Sowohl die komplett sanierte Sport- und Kulturstätte als auch die Wiederauflage des Musicals "Saitenverkehrt" haben am Wochenende ihre Feuertaufe bestanden. Die Begeisterung in Gelenau war groß - und das gleich zweimal.
"Das schöne Parkett" - Bürgermeister Knut Schreiter hat die kurze Schrecksekunde schnell überwunden, als Tim Zieglos, der die Rolle des Jugendlichen René verkörperte, mit dem S 51 durch den Saal rollte. Es waren hinterher keinerlei Reifenspuren auf dem neuen Fußboden auszumachen. Auch sonst ging am Freitagabend alles glatt bei der Wiederinbetriebnahme des Volkshauses, das nach rund eineinhalbjähriger Bauzeit mit einer weiteren Premiere erstmals seine Pforten öffnete: Zehn Jahre nach seiner Erstaufführung hat Autor und Komponist Hendrik Seibt das Wendemusical "Saitenverkehrt" erneut mit Schülern der Freien Schule "Erzgebirgsblick" einstudiert.
Die 89 Akteure wurden wie schon ihre Vorgänger vor zehn Jahren nahezu frenetisch von den mehr als 400 Zuschauern im voll besetzten Saal gefeiert, während nebenan Ringer und Fußballer trainierten. Kein Wunder: Bei den Akteuren auf und hinter der Bühne sowie der Thumer Band B coustic klappte alles wie am Schnürchen. Der Rückblick auf das Wendegeschehen verursachte - wohl auch wegen unübersehbarer Parallelen zur Gegenwart - manchen Gänsehautmoment. Und das gleich zweimal, denn zur zweiten Aufführung am Samstag kamen weitere rund 350 Besucher. "Auch die beiden Aufführungen am 8. und 9. November im Thumer Volkshaus sind nahezu ausverkauft", freute sich Hendrik Seibt.
"Termin gehalten, das Haus kann wieder genutzt werden", konstatierte Bürgermeister Knut Schreiter zur Einweihung und äußerte die Hoffnung, das Volkshaus möge in den kommenden 20 bis 25 Jahren Standort vieler kultureller Höhepunkte und zugleich auch Mittelpunkt der Gemeinde sein. Bereits in den kommenden Wochen wird das ebenso als Aula der Freien Oberschule fungierende Gebäude wieder vom Gelenauer Carnevalsverein, für Schul- und Weihnachtsfeiern genutzt. "Und es darf natürlich auch gemietet werden", warb der Bürgermeister.
Rund 1,9 Millionen Euro hat die Gemeinde in den Umbau und die energetische Sanierung des Volkshauses gesteckt, konnte dabei Fördermittel in Höhe von 600.000 Euro aus dem Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums (Leader) sowie 85.000 Euro aus dem Programm "Brücken in die Zukunft" nutzen. Im Saal finden 600 Besucher, bestuhlt 400 Gäste Platz. In den kommenden Wochen sind Restarbeiten zu erledigen: Die Lüftung muss in Betrieb genommen, die Videoleinwand an der Bühne eingebaut, Fußboden und Fliesen in den Nebenräumen verlegt und die Wärmedämmung an der Rückseite fertig gestellt werden. Als Letztes sind im Frühjahr die Außenanlagen dran.
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