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Vier Sprachen gleichzeitig lernen – geht das überhaupt? Und wenn ja, wie?

Zuletzt aktualisiert am 04.03.2025
Inhaltlich geprüft durch: Werner Wassicek

Krystyna Trushyna Sprachen lernen

Eine neue Sprache zu lernen, ist schon eine Herausforderung.

Vier auf einmal?

Das klingt nach einer artistischen Meisterleistung.

Und doch jongliere ich derzeit Türkisch, Französisch, Italienisch und Spanisch – ohne dabei den Verstand zu verlieren (zumindest meistens).

Als Polyglot und Sprachlern-App-Testerin habe ich über Jahre hinweg verschiedene Lernmethoden ausprobiert, in unterschiedlichen Ländern gelebt und zahlreiche Ansätze getestet. Wenn Sie sich also fragen, wie man mehrere Sprachen gleichzeitig lernen kann, ohne ins Chaos zu stürzen, verrate ich Ihnen hier meine besten Strategien.

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Meine Erfahrungen mit dem gleichzeitigen Lernen mehrerer Sprachen

In der Schulzeit habe ich nur zwei Fremdsprachen gelernt: Englisch und Französisch. Russisch und Ukrainisch galten als meine Muttersprachen. Mit diesem sprachlichen Hintergrund habe ich später mein Studium an der Kiewer Linguistischen Universität im Fachbereich Englische Sprache und Literatur begonnen.

2002 zog ich nach Deutschland, um Deutsch zu lernen – mit dem Ziel, an einer Universität in Frankfurt zu studieren.

Sprachwissenschaft (Bachelor) - Studieren

Bild von Ria Sopala auf Pixabay

Als ich schließlich Studentin wurde, begann ich, parallel vier Fremdsprachen zu lernen:

  • Englisch im Rahmen meines American-Studies-Studiums,
  • Italienisch in der Romanistik,
  • Türkisch in der Turkologie,
  • zusätzlich belegte ich für einige Semester Persisch und Französisch.
  • Und natürlich lernte ich weiterhin Deutsch.

Das klingt zunächst überwältigend, war aber in der Praxis gar nicht so chaotisch, wie es scheint. Ich habe mir ein System geschaffen, das es mir ermöglichte, strukturiert und diszipliniert zu lernen.

Der Kampf mit der Sprachenmischung

Sprachinterferenzen – also das Vermischen von Sprachen – waren natürlich eine Herausforderung. Besonders im Englischunterricht schlich sich manchmal Deutsch in meine Gedanken ein.

Unser Dozent war in dieser Hinsicht jedoch sehr streng: Sobald jemand eine falsche Sprache verwendete, wurden wir darauf hingewiesen. Das zwang mich dazu, die Sprachen klar zu trennen.

Englisch und Deutsch: Ähnlichkeiten als Vorteil

Englisch und Deutsch sind sich in vielen Bereichen ähnlich. Sie teilen sich eine große Menge an Vokabeln und grammatischen Strukturen. Unsere Lehrbücher spielten gezielt mit diesen Parallelen – eine Strategie, die mir half, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Sprachen bewusster wahrzunehmen.

Mein heutiges Sprachenlernen

Am Ende meines Studiums hatte ich sowohl in Englisch als auch in Deutsch ein solides B2-C1-Niveau erreicht. Heute lerne ich weiterhin mehrere Sprachen gleichzeitig:

  • Italienisch (B1-B2),
  • Türkisch,
  • Spanisch,
  • Französisch – alle auf etwa A2-Niveau.

Das parallele Lernen mehrerer Sprachen bleibt eine Herausforderung, aber es ist auch eine unglaublich bereichernde Erfahrung.

Meine Tipps für ein effektives Sprachenlernen:

Wie ich mehrere Sprachen lerne – und warum Polyglotten oft schneller Fortschritte machen

Warum gelingt es manchen, scheinbar mühelos mehrere Sprachen zu lernen, während andere jahrelang auf der Stelle treten? Ich habe das selbst erlebt: Während viele in meinem Umfeld mit einer einzigen Fremdsprache kämpften, jonglierte ich gleichzeitig mit Englisch, Französisch, Italienisch, Türkisch und Spanisch.

Was war anders?

Hier sind die Prinzipien, die mir geholfen haben – und die auch Ihnen nützen können.

1. Sprachenlernen als Leidenschaft, nicht als Pflicht

Für mich ist Sprachenlernen keine mühsame Aufgabe, sondern ein tägliches Abenteuer. Schon als Kind habe ich fremde Wörter gesammelt, in der Schule liebte ich Englisch und Französisch.

Später, als ich Deutsch lernte, war es nicht die Grammatik, die mich motivierte, sondern der Gedanke, in einem fremden Land zu leben und mich mühelos verständigen zu können.

Wer eine Sprache als Hindernis sieht, wird schnell die Lust verlieren. Wer sie als Brücke in eine neue Welt betrachtet, bleibt dran.

2. Regelmäßigkeit – aber ohne Druck

Viele glauben, man müsse stundenlang büffeln, um eine Sprache zu meistern. Ich habe die Erfahrung gemacht: Lieber jeden Tag ein bisschen als einmal pro Woche ein Marathon-Lernsession.

