
Moderne Technologien und die Fortschritte der Digitalisierung eröffnen uns ein breites Spektrum an Möglichkeiten in nahezu allen Bereichen unseres Lebens. Etwas zögerlicher verlief dagegen die Übertragung der digitalen Möglichkeiten auf den Bereich der ärztlichen Beratung.
Patienten waren zunächst skeptisch, ob ein Arzt ohne das persönliche Vorsprechen der Patienten in der Arztpraxis die richtige Ferndiagnose stellen und entsprechende Behandlungen anordnen kann.
Inzwischen wird die Online-Sprechstunde von Patienten sehr gerne angenommen, da diese zahlreiche Vorteile bietet. Auch Ärzte tendieren immer häufiger dazu, Online-Termine mit ihren Patienten zu vereinbaren, falls diese das wünschen.
Auf medizinischer Ebene handelt es sich bei der Sprechstunde um einen vorab vereinbarten Termin, zu dem Patient und Arzt oder Patient und Gesundheitsorganisation (Klinik, Praxis) zusammenkommen, um das Anliegen des Patienten zu besprechen und anschließend eine Lösung zu finden.
Der Arzt erbringt hierbei eine medizinische Dienstleistung. Er verschafft sich ein Bild über die mögliche Krankheit des Patienten, stellt eine Diagnose und führt dann die entsprechende Behandlung, falls notwendig, durch. Andernfalls überweist er den Patienten an entsprechende Fachkollegen in Kliniken oder Spezialpraxen.
Die Sprechstundenzeiten entsprechen regulär den Öffnungszeiten einer Praxis. Sie sind auch unter der Bezeichnung ‚Ordinationszeit‘ zu finden. Der Ort, an dem die ärztliche Dienstleistung vorgenommen wird, nennt sich Sprechzimmer, was bei der Sprechstunde online der Videochat wäre.
Die Sprechstundenzeiten sind maßgeblich für die Abrechnung. Leistungen, die durch die Heilberufler außerhalb der Sprechstundenzeiten erbracht werden (Wochenende, abends, nachts), erfordern in den meisten Fällen eine höhere Vergütung.
Viele Anbieter von Online-Sprechstunden offerieren ihre ärztliche Beratung sogar rund um die Uhr.
Linktipps:
Um von den Vorteilen der Telemedizin zu profitieren, verwenden Patienten und Ärzte ganz einfach ihren PC, Laptop oder Mobiltelefon-Browser. Die perfekte Online-Sprechstunde beginnt mit der richtigen Terminsoftware.
Bereits jeder dritte Patient vereinbart seinen Arzttermin über eine digitale Terminsoftware, die die Praxis für ihre Patienten bereithält. Insbesondere, wer eine Online-Sprechstunde wünscht, wird sich auch den Termin gerne online heraussuchen. Das ist bequem und funktioniert rund um die Uhr.
Bei den Sprechstunden online unterscheidet man zwei verschiedene Arten:
Bis zur ärztlichen Diagnose während der Online-Sprechstunde sind es nur fünf Schritte:
Ein mögliches Rezept und die AU-Bescheinigung erhält der Patient bequem und geschützt in seinem Kundenkonto, ebenso wie die Rechnung. Die Dokumente können einfach aus dem Kundenkonto heruntergeladen, ausgedruckt und entsprechend verwendet werden.
Einige Anbieter übermitteln die Rezepte für ihre Patienten, falls gewünscht, direkt an eine Apotheke. Der Patient holt dann die Medikamente einfach ab.
Auch das Rezept per Post wird weiter gerne genutzt, ist bei vielen Ärzten möglich und gerade bei älteren Patienten willkommen. In er nahen Zukunft soll das E-Rezept eine feste Größe im Bereich der Rezeptvergabe darstellen. Die Abwicklung variiert von Anbieter zu Anbieter.
Eine feste Größe stellt lediglich die Online-Sprechstunde mit dem eigenen Hausarzt dar. Hier besteht bereits das wichtige Vertrauensverhältnis, das für eine Online-Beratung von Patienten von großer Bedeutung ist.
Einige Anbieter von Online-Sprechstunden fragen Beschwerden bereits vorab per Chat ab. Hier sollte sich der Patient jedoch des Datenschutz-Bewusstseins des Anbieters sicher sein. Für den Arzt ist es so leichter, zusammen mit dem Patienten in die Videosprechstunde einzusteigen.
Über die Sprechstunde online können viele Punkte geklärt und auch zutreffende Diagnosen gestellt werden.
Dazu ist der Arzt auf hochpräzise Angaben durch seine Patienten angewiesen. Je präziser die Informationen der Patienten über ihre Beschwerden sind, umso konkreter lässt sich eine Diagnose stellen. Manchmal erfolgt die Diagnose auch aufgrund von sichtbaren und hörbaren Unzulänglichkeiten, wie einem Husten oder Wunden.
Die Online-Sprechstunde ist inzwischen in den Köpfen der Menschen angekommen. Sie wird gerne von den Patienten angenommen, da sie ihr Haus nicht extra verlassen müssen, um eine Frage mit ihrem Arzt zu klären.
Die Patienten sparen den Anfahrtsweg, der besonders für Bewohner in ländlichen Gegenden beschwerlich sein kann. Für Ärzte ist mit der digitalen Patientenbetreuung eine komfortable Möglichkeit geschaffen, ihre umfassende Patientenbetreuung um virtuelle Hausbesuche zu erweitern.
