
Vorzeitiger Samenerguss ist eine weit verbreitete sexuelle Funktionsstörung, die viele Männer betrifft. Priligy (Dapoxetin) ist ein wirksames Medikament zur Behandlung dieser Problematik. Der Wirkstoff wirkt, indem er die Serotoninaufnahme im Gehirn beeinflusst, was den Ejakulationsreflex hinauszögert und so zu einer verbesserten sexuellen Ausdauer führt.
Obwohl Priligy vielen Männern hilft, gibt es bestimmte Kontraindikationen, bei denen das Medikament nicht eingenommen werden darf. Für Betroffene, die aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund von Nebenwirkungen eine Alternative suchen, gibt es verschiedene andere Arzneimittel und Naturheilmittel, die ebenfalls wirksam sein können.
Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über Priligy, seine Anwendung, Kontraindikationen und Nebenwirkungen, sowie mögliche Alternativen, die zur Behandlung von vorzeitigem Samenerguss in Betracht gezogen werden können.
Die Anwendung von Dapoxetin – einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), zugelassen zur Behandlung der vorzeitigen Ejakulation (Ejaculatio praecox) – ist an spezifische Kontraindikationen gebunden. Eine sorgfältige Anamnese und individuelle Risikoeinschätzung durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt ist unerlässlich.
Absolute Kontraindikationen umfassen:
Kardiovaskuläre Erkrankungen, insbesondere instabile oder dekompensierte Herzinsuffizienz, AV-Block II/III, schwere Arrhythmien sowie ischämische Herzerkrankungen.
Schwere Leberfunktionsstörungen, da Dapoxetin primär hepatisch metabolisiert wird (CYP3A4).
Schwere Niereninsuffizienz, aufgrund unzureichender Datenlage zur Sicherheit.
Überempfindlichkeit gegenüber Dapoxetin oder einem sonstigen Bestandteil des Präparats.
Relative Kontraindikationen und besondere Vorsicht sind geboten bei:
Depressiven Störungen und anderen psychiatrischen Erkrankungen. Dapoxetin beeinflusst die serotonerge Neurotransmission, was bei bestehenden affektiven Störungen zu einer Destabilisierung der psychischen Verfassung führen kann.
Gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern, Thioridazin oder anderen SSRIs/SNRIs, da ein erhöhtes Risiko für serotonerges Syndrom besteht.
Weitere Hinweise:
Die Anwendung ist auf Männer zwischen 18 und 64 Jahren beschränkt. Bei Jugendlichen und älteren Erwachsenen wird aufgrund möglicher hormoneller Dysregulationen bzw. kardiovaskulärer Risiken von einer Anwendung abgeraten.
Bei bestehenden endokrinologischen Erkrankungen oder einer aktuellen Hormontherapie ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung durch eine fachärztliche Beurteilung erforderlich.
Eine umfassende Arzneimittel- und Begleiterkrankungsanamnese ist Voraussetzung zur sicheren Anwendung.
Behandlungen für Männer:
Neben dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Dapoxetin, dem derzeit einzigen in Europa zugelassenen Medikament zur Behandlung der Ejaculatio praecox, existieren verschiedene alternative Therapieansätze. Diese umfassen sowohl pharmakologische Präparate außerhalb der zugelassenen Indikation (off-label use) als auch pflanzlich basierte Produkte.
Mögliche Alternativen zu Dapoxetin umfassen:
Modafinil: Ein zentral stimulierendes Psychostimulans (primär zugelassen bei Narkolepsie), das in Einzelfällen off-label zur Verbesserung der Ejakulationskontrolle untersucht wurde. Die Evidenzlage ist begrenzt; das Nebenwirkungsprofil ist relevant.
EMLA-Creme (Lidocain/Prilocain): Ein topisches Lokalanästhetikum, das lokal auf die Glans penis aufgetragen wird, um die Sensitivität zu reduzieren. Wirksamkeit bei vorzeitiger Ejakulation wurde in kontrollierten Studien belegt.
Verzögerungssprays: Produkte mit lidocainhaltigen oder pflanzlichen Inhaltsstoffen, die eine reduzierte periphere Reizweiterleitung erzielen sollen.
CBD-basierte Naturpräparate: Cannabidiol (nicht-psychotrope Substanz der Cannabispflanze) wirkt anxiolytisch und entspannend, jedoch ohne gesicherte Wirksamkeit zur Verlängerung der intravaginalen Ejakulationslatenzzeit.
