Die Evangelisch-Lutherische St. Trinitatiskirche zu Bad Elster ist nicht die erste Kirche in (Bad) Elster. Ihr Vorgängerbau, die Dorfkirche "St. Peter und Paul", stammte aus dem Mittelalter und war ein Gemisch verschiedener Baustile.

Als am 1. Juni 1892 die neue St. Trinitatiskirche geweiht wurde, standen beide Kirchen noch einige Zeit nebeneinander, bis Ende 1892 die alte Dorfkirche abgebrochen wurde. Die Gründungszeit der alten Kirche ist unklar.

Die Grundrissdisposition, die beim Abriss erkennbar war, wurde als "romanisch" bezeichnet. Daher liegt der Schluss nahe, dass sie am 03. Oktober 1324, als Elster erstmals urkundlich erwähnt wurde, schon bestanden hat.

Aus dieser alten Kirche sind die beiden gotischen Schnitzfiguren Petrus und Paulus in die Apsis der neuen Kirche übernommen worden.

Sie standen in einem gotischen Flügelaltar, der um 1490 in Hof gearbeitet wurde. Die kleinere Schnitzfigur links am Triumpfbogen stammt aus dem Barockalter der alten Kirche. Es ist Christus als Auferstandener, eine Arbeit von Simon Zeitler aus Grün in Böhmen (heute Doubrava, Tschechische Republik), die auf 1725 datiert wird. Eine andere Schnitzarbeit des gleichen Meisters ist Christus als Sieger über den Tod. Diese Arbeit stand auf dem Kanzeldeckel der alten Kirche und ist heute in der Johanneskapelle auf dem Elsteraner Friedhof zu sehen.

Das Aktarkruzifix der alten Kirche steht in der Sakristei. Der Taufstein der Dorfkirche St. Peter und Paul befindet sich heute in der Kapelle Raun. Für die neue St. Trinitatiskirche wurde am 01. November 1889 der Grundstein gelegt.

Bauherr war Pfarrer Freiherr von Bernewitz. Sein Portrait hängt unter der Südempore. In genau zwei Jahren und sieben Monaten entstand die neue Kirche, bei deren Weihe sogar die Orgel der Firma Kreuzbach aus Borna schon fertiggestellt war.

Diese Orgel mit 22 Registern wurde 1911 von der Firma Jehmlich aus Dresden auf 25 Register erweitert und umgebaut. 1973 wurde dieses unterdessen verschlissene Orgelwerk durch ein neues Instrument der Firma Eule aus Bautzen mit 27 Registern auf zwei Manualen und Pedal ersetzt.

Starken Einfluss auf den Raumeindruck haben neben dem vielen Holz der Emporen und des Tonnengewölbes im Schiff die farbigen Chorfenster der Firma Urban aus Dresden. Das mittlere Fenster stellt den segnenden Christus bei seiner Himmelfahrt dar. Links sind das Abendmahl und rechts die Bergpredigt dargestellt. Alle drei Bilder wollen sagen: Christus kommt auch heute zu uns in Wort und Sakrament.

Service

► Mehr Informationen erhalten Sie unter www.chursaechsische.de

► Die schönsten Bilder aller Veranstaltungsstätten finden Sie in unserer Fotogalerie