
Champix und Zyban repräsentieren zwei in Deutschland zugelassene pharmakologische Interventionen zur Raucherentwöhnung. Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit beider Präparate in diesem Kontext nachgewiesen.
Dabei wies Champix eine leicht überlegene Effektivität auf und zeichnet sich durch eine geringe Anzahl von Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen aus. Der Erfolg der Therapie hängt entscheidend von der Motivation der Anwender ab, das Rauchen aufzugeben.
In dieser Publikation haben wir eine umfassende Gegenüberstellung der beiden Medikamente vorgenommen, einschließlich ihrer pharmakologischen Wirkungsweise, Dosierungsempfehlungen, Anwendungsgebiete, Effektivität, auftretender Nebenwirkungen und potentieller Wechselwirkungen. Die zentrale Fragestellung lautet: Welches dieser Medikamente zur Raucherentwöhnung erweist sich als effektiver?
Champix sind Tabletten mit dem Wirkstoff Vareniclin. Er ist zur Raucherentwöhnung für nikotinabhängige Erwachsene zugelassen. Vareniclin wirkt im Gehirn, es vermindert das Rauchvergnügen und dämpft Entzugserscheinungen.
Zyban Retardtabletten enthalten den Wirkstoff Bupropion. Dabei handelt es sich um ein Antidepressivum, das in Verbindung mit weiteren unterstützenden Maßnahmen für die Raucherentwöhnung erwachsener Patienten zugelassen ist.
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Beide Präparate wirken über Zellrezeptoren im Gehirn, allerdings über verschiedene. Während der genaue Wirkmechanismus bei Zyban nicht bekannt ist, kann man sich diesen für Champix sehr gut erklären.
Champix wirkt an sogenannten nikotinergen Zellrezeptoren. Durch das Andocken an diese Rezeptoren, an die sonst beim Rauchen das Nikotin bindet, vermindert es einerseits Entzugserscheinungen und vermindert andererseits den Genuss beim Rauchen.
Zyban hemmt die Wiederaufnahme der zuvor ausgeschütteten Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin, sowie in geringerem Umfang auch von Serotonin, in die Nervenzellsynapsen. Damit steht mehr von diesen Botenstoffen wirksam zur Verfügung. Wie es damit genau die Nikotinentwöhnung unterstützt, ist bislang nicht verstanden.
In einer systematischen Übersichtsstudie der unabhängigen Cochrane-Gesellschaft wurden eine Vielzahl an vorliegenden Studien zu Zyban ausgewertet. Im Ergebnis hilft Zyban sieben von 100 Personen, mit dem Rauchen aufzuhören. Mit Champix sind es hingegen 13 von 100 Personen, denen ein anhaltender Rauchstopp gelang.
Für einen optimalen Therapieerfolg ist die Kombination mit motivierenden und anderen psychotherapeutischen Interventionen empfehlenswert.
Mit der Einnahme von Champix oder Zyban wird bereits etwa eine Woche vor dem eigentlichen Rauchstopp begonnen. Die Dosis wird im Verlauf gesteigert. Champix wird zwölf Wochen lang eingenommen, Zyban sieben bis neun Wochen. Beide Präparate können außerhalb der Mahlzeiten unzerkaut geschluckt werden. Im Fall bekannter Nierenfunktionsstörungen muss die Enddosis bei beiden Medikamenten halbiert werden.
Man beginnt mit 0,5 mg Champix und steigert an Tag vier bis sieben auf zweimal täglich 0,5 mg. In der zweiten Woche nimmt man morgens und abends je 1 mg ein, sofern das gut vertragen wird, ansonsten wird nur einmal täglich 1 mg eingenommen. Wenn die Maximaldosis erreicht ist, soll das Rauchen eingestellt werden. Die Einnahme erfolgt zusammen mit einem Glas Wasser.
Nach Einnahmeende kann zur Stabilisierung der Abstinenz eine Verlängerung um weitere zwölf Wochen erwogen werden. In diesem Fall werden weiter zweimal täglich 1 mg Champix eingenommen.
Auch wenn das Medikament bereits einmal versucht wurde und keine Wirkung zeigte oder der Betroffene später wieder mit dem Rauchen begonnen hat, kann ein erneuter Einnahmezyklus sinnvoll sein.
