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Cryptostorm ist ein VPN-Anbieter, der sich selbst als offener VPN-Dienstleister für die wirklich paranoiden Menschen beschreibt. Wir haben den Cryptostorm Test gewagt.
In diesem Artikel werden der Test sowie Erfahrungen beschreiben, die mit dem VPN-Dienst gemacht wurden. Vorneweg soll gesagt sein, dass der Dienst aufgrund seiner Komplexität nicht für komplette Anfänger oder nicht techaffine Menschen geeignet ist.
Im Test wurde der Anbieter ausführlichen Tests unterzogen und auf alle seine Funktionen geprüft. So konnten die grundsätzlichen Vorteile sowie Nachteile des Dienstes festgehalten werden. Positiv an Cryptostorm ist, dass man zunächst nicht von Beginn an etwas für die Nutzung zahlen muss, sondern eine kostenlose Version des Dienstes nutzen kann. Auf die genauen Kosten des Dienstes wird in einem separaten Absatz genauer eingegangen.
Weiterhin punktet der Dienst durch hohe Sicherheit, die Verfügbarkeit von Kill-Switch sowie seinen Fokus auf Anonymität. Als negativer Aspekt lässt sich sagen, dass der Dienst nicht wirklich benutzerfreundlich ist, nicht in deutscher Sprache verfügbar ist und es auch keinen Support gibt, der bei Problemen helfen kann. Als Leihe oder Neuling im Gebiet der VPN-Nutzung ist es also erst einmal schwierig, sich in dem Programm zurechtzufinden. Zudem gibt es fast keine Server, die nicht in Nordamerika oder Europa lokalisiert sich, und die Verbindung über die Server ist ziemlich langsam.
Ungewöhnlich für einen VPN-Dienstleister ist es, dass für die Zahlung ein Token-System genutzt wird. Einen Token kann man sich wie einen Zugangsschlüssel vorstellen mit dem man Zugriff auf ein gewisses Netzwerk wie zum Beispiel Cryptostorm erhalten kann. Es ist nicht möglich den Dienst zu nutzen, wenn man nicht über einen Token verfügt. Die Wahl von Tokens als Zahlungssystem lässt darauf schließen, wie wichtig dem Anbieter die Anonymität der Nutzer ist.
Man kann anhand der Tokens nicht zurückverfolgen, wer den Dienst benutzt. Unterstrichen wird dieser Punkt durch die Tatsache, dass die Zahlung nur mit PayPal oder mit Kryptowährungen möglich ist. Wenn man diesen Token gekauft hat, kann man sie auch aufheben, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen. Verfallen tun der Token erst, wenn sie genutzt werden. Wer die Vollversion des Dienstes einmal testen möchte, kann sich für umgerechnet etwa 1,80 Dollar ein wöchentliches Abonnement holen. Das Monatsabo gibt es für 6 Dollar und das Jahresabo für etwas über 50 Dollar. Gerade das Jahresabo ist günstig im Vergleich mit anderem Anbieter. Es gibt vereinzelt ein paar Anbieter, welche für langfristige Abos noch günstigere Preise anbieten, bei diesen muss der Dienst aber meist direkt für zwei oder mehr Jahre abonniert werden.
Um muss VPN-Diensten beispielsweise Filme und Serien zu streamen oder gar Online-Games spielen zu können, muss der Dienst eine gewisse Netzwerkgeschwindigkeit aufweisen. Deshalb wurde der Dienst auch einem Geschwindigkeitstest unterzogen. Die gemessenen Werte waren im Verlauf des Tests unterschiedlich, was auch auf eine nicht immer stabile Verbindung zu den Servern zurückzuführen ist. Jeder Standort wurde mehrmals getestet, um durchschnittliche Werte zu ermitteln.
Der Download sowie Upload-Werte sind deutlich schlechter als bei anderen Anbietern. Beim Standort deutlich gab es eine Ping von 70 ms und eine Downloadgeschwindigkeit von gerade einmal 8 Mbits pro Sekunde. Die beste Geschwindigkeit wurde mit Bosnien und Herzegowina von über 30 Mbits pro Sekunde erzielt. In der kostenlosen Version wurde eine Downloadrate von gerade einmal einem Mbit pro Sekunde erzielt sowie eine Upload Rate von nur 0,5 Mbit pro Sekunde. Insgesamt sind diese Werte deutlich schlechter als bei anderem Anbieter und so lässt sich Cryptostorm nur bedingt für Aktivitäten einsetzen, die eine hohe Download- oder Upload rate, brauchen.