Manchmal sind es nur 20 Minuten Türkisch-Vokabeln, eine italienische Serie oder ein paar Seiten in einem spanischen Buch. Wichtig ist die Kontinuität.

3. Volles Eintauchen statt trockene Lehrbücher

Mein Durchbruch in Französisch kam nicht durch Schulbücher, sondern durch Musik. Ich hörte Zaz, las Liedtexte mit und merkte plötzlich, dass ich ganze Sätze verstand.

das Studium der Sprachwissenschaft

Bild von Gundula Vogel auf Pixabay

Als ich mit Türkisch anfing, las ich schon früh Nachrichten auf Türkisch – auch wenn ich anfangs kaum etwas verstand.

Aber genau das macht den Unterschied: Polyglotten tauchen in die Sprache ein, statt sie nur oberflächlich zu analysieren.

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4. Bewährte Methoden statt Wundermittel

Ich habe unzählige Lernmethoden ausprobiert – von Sprach-Apps bis zu Tandem-Partnern. Am Ende bleibt es simpel: Vokabeln wiederholen, viel hören, sprechen und schreiben.

Es gibt keine geheime Formel. Jeder muss herausfinden, welche Methode für ihn funktioniert, aber wer sich von „Lerne eine Sprache in 30 Tagen“-Versprechen blenden lässt, wird enttäuscht sein.

5. Realistische Ziele setzen

Ich weiß genau, dass ich nicht innerhalb eines Monats fließend Spanisch sprechen werde. Aber ich kann mir vornehmen, in drei Monaten einfache Gespräche zu führen.

Als ich mit Türkisch begann, war mein Ziel erst einmal, die Grundgrammatik zu verstehen – nicht, fehlerfrei zu sprechen. Kleine, erreichbare Ziele motivieren und sorgen für echte Fortschritte.

Meine Tipps: Wie Sie das Lernen mehrerer Sprachen einfacher machen

Mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen, klingt im ersten Moment nach einer großen Herausforderung. Doch mit der richtigen Herangehensweise kann es nicht nur machbar, sondern auch unglaublich spannend sein.

Hier sind einige Strategien, die mir geholfen haben – und die auch Ihnen das Lernen erleichtern können.

1. Jede Sprache muss sich anders anfühlen

Sprachen zu verwechseln, ist eine echte Herausforderung – vor allem, wenn sie sich ähneln (ja, ich schaue dich an, Spanisch und Italienisch).

Damit das nicht passiert:

  • Nutze ich für jede Sprache eine eigene Lernmethode (z. B. Türkisch mit grammatiklastigen Lehrbüchern, Italienisch über Serien).
  • Setze ich feste Tageszeiten für jede Sprache ein.
  • Trenne ich die Lernquellen – eine App für Spanisch und Italienisch zusammen? Lieber nicht.

2. Fokus wechseln, ohne eine Sprache zu vernachlässigen

Ich unterscheide zwischen „Haupt-“ und „Wartungssprachen“:

  • Hauptfokus: Eine oder zwei Sprachen stehen im Mittelpunkt mit intensivem Lernen.
  • Wartungsmodus: Die anderen bekommen leichtere Übungseinheiten, etwa durch Lesen oder passives Hören.

Alle paar Wochen wechsle ich die Prioritäten.

Polyglot sein

Processed with VSCO with aga1 preset

3. Aktives und passives Lernen kombinieren

  • Aktives Lernen: Vokabelkarten, Schreibübungen, Sprechpraxis.
  • Passives Lernen: Podcasts, Netflix, Hintergrundmusik.

Die Mischung sorgt dafür, dass ich motiviert bleibe, ohne auszubrennen.

4. Gemeinsamkeiten nutzen – aber mit Bedacht

Spanisch, Französisch und Italienisch haben viele Überschneidungen, was hilfreich sein kann. Trotzdem vermeide ich es, sie direkt hintereinander zu lernen. Stattdessen:

  • Beginne ich mit Türkisch – es ist völlig anders.
  • Lerne danach eine romanische Sprache, damit sich die Sprachen nicht vermischen.

5. Selbstgespräche führen (und ja, das hilft wirklich)

Wenn gerade keine Muttersprachler verfügbar sind, hilft es ungemein, mit sich selbst zu sprechen:

  • Ich kommentiere meinen Alltag in verschiedenen Sprachen.
  • Ich stelle mir Fragen und beantworte sie in einer anderen Sprache.
  • Und manchmal diskutiere ich mit mir selbst – auf Türkisch. Warum nicht?
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Fazit

Mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen, ist keine Zauberei – aber es erfordert eine gewisse Strategie. Wer Sprachen mit Leidenschaft und Struktur lernt, bleibt motiviert und sieht schneller Erfolge.

Und manchmal hilft es, sich einfach in die Sprache fallen zu lassen – auch wenn anfangs kaum etwas verständlich ist.

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Ich bin Krystyna und spreche sechs Sprachen, nicht weil ich ein Genie bin, sondern weil ich weiß, wie man effektiv lernt. In meinem Blog teile ich meine Erfahrungen und Strategien, die mir geholfen haben, so viele Sprachen zu meistern. Ich verspreche keine Wunder in 3-6 Monaten, aber ich helfe Ihnen, motiviert und zielgerichtet beim Sprachenlernen voranzukommen.

Sprachen: Russisch, Deutsch, Englisch, Ukrainisch, Italienisch, Türkisch.

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