Wem der Rauchstopp besonders schwerfällt, der kann alternativ in den ersten zwölf Wochen die Rauchmenge schrittweise reduzieren und dann erst in einem anschließenden zweiten zwölfwöchigen Zyklus das Rauchen ganz aufgeben.
Von Zyban werden in der ersten Woche 150 mg eingenommen, am besten morgens aufgrund von Schlaflosigkeit als möglicher Nebenwirkung. Die Tagesdosis wird in der zweiten Woche zusammen mit dem Rauchstopp auf 300 mg gesteigert. Die Einnahme erfolgt dann entweder einmal täglich mit 300 mg, alternativ morgens und abends jeweils 150 mg.
Zwischen zwei Tabletten soll mindestens eine Pause von 8 Stunden eingehalten werden. Eine Einnahme direkt vor dem Schlafengehen empfiehlt sich nebenwirkungsbedingt nicht.
Auch bei diesem Präparat kann bei mangelnder Verträglichkeit die Enddosis halbiert werden. Diese Empfehlung gilt ebenfalls für ältere Menschen und Patienten mit einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung. Bei den letztgenannten Patientengruppen muss sorgfältig auf das Auftreten von Nebenwirkungen geachtet werden, da sie Hinweis auf einen erhöhten Medikamentenspiegel sein können, der gegebenenfalls ein Absetzen der Präparate erfordert.
Beide Medikamente führen sehr häufig zu Schlaflosigkeit, die jedoch auch bei Nikotinentzug ohne medikamentöse Unterstützung bei den meisten Menschen auftritt. Auch Zittern und Schwitzen gehören zu den typischen Entzugserscheinungen.
Ansonsten unterscheiden sich die Nebenwirkungsprofile, was aufgrund der verschiedenen Wirkmechanismen auch erwartbar ist.
Unter der Einnahme von Champix treten außerdem sehr häufig (bei mehr als einem von zehn Anwendern) folgende Nebenwirkungen auf:
Häufig (bei mehr als einem von 100 Anwendern) wurden unter anderem folgende Symptome beobachtet:
Weitere unerwünschte Wirkungen traten gelegentlich (bei mehr als einem von 1000 Anwendern) auf, unter anderem:
Es gibt eine Reihe weiterer Nebenwirkungen, die seltener auftreten als die genannten.
Bei der Einnahme von Zyban treten folgende Nebenwirkungen häufig auf:
Gelegentlich wurde über folgende Nebenwirkungen berichtet:
Es wurden weitere Nebenwirkungen beobachtet, die seltener vorkamen.
Anders als bei Zyban, müssen bei der Einnahme von Champix keine Wechselwirkungen beachtet werden. Einzig die Anwendung von Cimetidin sollte bei schwerer Einschränkung der Nierenfunktion nicht gemeinsam mit Champix erfolgen.
Da beide Medikamente die Krampfschwelle senken, also das Auftreten von Krampfanfällen wahrscheinlicher machen, ist die Anwendung zusammen mit anderen Medikamenten, die den gleichen Effekt haben, möglichst zu vermeiden.
Aufgrund seines Abbauweges im Körper beeinflusst Zyban die Wirksamkeit verschiedener Substanzgruppen, deren Dosierung bei gleichzeitiger Einnahme angepasst werden muss. Das betrifft unter anderem:
Die gleichzeitige Einnahme mit Antidepressiva, die das Serotoninsystem beeinflussen, kann zum sogenannten serotonergen Syndrom führen, das potenziell lebensbedrohlich ist.
Zyban senkt den Spiegel von Digoxin, was nach Absetzen durch Ansteigen seiner Konzentration toxische Digoxinspiegel verursachen kann.
Die Wirkung von Zyban wird durch verschiedene Arzneimittel beeinflusst. Seine Wirksamkeit und Sicherheit kann unter anderem durch folgende Wirkstoffe beeinträchtigt werden:
Zusammen mit Alkohol wurden unter Zyban neuropsychiatrische Nebenwirkungen beziehungsweise eine verminderte Alkoholtoleranz berichtet.