Im Grunde verfügt der VPN von Cryptostorm über alle Standardfunktionen, die ein heutiger VPN-Dienst aufweisen sollte. In das Einstellungsmenü gelangt man mit einem Klick auf „Options“. Dort kann man zwischen vier verschiedenen Untermenüs auswählen. Unter dem Menüpunkt „Startup“ findet man alle einfachen Funktionen sowie Einstellungen wie die Sprache oder das Verhalten, wenn ein Update verfügbar ist. Hier lässt sich auch einstellen, wenn man Cryptostorm direkt beim Start des PCs ausführen möchte. Unter dem Menüpunkt „Connecting“ lässt sich alles zum Thema Verbindungen einstellen.
Dort kann man zum Beispiel das Verbindungsprotokoll, den anzusprechenden Server-Port oder auch die Timeout-Zeit anpassen. Mit Timeout-Zeit ist die Zeit gemeint, die der VPN versucht eine Verbindung zu den Servern aufzubauen, bevor der Vorgang abgebrochen wird. Dies ist meist der Fall, wenn ein VPN-Server aktuell nicht erreichbar ist und daher keine Antwort sendet. Der Menüpunkt „Security“ erlaubt es Anpassungen zu Sicherheitsthemen wie der DNS-Leak-Prevention oder dem Kill-Switch vorzunehmen. Auch Werbungen und Tracker können hier geblockt werden. Für alle, die sich bereits mit VPN-Diensten auskennen, können unter „Advanced“ auch weitere Einstellungen getroffen werden wie das Split-Tunneling. Für den normalen Nutzer spielen diese Einstellungen aber eher eine untergeordnete Rolle und können daher ignoriert werden.
Bei Cryptostorm kann man in der Vollversion aus insgesamt 29 verschiedenen Servern auswählen. Das hört sich zunächst einmal viel an, allerdings sollte beachtet werden, dass allein 15 dieser 29 Server in Europa stehen. 13 stehen in Nordamerika und in Hongkong steht der einzige asiatische Server.
Somit gibt es keine Server in weiten Teilen der Welt wie Australien, Afrika oder Südamerika. Wer auf Dienste von Ländern dieser Kontinente zugreifen möchte, hat mit Cryptostorm keine Möglichkeit dazu. Hier gibt es viele Anbieter mit Servern in Indien, Lateinamerika oder Südafrika, auf die man, wenn nötig zurückgreifen kann. Die Geschwindigkeit der Server von Cryptostorm ist gering, allerdings gibt es leider keine Ping-Übersicht der Server in den einzelnen Ländern.
Wie bereits erwähnt eignet sich Cryptostorm vor allem für fortgeschrittene Nutzer, die Wert auf Anonymität legen. Für Anfänger ist der Dienst eher ungeeignet, was vor allem an der Bedienung des VPNs liegt. Auf der Webseite muss man sich zunächst einen Token kaufen, bevor man das Programm herunterlädt. Um sich nach der Installation mit einem Server zu verbinden, wählt man im Homescreen den Server aus und gibt seinen Token ein. Durch einen Klick auf „Connect“ wird ein Verbindungsversuch gestartet, der meist schnell funktioniert. Die Optionen können mit dem Menüpunkt „Options“ erreicht werden.
Hier gibt es viele komplizierte Einstellungen ohne Erklärung, die für Laien recht schwer zu verstehen sind. Während der Tests ist der VPN diverse Male abgestürzt oder eingefroren. Bei Schwierigkeiten gestaltet es sich etwas schwierig, Support direkt durch Cryptostorm zu erhalten. Es gibt keine Funktionen wie Live-Chat oder ein Helpcenter. Lediglich per E-Mail kann man die Entwickler von Cryptostorm erreichen. Da der Support nicht immer schnell antwortet und auch zum Teil ziemlich technisch ist, kann bei Problemen ein Blick ins Forum weiterhelfen. Dort gibt es bereits viele Themen, die von Nutzern diskutiert wurden, sowie FAQs, in denen die gängigsten Fragen beantwortet werden. Es sollte beachtet werden, dass sowohl bei der Kommunikation mit dem Support als auch bei der Nutzung des Forums englische Sprachkenntnisse vorausgesetzt werden. Support auf Deutsch gibt es aktuell nicht.
