Annaberg
Schülerticket droht das Aus: Zahlen Erzgebirger bald bis zu zwölfmal mehr?
180 statt 15 Euro für Grund-, 180 statt 112,50 Euro für Oberschüler und Gymnasiasten: Die Schülerbeförderung könnte schon bald deutlich teurer werden. Erste Kritik an den Plänen wird laut - allerdings nicht vom Landkreis. Noch steht die Entscheidung aber aus.
Familien im Erzgebirge droht ab kommendem Schuljahr eine drastische Kostenerhöhung bei der Schülerbeförderung. Die Schülerverbundkarte soll eingestellt und durch das vergangenen Sommer sachsenweit eingeführte Bildungsticket ersetzt werden. "Es gibt Überlegungen, das Bildungsticket seinem Namen entsprechend für die Schülerbeförderung...
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Eigentlich nicht zu fassen. Wer hat in Größenordnung die Schulen geschlossen? Waren es die Eltern? Nein, die Politik hat dafür gesorgt, dass die Kinder im ländlichen Raum zig Kilometer zu einer Schule kutschiert werden. Vom Grundsatz müsste nach dem Verursacherprinzip der jeweilige Landkreis die Schülertransportkosten tragen. Von den Kreisräten scheint keine Hilfe möglich. Sind doch jede Menge Bürgermeister in der Funktion eines Kreisrates. Wer wird wohl sich gegen seinen Dienstherrn den Landrat auflehnen? Ich staune immer mehr über die demokratische Organisation im kommunalen Bereich. Wird bereits hier der Bürger mit seinen Sorgen nicht mehr wahrgenommen? Kinder sind doch die Zukunft der Gesellschaft! Oddr etwa nicht?
Kaum ein Dorf hat noch eine Grundschule, die Bildundslandschaft der Kleinstädte ist auch dürftig. Schulnetzplanung hieß das Zauberwort. Nun baden es die Familien finanziell und die Kinder durch fehlende Freizeit aus. Chancengleichheit ist es keine, gemessen mit den Kindern, die noch in ihre Schule laufen können.
Besser wird das alles nicht, schaut man auf die inflationären Kraftstoffkosten, wird es wohl überall zu Erhöhungen kommen. Versprach nicht irgendwann vor einer Wahl eine Partei kostenlose Schülerbeförderung? Das wäre Gerechtigkeit und Chancengleichheit, aber war wohl nur Wahlkampf ...
Herr Franke, guter Beitrag, was ich schätze. Das kleine Sachsen leistet sich 5 Verbünde mit sündhaft teuren Vorständen und Versorgungsfällen (Bürgermeister und Landräte). Berlin und Brandenburg sind etwas bescheidener und leisten sich jeweils einen Verbund, welche auch noch zusammenarbeiten. Was nun das Vogtland betrifft, sind andere Grundlagen. Hier wurde der EHRENAMTLICHE Busfahrer für den Bürgerbus erfunden, die Fahrgäste fahren allerdings nicht "ehrenamlich", was die Kasse klingeln lässt. Die Erfinder findet man auch nicht hinter dem Steuer, die suchen noch weitere Lohndrücker, ist es doch ein Markenzeichen im Land der Billiglöhner.
Genosse Dullig wollte einst etwas Ordnung schaffen, wer sich noch erinnert, er ist auf der Strafbank gelandet und hält still. Hat doch der Bürger bei solchen herbeigezauberten Gebilden keinerlei Mitspracherecht, das Ergebnis ist den Betroffenen bekannt. Nicht aufregen, es verfestigt zumindest die eingehahrenen Strukturen.
@Steuerzahler
Es wurde über geplante - noch nicht entschiedene - Änderungen informiert. Die Kreisräte können nun ihrem Auftrag nachkommen und mit Ihren Wählern ins Gespräch gehen.
Die Entscheidung zu diesem Sachverhalt steht noch aus.
„Die Kreisräte wurden in nichtöffentlicher Sitzung informiert“
Sollte hier öffentlicher Gegenwind der Bürger verhindert werden und wären die Kreisräte ihrem Wähler nicht verpflichtet, die Absicht derart gravierender Änderungen mitzuteilen. Demokratische Mitwirkung sieht anders aus. Es gäbe sicherlich andere Bereiche, wo gespart werden kann und nicht ausgerechnet bei den Kleinsten.