fachmedien kursierten. So zum Beispiel in der „Automobilwoche“. Die Berichterstattung berief sich auf ein Rundschreiben, das Volkswagen zuvor innerhalb seines Händlernetzwerks in Umlauf gebracht hatte. Das Anschreiben nennt neben den historisch hohen Ausgaben für Energie, Rohstoffe und Vorerzeugnisse sowie den Mangel an vielen Rohstoffen auch das hohe Inflationsniveau als Auslöser für die Nachbesserungen bei den Kfz-Preisen.
Die höheren Preise werden sich laut VW auf unterschiedlichste Fahrzeugtypen beziehen – und zwar vom klassischen Benziner über Dieselfahrzeuge bis hin zu Modellen, die mit Erdgas betrieben werden. In Einzelfällen sollen die Kostenanpassungen gar bei fünf Prozent und mehr liegen. Aus Expertensicht dürfte auch die Tatsache eine Rolle spielen, dass der Hersteller von einem Mangel an für die Fertigung wichtigen Mikrochips betroffen ist.
Diesbezüglich heißt es beim Unternehmen, man arbeite auf Hochtouren daran, offene Bestellungen so schnell wie möglich abzuarbeiten und derzeitige Wartezeiten endlich zu verkürzen. Neben Kundinnen und Kunden, die Fahrzeuge kaufen oder finanzieren, dürfte die Entwicklung auch für Leasing-Nutzer werden. Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit ihrerseits mit höheren Kosten während der Laufzeit konfrontiert.
Zusätzlich erwarten Branchenkenner eine Zuspitzung der Lage durch die neue Euro-7-Norm. Sie könnte nochmals zu einem Anstieg der ohnehin schon hohen Preise für Neuwagen führen. Volker Wissing, seines Zeichens Bundesverkehrsminister aus den Reihen der FDP, hatte in den vergangenen Wochen wiederholt eine klare Warnung in die Richtung der EU-Kommission formuliert und unmissverständlich eine Warnung ausgesprochen.
Die Kommission dürfe keine voreiligen und vor allem zu scharfen Regulierungen auf den Weg bringen, die der schon jetzt angeschlagenen Branche auf dem Weg zur Konsolidierung nach der Krise in den Weg legen. Im Gegensatz zu verschiedensten Forderungen aus der Politik sprechen sich Umweltschützer sogar für noch striktere Regeln beim Thema Emissionen und eine striktere Festlegung der Grenzwerte für Diesel- und Benziner-Fahrzeuge aus.
Die Meldung aus dem Hause VW ist insbesondere deshalb bedeutsam, da die Entscheidung von VW erst der Anfang sein dürfte. Es ist davon auszugehen, dass Europas Branchenprimus zeitnah Nachahmer finden wird. Andere Hersteller werden sich Volkswagen vermutlich zum Beispiel nehmen und ebenfalls eine Anpassung der bisherigen Preise in Betracht ziehen.
Oder anders formuliert: Käuferinnen und Käufer in spe sollten davon ausgehen, dass die Kauf- und Leasingpreise in den kommenden Wochen und Monaten nochmals spürbar anziehen werden. Ein Ende dieses Trends ist fürs Erste nicht zu erwarten.
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