Eine der Aspekte, durch die Cryptostorm im Test gepunktet hat, ist die Sicherheit. Vor allem technisch gesehen verfügt Cryptostorm über hohe Standards. Der Dienst arbeitet mit dem OpenVPN-Protokoll sowie dem Verschlüsselungsalgorithmus ChaCha, welche sehr schnell und leistungsfähig ist. Außerdem ist ChaCha für mobile Endgeräte optimal geeignet. Mit Crpytostorm wird außerdem kein Tor Browser benötigt, um das Darknet zu nutzen, da der VPN DeepDNS und asymmetrische Verschlüsselungsverfahren einsetzt.
Bei asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren gibt es einen privaten Schlüssel, über den nur der Nutzer verfügt. Weiterhin gibt es einen öffentlichen Schlüssel wird für Informationen verwendet, die öffentlich zugänglich sind. Verschlüsselte Informationen können nur mit Besitz des privaten Schlüssels erreicht werden. Das verwendetet Verfahren ist ECC, welchen sehr effizient ist. Auch das Thema Datenschutz wird bei Cryptostorm großgeschrieben. Zur Nutzung von Cryptostorm werden keinerlei Accounts benötigt und es müssen keine Informationen preisgegeben werden, da die Authentifizierung über Tokens erfolgt.
Der Dienstleister verspricht, dass keine Informationen der Nutzer gespeichert werden. Auf die Tokens muss man allerdings selbst gut aufpassen, da auch diese nicht von Cryptostorm gespeichert werden und man keinen Accounts hat, mit welchem diese verbunden sind. Wer Wert auf Anonymität legt, sollte jedoch mit Bitcoin bezahlen. Bei der Bezahlung mit PayPal wie in unserem Test, wird einem von PayPal und von Cryptostorm eine E-Mail geschickt. Somit verfügt der Anbieter zumindest zu dem Zeitpunkt direkt nach dem Kauf über die Mail-Adresse der Nutzer. Nach eigener Aussage werden die Tokens regelmäßig gelöscht, sodass keinerlei Nutzerinformationen auf den Servern von Cryptostorm gespeichert werden.
Der Anbieter verwendet das OpenVPN-Protokoll, wie die meisten VPN-Anbieter. Der Verschlüsselungsalgorithmus ChaCha wurde für mobile Endgeräte optimiert und verschlüsselt die Daten. Es handelt sich also um einen sicheren VPN-Anbieter.
Cryptostorm bietet verschiedene Abonnement Modelle an. Für 52 US-Dollar erhält man den Dienst für 1 Jahr und 4 Geräte. Ein Abonnement für eine Woche kann man für 1,86 US-Dollar erwerben. Hier kann man mit Bitcoin bezahlen, allerdings wird nur ein 1-Monats-Abo für 6 Dollar angeboten. Weitere Günstige VPNs können Sie hier vergleichen.
Cryptostorm ist ein sicherer Anbieter, allerdings sind die Anleitungen zu technischen Details für die meisten Nutzer zu kompliziert. Hier sollte man also das nötige Know-how mitbringen, um den höchsten Schutz zu gewährleisten. Ein Benutzerfreundliches Angebot wie beispielsweise NordVPN ist ebenso sicher, wie Sie in unserem NordVPN Test nachlesen können.
Abschließend lässt sich sagen, dass Cryptostorm ein toller VPN-Dienst sein kann für alle, die großen Wert auf Sicherheit und Anonymität legen sowie sich bereits mit VPNs auskennen oder generell sehr techaffin sind. Für Anfänger gestaltet sich die Nutzung des Dienstes schwierig und auch bei Problemen werden nicht sonderlich viele Ressourcen zur Verfügung gestellt.
Allein die Webseite des Anbieters sieht aber bereits sehr technisch aus, sodass viele eventuell auch vor der Nutzung bereits abgeschreckt werden. Man muss dem Team von Cryptostorm allerdings zugute legen, dass sie auf jeden Fall wissen, was sie tun. Der Fokus liegt deutlich auf den Sicherheitsstandards und die Zielgruppe ist somit nicht die breite Masse, sondern techaffine Leute mit einem Fokus auf Sicherheit und Anonymität.
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