Naturheilkundliche Präparate weisen in der Regel ein günstigeres Nebenwirkungsprofil auf, jedoch ist die therapeutische Effektivität häufig geringer oder nicht ausreichend durch randomisierte Studien belegt. Die Auswahl eines geeigneten Präparats sollte unter Berücksichtigung der individuellen Ätiologie, Komorbiditäten und Therapiezielsetzung erfolgen. Eine ärztliche Beratung ist empfehlenswert.
Modafinil ist ein zentralnervös stimulierendes Arzneimittel, das primär zur Behandlung der Narkolepsie sowie anderer Hypersomnien eingesetzt wird. Der Wirkstoff wurde in den 1980er-Jahren in Frankreich eingeführt und ist in Deutschland zur Behandlung exzessiver Tagesschläfrigkeit bei Narkolepsie, obstruktivem Schlafapnoesyndrom und idiopathischer Hypersomnie zugelassen.
Die Wirkung von Modafinil beruht auf einer Modulation dopaminerger, noradrenerger und glutamaterger Neurotransmission. Durch die Hemmung des Dopamin-Transporters (DAT) wird die extrazelluläre Dopaminkonzentration im ZNS erhöht, was zu einer verminderten Müdigkeit und verbesserten kognitiven Kontrolle führt. Die Anwendung im Bereich sexueller Funktionsstörungen, insbesondere der Ejaculatio praecox, erfolgt ausschließlich off-label und ist bislang nicht durch randomisierte, placebokontrollierte Studien validiert.
Hypothetisch wird angenommen, dass Modafinil durch seine wachheitsfördernde und aufmerksamkeitserhöhende Wirkung die subjektive Kontrolle über den Ejakulationsreflex verbessern kann, insbesondere bei Patienten mit psychogener Ursache oder begleitender Tagesmüdigkeit.
Da Modafinil ein zentral wirksames Psychostimulans ist, unterliegt es der ärztlichen Verschreibungspflicht. Die Anwendung sollte streng indikationsbezogen erfolgen, da bei missbräuchlicher Verwendung Risiken für psychische Nebenwirkungen (z. B. Schlaflosigkeit, Angstzustände) sowie ein Abhängigkeitsrisiko bestehen. Eine adäquate Diagnostik – ggf. unter Einbezug eines Schlaflabors – ist bei entsprechender Symptomatik unerlässlich.
Die alleinige Anwendung zur Behandlung der Ejaculatio praecox wird aus derzeitiger Sicht nur im Ausnahmefall empfohlen und bedarf einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen erfahrenen Facharzt.
Linktipps:
EMLA Creme ist ein topisch anzuwendendes Lokalanästhetikum, das zur symptomatischen Behandlung des vorzeitigen Samenergusses (Ejaculatio praecox) off-label eingesetzt werden kann. Die Wirksamkeit beruht auf einer reversiblen Reduktion der penilen Sensitivität durch die Wirkstoffe Lidocain und Prilocain, zwei lokal wirksame Amid-Typ-Anästhetika. Diese blockieren spannungsabhängige Natriumkanäle in den peripheren Nervenendigungen und hemmen somit die Weiterleitung sensibler Reize.
Indiziert ist EMLA primär zur Lokalanästhesie der Haut vor dermatologischen oder kleineren chirurgischen Eingriffen. In der Anwendung bei sexueller Überempfindlichkeit kann das Präparat bei Männern mit erhöhter Glans-Sensitivität die intravaginale Ejakulationslatenzzeit (IELT) verlängern. Die Effektivität wurde in mehreren klinischen Studien dokumentiert.
Anwendungshinweise:
Auftragen der Creme etwa 10–15 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr auf die Glans penis.
Nach der Einwirkzeit sollten Cremereste vollständig entfernt werden, um eine ungewollte Anästhesie der Partnerin oder des Partners zu vermeiden.
Eine Anwendung ist 1–2-mal täglich möglich, eine Überdosierung ist zu vermeiden.
Mögliche Nebenwirkungen umfassen lokale Hautreaktionen wie Erythem, Brennen oder Pruritus. Bei anamnestischer Kontaktallergie gegen Lokalanästhetika oder kosmetische Zusatzstoffe ist eine ärztliche Rücksprache dringend empfohlen.
