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AfD-Kandidat Thomas Dietz: Lugauer will vom Büromitarbeiter zum Abgeordneten werden
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Wahl 2021 Thomas Dietz will für die AfD in den Bundestag. Der Erzgebirger ist seit Parteigründung Mitglied. Kommunalpolitische Erfahrungen hat er als Stadt- und Kreisrat bereits gesammelt. Nun möchte er nach Berlin.
Dass Thomas Dietz bei der Bundestagswahl 2021 als Direktkandidat für den Wahlkreis 164 - Erzgebirge 1 für die AfD antreten würde, kam Ende vergangenen Jahres nicht ganz überraschend. Der 54-Jährige ist Vorsitzender der AfD-Kreistagsfraktion, Sprecher und Stellvertreter des Kreisverbandes, Mitarbeiter im Lugauer Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordneten Ulrich Oehme - und will jetzt selbst in die Bundespolitik. Politische Erfahrungen auf kommunaler Ebene durch Kreistag und Stadtrat in Lugau hat der dreifache Vater.
Geboren und aufgewachsen ist Thomas Dietz in Lugau, zwei Jahrzehnte seines Lebens wohnte er in Niederwürschnitz. Weiter weg zog es Dietz bisher nicht. Der gelernte Buch- und Offset-Drucker machte sich um die Jahrtausendwende selbstständig. Er war langjähriger Vorsitzender des Gewerbevereins in seiner Heimatstadt Lugau.
Als sich die Alternative für Deutschland 2013 gründete, gehörte Dietz zu den Mitgliedern der ersten Stunde in Sachsen und dem Erzgebirge. "Meine Frau und ich hatten da schon länger eine kritische Einstellung zur Politik", sagt Dietz. Als unter anderem Bernd Lucke und Alexander Gauland 2012 die "Wahlalternative 2013" gründeten - ein Vorläufer der späteren AfD - war Thomas Dietz sehr interessiert und suchte Kontakt. Die Kritik an den Eurorettungsmaßnahmen teilte der Lugauer. Die AfD bezeichnet Dietz als konservativ und liberal. Eine Parteimitgliedschaft war für den AfD-Kandidaten nicht ganz neu. Anfang der 1990er-Jahre gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der DSU (Deutsche Soziale Union) im Raum Stollberg. Nach deren Auflösung blieb er lange parteilos.
Eine Radikalisierung der AfD sieht Dietz nicht. Dass der Verfassungsschutz den mittlerweile offiziell aufgelösten "Flügel" als "erwiesen rechtsextremistische Bestrebung" einstufte und beispielsweise auch die Jugendorganisation der AfD vom Verfassungsschutz beobachtet wird, erwähnt er nicht.
Wofür steht der Direktkandidat? Bei dieser Frage beginnt Dietz mit Natur- und Umweltschutz. Die Natur sei für das Erzgebirge ein Pfund, gerade weil es ein Tourismusgebiet sei. "Deshalb bin ich so vehement gegen Windindustrieanlagen und auch Solarfelder." All das verschandele die Landschaft. Dass sich das Klima verändere, leugne er nicht. Allerdings sieht er die Rolle des Menschen offenbar als überbewertet an. Dietz spricht in diesem Zusammenhang von Sonnenaktivität, Neigung der Erdachse und Meeresströmungen. Alles Dinge, die der Mensch nicht beeinflussen könne.
Thomas Dietz ist für Atomkraft, aus seiner Sicht eine der umweltschonenden Energiegewinnungsmethoden. In Statements nennt er Forschungen an Dual-Fluid-Reaktoren, die es ermöglichen sollen, abgebrannte Brennstäbe, also Atommüll, zu verwenden. Die Endlagerfrage - im Erzgebirge heftig diskutiert - stelle sich so aus seiner Sicht nicht mehr. Einen Prototyp eines Dual-Fluid-Reaktors gibt es aktuell nicht. Zudem bekennt sich Dietz zum Dieselmotor.
Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn Corona. Er ist gegen die "Stigmatisierung" von Ungeimpften und gegen das Impfen von Kindern: "Unser Immunsystem ist der beste Gegner gegen das Coronavirus." Und weiter: "Alles auf die Impfkarte zu setzen, ist unverantwortlich." Er will die heimische Wirtschaft stärken, Bürokratie abbauen. Um dem Bevölkerungsschwund entgegenzuwirken, müsse die Region als Lebens- und Wohnstandort attraktiver werden. Dazu gehörten genügend Ärzte.
Zum Schluss noch das Thema Asylpolitik. "Ausländerfeindlichkeit lasse ich mir nicht unterstellen." Flüchtlinge, wie aus Afghanistan, sollten wohnortnah unterstützt werden. Menschen, die zum Wohlstand Deutschlands und zur Gesellschaft beitragen, seien schon immer willkommen. Es dürfe aber keine "Kuscheljustiz für eingewanderte Gewalttäter" und keine "unkontrollierte Einwanderung" geben.
Thomas Dietz in einem Satz
Die drei bundespolitisch wichtigsten Themen sind für mich der Erhalt der Pkw-Produktion in Deutschland, insbesondere auch die Motorenherstellung, die Förderung der Familien, der Stopp der ungebremsten Zuwanderung in unsere Sozialsysteme.
Im Falle einer Koalitionsbeteiligung meiner Partei wäre ich für ein Bündnis mit den Parteien, mit denen wir die meisten Punkte unseres Wahlprogramms durchsetzen können.
Wenn ich in Berlin im Bundestag sitze, werde ich mich für das Erzgebirge einsetzen, damit unser Land wieder in die Normalität zurückkehrt, und ich werde die Anliegen der Bürger - zum Beispiel keine Windindustrieanlagen im Erzgebirge - mit nach Berlin nehmen.
Die wichtigste Herausforderung auf dem Gebiet der Inneren Sicherheit ist, zuallererst die Grenzen vor illegaler und krimineller Einwanderung zu schützen. Und wer abgeschoben wurde, darf nicht zurückkehren.
Für den Klimaschutz mache ich mich stark in Umwelt- und Landschaftsschutz, das können wir in Deutschland wirklich beeinflussen.
Gegen soziale Ungleichheit werde ich mich dafür einsetzen, dass sich Arbeit wieder lohnt, vor allem Familien sollen unterstützt werden.
Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ... auf keinen Fall!