Die gleichzeitige Einnahme von Levodopa oder Amantadin kann die Nebenwirkungen von Zyban verstärken. Gleiches gilt für MAO-Hemmer. Diese dürfen nicht nur nicht gemeinsam eingenommen werden, sondern es ist sogar eine Einnahmepause nach Absetzten erforderlich, die für irreversible MAO-Hemmer 14 Tage beträgt, für reversible 24 Stunden.
Zusammenfassend ist zu bemerken, dass im Zweifelsfall andere Therapieoptionen zur Raucherentwöhnung vorzuziehen sind.
Anwender von Champix und Zyban dürfen das jeweilige Präparat nur einnehmen, wenn keine Unverträglichkeiten der Inhaltsstoffe der Tabletten vorliegen. Für Champix gibt es keine weiteren Gegenanzeigen.
Zyban darf nicht eingenommen werden, wenn es in der Krankengeschichte oder aktuell Hinweise auf Krampfanfälle gibt oder ein Tumor des Gehirns bekannt ist. Auch Personen, die gerade einen Entzug von Alkohol, Benzodiazepinen oder ähnlichen Substanzen machen, dürfen Zyban nicht anwenden, da auch in diesen Fällen das Risiko für Krampfanfälle erhöht ist.
Wer aktuell oder in der Vorgeschichte an einer Bulimie oder einer Anorexia nervosa litt, darf das Medikament nicht einnehmen. Auch für Patienten mit einer Leberzirrhose ist es kontraindiziert.
Zyban darf nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern eingenommen werden.
Wird bereits ein anderes Medikament mit dem Wirkstoff Bupropion angewandt, darf Zyban nicht zusätzlich gegeben werden, um die Höchstdosis nicht zu überschreiten.
Patienten mit bipolarer Störung können während einer depressiven Phase unter Zyban in eine manische Phase wechseln und sollten daher auf das Präparat verzichten.
In der Schwangerschaft sollte auf die Einnahme von Champix oder Zyban verzichtet werden. In der Stillzeit ist sorgfältig abzuwägen, wie groß der Nutzen der Behandlung mit diesen Substanzen sein wird, da Zyban in die Muttermilch übergeht, Champix vermutlich ebenfalls. Es stehen alternative Therapien zur Raucherentwöhnung zur Verfügung.
Für Kinder und Jugendliche werden beide Präparate nicht empfohlen.
Die Fahrtauglichkeit und die Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen kann unter beiden Medikamenten eingeschränkt sein. Aufgrund der Wirkungen im Gehirn können als Nebenwirkungen unter anderem Schwindel und Bewusstseinsstörungen auftreten. Nur wenn solche Symptome nicht vorhanden sind, darf ein Fahrzeug geführt oder eine Maschine bedient werden.
Generell ist zu berücksichtigen, dass Nikotin an sich mit verschiedenen Medikamenten wechselwirkt. Mit dem Rauchstopp allein kann sich die Wirksamkeit und Verträglichkeit eingenommener Medikamente verändern.
Die Raucherentwöhnung geht mit Entzugserscheinungen einher, die neuropsychiatrische Symptome beinhalten können, die die Abgrenzung von Nebenwirkungen der hier betrachteten Präparate erschweren können. Sind solche Symptome schwer ausgeprägt, etwa im Sinne von Depressionen mit Suizidgedanken, ist das jeweilige Medikament abzusetzen und ein Arzt zu konsultieren. Dieser entscheidet über die weiteren Therapiemaßnahmen.
Psychiatrische Erkrankungen können sich im Rahmen des Nikotinentzuges verschlechtern.
Beide Medikamente senken die Krampfschwelle und sollen von Personen mit vorbekanntem Krampfleiden nicht angewendet werden. Auch bei Menschen mit einem erhöhten Risiko für Krampfanfälle muss der Einsatz von Champix oder Zyban genau abgewogen werden, etwa bei:
Tritt während der Therapie mit Champix oder Zyban ein Krampfanfall auf, ist diese umgehend zu beenden und nicht wieder aufzunehmen.
Für beide Präparate wurden Absetzphänomene beobachtet, wie Reizbarkeit, Depressionen oder Schlaflosigkeit. Ein Ausschleichen der Dosierung wird daher als sinnvoll erachtet, da es diese Phänomene abmildern oder verhindern kann.
Treten Überempfindlichkeiten auf, sind die Präparate sofort abzusetzen und gegebenenfalls sofortige ärztliche Hilfe anzufordern.
