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Wer aus Gründen des Glaubens tötet, der mordet: Weil er es aus niederen Motiven tut. Da eine freie Gesellschaft prinzipiell nicht zwischen "richtigen" und " falschen" Göttern unterscheiden kann, stellt sich also die Frage: Müssen wir Religionen insgesamt in der Gesellschaft nicht endlich tiefer hängen? Eine Streitschrift.


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3737 Kommentare

Die Diskussion wurde geschlossen.

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    gelöschter Nutzer
    04.04.2016

    Lieber Rasumichin, so sehr wir bei Themen des radikalen Umweltschutzes beieinander liegen, glaube ich, dass Sie sich hier verrennen. Sie sollten doch mal noch etwas tiefer in die Geschichte der Spätantike eintauchen. Der germanische Druck auf die Ostgrenze des römischen Reiches, auch als Völkerwanderung bekannt, wurde in der Tat durch die Hunnen ausgelöst. Weiterhin haben die Römer die Germanen nicht unterjocht. Im Gegenteil, die germanischen Ausflüge der Römer sind diesen ja nicht sehr gut bekommen und letztlich waren es Germanen, die dem römischen Reich und der Antike ein Ende setzten und das, das Mittelalter prägende heilige römische Reich deutscher Nation aus der Taufe hoben. Und dabei spielte die Kirche eine sehr entscheidende Rollen, deren Folgen ("Kirchenfinanzierung" des Staates) bis in die heutige Zeit reichen.

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    Haju
    01.04.2016

    @Rasumichin
    Sie dürfen die römisch-katholische Kirche nicht mit dem Römischen Reich verwechseln, oder so.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_M%C3%A4rtyrern_der_Diokletianischen_Christenverfolgung
    Aber das lernen Sie schon noch – Rom ist ja auch nicht an einem Tag abgebrannt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Nero#Der_gro.C3.9Fe_Brand_von_Rom_und_die_Christenverfolgung

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    gelöschter Nutzer
    01.04.2016

    "Teo: Das Begriffspaar Republikanisch-demokratisch bezeichnet die formalen Grundlagen des Staatswesens, wobei schon der Begriff demokratisch dehnbar ist, wie ein Gummiband.
    Über die conditio humana sagt es gar nichts. "

    Muss es auch nicht, denn jenseits von Gut und Böse ist Moral amoralisch.

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    gelöschter Nutzer
    01.04.2016

    "Haju:... Das Christentum war vor allem das geeignete Werkzeug, unsere einfallenden Vorfahren zu zivilisieren, die ihrerseits von den Hunnen (auch Tartaren genannt) flohen (Völkerwanderung).."

    Ich lach mich kaputt. Was issn das fürn Schmarrn? Man sehe sich die Karten der Ausdehnung des Römischen Reiches chronologisch an. Dann sieht man, wer wo eingefallen ist (Es sei denn, man nennt das Erobern einfach Zivilisieren haha). Da war Tatar noch Rindsgehacktes. Die Hunnen kamen viel später.

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    Haju
    31.03.2016

    @fp112
    „BDR oder DFB usw lassen ihre Mitgliedsbeiträge auch nicht über das Finanzamt einziehen.“//
    Gerade im Falle des Fußballs sind das aber staatstragende Veranstaltungen, die zur Grundversorgung gehören und zu deren Finanzierung jeder Bürger über die geforderten Übertragungsrechte herangezogen wird (hunderte Millionen € jährlich). Hinzu kommen die Kosten für die polizeiliche Absicherung der wöchentlichen Treffen, weil es sich dabei eben – bis hin zu physischen Aggressivitäten - um jeweils rivalisierende Strömungen handelt, von denen es unzählig viele gibt. Eigentlich müsste das Vereinswesen des Fußballs völlig ins Private zurückgedrängt werden, oder?

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    1
    Haju
    31.03.2016

    @Rasumichin
    „Das monotheistische Christentum war das geeignete Werkzeug für die Römer, die Germanen zu unterjochen“//
    Unsinn. Das Christentum war vor allem das geeignete Werkzeug, unsere einfallenden Vorfahren zu zivilisieren, die ihrerseits von den Hunnen (auch Tartaren genannt) flohen (Völkerwanderung). Gerade in unseren Gefilden gelang dies erst Jahrhunderte nach dem Untergang des weströmischen Reiches, das zuletzt ohnehin schon (durch Einbürgerungen von Germanen) ein Multikultistaat gewesen ist. Der letzte Kaiser war Romulus Augustulus, der von Odoaker (sein Vater stand noch in Diensten des Hunnenkönigs Attila) 476 abgesetzt wurde, wodurch auch das Ende der Antike eingeleitet wurde. Basis des gesellschaftlichen Fortschritts waren hier Christianisierung* und Staatenbildung* – aber erst seit Karl dem Großen (u.a.) ab dem 8. Jahrhundert.
    Das seit Konstantin zunehmend christianisierte osttrömische Reich überstand dagegen die (germanische) Völkerwanderung.
    * wird aktuell von angeblich „fortschrittlichen“ Kräften massiv bekämpft, welche außerdem eine zügellose Völkerwanderung begrüßen …
    Interessanter Artikel dazu:
    http://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/untergang-des-roemischen-reichs-das-ende-der-alten-ordnung-14024912.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

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    2
    gelöschter Nutzer
    31.03.2016

    Aus meiner Sicht heraus würde ich den Satz so formulieren:
    Das monotheistische Christentum war das geeignete Werkzeug für die Römer, die Germanen zu unterjochen und die Entwicklung der gesellschaftlichen Strukturen in Europa zu beeinflussen.