Auf der anderen Seite gehen immer mehr Ärzte dazu über, feste Zeiten ihrer Arbeitszeit ausschließlich für Online-Sprechstunden festzulegen. Während die einen beispielsweise den Freitag zu ihrem digitalen Tag machen, bieten andere jeden Tag einen bestimmten Zeitraum an, zu dem sie sich ganz auf ihre digitalen Beratungsgespräche mit ihren Patienten konzentrieren.
Jedoch ersetzt die Online-Sprechstunde niemals den persönlichen Arztbesuch, wenn schwerwiegende Krankheitsbilder vorliegen: Starke Schmerzen, Entzündungen, offene Wunden, Verdacht auf Herzinfarkt usw.).
In diesen Fällen bleibt der persönliche Gang zum Arzt oder in eine Klinik unverzichtbar. Oftmals ist eine körperliche Untersuchung durch den Arzt vorzunehmen: EKG, EEG, Blutdruckmessen, Ertasten von Veränderungen, Begutachtung und Behandlung von Wunden, Ultraschall oder das Abhören der Lunge.
Die wichtigsten Fakten einer Online-Sprechstunde im Kurzüberblick:
Die Sprechstunde online fällt in den Bereich der Telemedizin und ist in Deutschland unter Einhaltung strenger Regelungen seit dem Jahr 2017 rechtlich zulässig. Darüber hinaus ersetzt die Videosprechstunde den persönlichen Termin beim Arzt nicht, sondern stellt im Optimalfall eine Ergänzung mit Nutzeffekt auf beiden Seiten dar, für den Patienten und für den Arzt.
Online-Sprechstunden dürfen nur unter Verwendung modernster Sicherheitstechnik durchgeführt werden. Die Videosprechstunde ist ausschließlich von versierten Allgemeinmedizinern und Fachärzten durchzuführen.
Nichtmedizinern ist dies nicht erlaubt, auch wenn diese von Ärzten beauftragt werden. Diese sind nicht in der Lage, eine fachkundige Ferndiagnose zu stellen.
Die gesetzlichen Grundlagen der Telemedizin sind breit aufgestellt. Insbesondere der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO-Konformität) wird von Seiten der Gesetzgeber ein hohes Maß an Bedeutung beigemessen. Die personenbezogenen Patientendaten, die während einer Sprechstunde online anfallen, sind besonders geschützt.
Um dieses erhöhte Maß an Sorgfalt, verbunden mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen, zu gewährleisten, wurde im Jahr 2015 ein spezielles Gesetz erlassen, das sogenannte E-Health-Gesetz.
Im gleichen Jahr noch trat dieses Gesetz in Kraft. Erste Aktualisierungen folgten in den Jahren 2016 und 2017. Es handelt sich jedoch nicht um ein in sich geschlossenes Gesetz der Telemedizin, worauf schon die vollständige Bezeichnung des E-Health-Gesetz,
„Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen sowie zur Änderung weiterer Gesetze„,
verweist. Verschiedene gesetzliche Grundlagen fallen hierunter zusammen.
Darüber hinaus ist ein zertifizierter Videodienst zu verwenden, um die Sicherheit der Patientendaten zu gewährleisten. Ärzte dürfen die Videosprechstunden niemals aufzeichnen.
Hieraus ergibt sich auch die Zulässigkeit der Videosprechstunde in Deutschland seit dem Jahr 2017.
Die Thematik der Telemedizin unter Nutzung moderner Medien und die damit verbundenen Gesetze und Regelungen umfassen folgende Themenbereiche:
Datenschutzrechtliche Maßnahmen und Herausforderungen
Um die DSGVO-Konformität bei der Datenübermittlung in der Telemedizin zu erfüllen, sind Ärzte vor große Herausforderungen gestellt. Dies sind die drei wichtigsten Grundthemen:
Finanzielle Unterstützungen sollen eine Verbesserung oder Erneuerung der technischen Infrastrukturen in Praxen und Krankenhäusern herbeiführen. Doch das funktioniert nicht binnen weniger Tage.
Ein Umbau erfordert viel Zeit und Geld. Bevor tatsächlich jeder Arzt ohne schlechtes Gewissen im Hinblick auf den Datenschutz seine Diagnosen in Videosprechstunden abgibt, wird noch einige Zeit vergehen.
Viele Ärzte, deren medizinische Ausrichtung Online-Sprechstunden zulassen und die sich IT-technisch auf einem modernen Niveau bewegen, bieten heute neben ihrer praktischen Tätigkeit die Sprechstunde online an. Videosprechstunden sind überwiegend in folgenden medizinischen Bereichen zu finden:
Sogar die Krankschreiben und das Rezept online werden immer populärer.
Die Dermatologie (Haut und Haare) wird per Videosprechstunde nicht abgewickelt. Hier ist der persönliche Blick durch den Arzt auf betroffene Stellen notwendig. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Mediziner eine Ferndiagnose in diesem Bereich anbieten.
Die Telemedizin, insbesondere die Patientenberatung online, stecken noch in ihren Anfängen. Das ist Neuland für Ärzte und viele Patienten. Da ist noch viel Luft nach oben.
Unsere Erfahrungen mit Online-Arzt-Plattformen:
Die Abrechnung einer ärztlichen Beratung erfolgt nach GOÄ oder EBM. Es kann mit privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen abgerechnet werden. Das gilt auch für die Online-Sprechstunde.
Ist ein Patient gesetzlich versichert, wird, wie beim persönlichen Arztbesuch auch, über die gesetzliche Krankenkasse abgerechnet. Ist der Patient privat versichert, reicht er die vom Arzt bereitgestellte Rechnung bei seiner privaten Krankenkasse ein. Das Rechnungsdokument ist im Bestfall im Online-Patientenkonto hinterlegt.
Quellen:
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