Die Creme ist in Deutschland apothekenpflichtig, jedoch rezeptfrei erhältlich. Ein rationaler Einsatz kann eine wirksame, niedrigschwellige Behandlungsoption bei vorzeitiger Ejakulation darstellen.
Fortacin ist ein rezeptfreies Arzneimittel zur topischen Anwendung, das zur Behandlung der Ejaculatio praecox (vorzeitiger Samenerguss) bei erwachsenen Männern zugelassen ist. Es handelt sich um ein vordosiertes Spray, das eine Kombination der beiden Lokalanästhetika Lidocain (7,5 mg/Dosis) und Prilocain (2,5 mg/Dosis) enthält. Die Wirkstoffe wirken synergistisch analgetisch, indem sie spannungsabhängige Natriumkanäle in sensorischen Nervenfasern blockieren und so die Reizweiterleitung vermindern.
Im Unterschied zu klassischen Cremes (z. B. EMLA®) ermöglicht die Sprühform eine gezieltere, gleichmäßige und hygienische Applikation. Das Präparat ist seit 2020 ohne Rezept in Apotheken erhältlich und wurde spezifisch zur Behandlung des vorzeitigen Samenergusses entwickelt.
Anwendung:
Drei Sprühstöße werden direkt auf die Glans penis aufgebracht – idealerweise so, dass alle Seiten benetzt sind.
Die empfohlene Einwirkzeit beträgt etwa fünf Minuten.
Eine Anwendung bis zu dreimal täglich ist möglich.
Klinische Daten zeigen eine signifikante Verlängerung der intravaginalen Ejakulationslatenzzeit (IELT) um durchschnittlich bis zu fünf Minuten im Vergleich zur Ausgangssituation.
Mögliche Nebenwirkungen:
Lokale Hautreaktionen (z. B. Erythem, Pruritus, Parästhesien)
Gelegentlich: Kopfschmerzen, leichtes Taubheitsgefühl
Selten: verminderte Orgasmusempfindung oder anejakulatorische Episoden
Bei anamnestisch bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Amid-Lokalanästhetika oder kosmetischen Zusatzstoffen ist eine ärztliche Abklärung vor Anwendung erforderlich. Die Substanz gilt bei sachgemäßer Anwendung als gut verträglich und stellt eine wirksame, niedrigschwellige Behandlungsoption dar.
Linktipps:
Psychogene Faktoren – darunter akute oder chronische Stressbelastung, Leistungsdruck sowie emotionale Anspannung – gelten als zentrale Einflussgrößen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Ejaculatio praecox. Die Reduktion psychischer Stressoren stellt daher einen wesentlichen Bestandteil eines multimodalen Therapiekonzepts dar.
Ein ergänzender Ansatz kann in der Anwendung pflanzenbasierter Produkte mit anxiolytischer und entspannender Wirkung bestehen. Ein Beispiel hierfür ist das Präparat Myshemen Longer Pleasure for Men, ein topisches Spray auf Basis von Cannabisöl (CBD-haltig) und weiteren pflanzlichen Ölen und Extrakten. Es handelt sich nicht um ein Lokalanästhetikum, sondern um ein kosmetisches Produkt mit beruhigendem Anspruch.
Anwendung und Wirkmechanismus:
Applikation: 4–5 Sprühstöße auf die Glans penis, anschließend sanft einmassieren.
Die Wirkung setzt nach wenigen Minuten ein und beruht laut Hersteller auf einer lokal entspannenden sowie zentral psychoregulierenden Komponente.
Mehrfache Anwendung pro Tag ist möglich.
Rechtliche Einordnung: CBD-haltiges Cannabisöl fällt nicht unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), sofern der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt. Die freie Verfügbarkeit ist somit gewährleistet.
Sicherheit und Verträglichkeit: Systemische Nebenwirkungen sind bei sachgemäßer Anwendung nicht bekannt. Zu beachten sind individuelle Unverträglichkeiten oder Kontaktallergien gegenüber den pflanzlichen Inhaltsstoffen. Eine allergologische Abklärung ist bei entsprechender Disposition empfehlenswert.
Die Anwendung solcher Präparate kann bei geeigneter Indikation eine niedrigschwellige, supportive Maßnahme im Rahmen der Therapie psychogen bedingter sexueller Funktionsstörungen darstellen.
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