Während der Einnahme von Champix ist auf Beschwerden am Herzen zu achten, da der Herzinfarkt eine gelegentliche Nebenwirkung darstellt. In diesem Fall ist ärztliche Hilfe zu suchen. Gleiches gilt bei Symptomen, die auf einen möglichen Schlaganfall hindeuten, etwa Lähmungserscheinungen oder Sprachstörungen.
Wird Zyban eingenommen, sind die zahlreichen Wechselwirkungen mit anderen Substanzen zu beachten. Insbesondere ist auf das mögliche Auftreten eines serotonergen Syndroms bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter anderer Antidepressiva zu achten, da dies lebensbedrohliche Konsequenzen haben kann. Zu den Symptomen gehören Veränderungen des Gemütszustandes, Herzrasen, Koordinationsstörungen und Übelkeit.
Zudem ist auf eine mögliche Blutdruckerhöhung im Rahmen der Anwendung zu achten, der unter Umständen behandlungsbedürftig werden kann. Zu Beginn der Einnahme sollte regelmäßig der Blutdruck gemessen werden. Im Fall einer starken Erhöhung ist ein Absetzen von Zyban zu erwägen.
Es liegen Hinweise vor, dass die gleichzeitige Anwendung eines Nikotinpflasters die Wahrscheinlichkeit für eine Blutdruckerhöhung weiter steigert.
Unter der Einnahme von Zyban kann der Drogentest aus dem Urin ein falsch positives Ergebnis in Bezug auf Amphetamine anzeigen, da die chemische Struktur des Wirkstoffes diesen ähnelt.
Die Einnahme darf nur oral erfolgen. Wird das Medikament auf anderem Weg in den Körper aufgenommen, etwa durch Inhalation oder Injektion, können die bekannten Nebenwirkungen massiv verstärkt auftreten.
Die Verschreibungspflicht dient der Sicherheit des Patienten.
Die Sinnhaftigkeit der Einnahme von Champix oder Zyban muss durch einen Arzt geprüft werden.
Im Rahmen der Nikotinentwöhnung werden diese Medikamente nur als Therapie der zweiten Wahl empfohlen, da wirksamere Maßnahmen zur Verfügung stehen. Dazu gehören psychotherapeutische Methoden sowie die Nikotinersatztherapie. Entsprechend wird Zyban nur in Kombination mit anderen Therapien der Raucherentwöhnung empfohlen.
Letztlich können beide Präparate zu schweren, auch lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen, über die gezielt aufgeklärt werden muss. Zudem muss die Dosierung für verschiedene Patientengruppen angepasst werden.
Im Fall von Zyban müssen die zahlreichen Wechselwirkungen mit anderen Substanzen beachtet werden, die unter Umständen nicht gemeinsam eingenommen werden sollten, um Gesundheitsschäden zu vermeiden. Zumindest sind aber auch in diesem Fall Dosisanpassungen erforderlich.
Über eine Online-Sprechstunde kann man für Bupropion ein Online-Rezept erhalten, beispielsweise über DoktorAbC (lesen Sie unseren Testbericht: DoktorABC.com Erfahrungen: Bestellung & Lieferung im DoktorABC Test). Zu diesem Zweck durchläuft man zunächst eine Online-Beratung mit einem in der EU zugelassenen Arzt.
Im Verlauf muss ein Fragebogen online ausgefüllt werden, in dem die Krankengeschichte sowie die aktuellen Beschwerden angegeben werden müssen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unseren Seiten „Telemedizin – Definition und rechtliche Grundlagen“ und „Wie funktioniert das E-Rezept?„.
Je mehr Angaben dort gemacht werden, umso sicherer kann das passende Medikament empfohlen werden. Aus den Empfehlungen wählt der Patient das gewünschte Präparat aus, das dann nach Prüfung durch den Arzt per Online-Rezept verschrieben wird. Es kann vorkommen, dass der Arzt weitere Fragen hat, bevor er das Rezept ausstellt.
Eine angeschlossene Online-Apotheke versendet das Bupropion-Medikament per Express-Lieferung, sodass es bereits am kommenden Tag zugestellt werden kann (lesen Sie auch: Bupropion rezepfrei – Ist der Online-Kauf legal?).
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