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    1
    gelöschter Nutzer
    31.03.2016

    Das Begriffspaar Republikanisch-demokratisch bezeichnet die formalen Grundlagen des Staatswesens, wobei schon der Begriff demokratisch dehnbar ist, wie ein Gummiband.
    Über die conditio humana sagt es gar nichts.

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    gelöschter Nutzer
    31.03.2016

    Im Grunde genommen ist das ein erstaunlicher Artikel, der Sichtweisen wieder spiegelt, wie man sie heutzutage nicht sehr oft zu lesen bekommt. Was aber einer säkularen Demokratie gut zu Gesicht stünde, insbesondere weil theistische Interpretationen und Einflussnahmen überhand nehmen. Das zeigt sich auch in der gegenwärtigen Islamdebatte. Immer geht es um Islam und/oder Christentum und deren angebliche Werte bzw. Unwerte. Hat einer mal Atheisten oder Agnostiker gefragt? Sind diese Sichtweisen nennenswert zu Wort gekommen? Im Grunde genommen stehen die westlichen Gesellschaften nicht, oder nur schwach, auf christlichen oder jüdischen Fundamenten, schon gar nicht auf islamischen oder anderen Religionen. Die Grundlagen unserer Gesellschaften sind mittlerweile republikanisch-demokratisch und wissenschaftlich mit starken Rezeptionssträngen zur Antike. Deshalb ist es richtig, dass es, wie im Artikel beschrieben, an der Zeit ist, die Religion in der Gesellschaft ein paar Stufen tiefer zu hängen, dorthin, wo sie hingehört, in die privaten Angelegenheiten des Einzelnen.

  • 0
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    gelöschter Nutzer
    31.03.2016

    Das Christentum entstand in der Spätantike und allein schon daraus lässt sich die Integration von Elementen der antiken Philosophie in die Religion erklären. Den Einfluss bestreitet auch niemand. Aber das monotheistische Christentum war im Mittelalter das Element, das Römer und Germanen verband und die Entstehung des heutigen Europas von Spanien bis zum Ural ermöglichte. Mit dem Beginn der Neuzeit gewannen die formalen Elemente der Antike (Staatsform, Rechtssystem, Wissenschaft) wieder an Bedeutung, aber der Sozialstaat, der maßgeblich zum Erhalt des inneren Friedens einer Gesellschaft beiträgt, speist sich aus christlichen Motiven. Ohne das Christentum wäre unser heutiges Europa genauso wenig denkbar wie ohne Antike.
    Ich finde den Begriff Leitkultur ist unverfänglicher als Religion und benutze ihn deshalb. Mir sagen die momentanen Zustände im christlich geprägten Abendland weit mehr zu als jene im islamisch geprägten Morgenland. Aber das ist halt Geschmackssache...

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    gelöschter Nutzer
    31.03.2016

    "Teo:...Nicht zuletzt lässt sich eine gewisse positive Korrelation von Zivilisationsgrad einer Gesellschaft und dem Christentum als, sagen wir mal, Leitkultur feststellen..."

    Nachtrag: Das ist aber jetzt nicht ernstgemeint, diese zitierte Aussage, oder?

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    gelöschter Nutzer
    31.03.2016

    "Teo: Wenn heute Kirchengegner von Werten reden und eine stärkere Trennung von Kirche und Staat fordern, ist ihnen nicht bewusst, dass diese Werte nahezu ausschließlich auf das Christentum zurückgehen, welches damit das Fundament unserer Gesellschaft bildet."

    Stimmt leider überhaupt nicht (Wo haben sie denn diese Anekdote aufgeschnappt?), denn die moderne europäische Kultur hat so gut wie keine Wurzeln im Judentum und nur schwache im Christentum, aber mit der klassischen Antike verbinden sie mächtige Rezeptionsstränge. Und aus dieser hat sich auch das Christentum etabliert.
    Ihre Gebote, die Sie da beschreiben, waren schon bei den Griechen und Römern Bestandteil des sozialen und kulturellen Zusammenlebens. Also nix Neues.

  • 2
    3
    gelöschter Nutzer
    31.03.2016

    Aus der Streitschrift lässt sich herauslesen, dass der Autor seine kulturgeschichtliche Bildung im Wesentlichen aus dem Geschichts- und Staatsbürgerkundeunterricht der DDR bezogen hat, danach auf diesem Gebiet nicht viel weiter gekommen ist und auch nicht weiterkommen will. Dies trifft auch auf die Mehrzahl der Kommentatoren zu. Leider verbaut man sich durch diese Verweigerungshaltung einen Erkenntnisgewinn, der in aktuellen Diskussionen durchaus Orientierung bieten könnte.
    Welcher Gott in der Präambel des Grundgesetzes gemeint war, stand 1949 als der Islam noch nicht zu Deutschland gehörte und ca. 90% der Bevölkerung einer christlichen Kirche angehörte, völlig außer Frage und bedurfte deshalb keiner näheren Erläuterung. Wenn heute Kirchengegner von Werten reden und eine stärkere Trennung von Kirche und Staat fordern, ist ihnen nicht bewusst, dass diese Werte nahezu ausschließlich auf das Christentum zurückgehen, welches damit das Fundament unserer Gesellschaft bildet. Klammert man von den zehn Geboten einmal die ersten beiden aus, so prägen die restlichen acht in Gesetzes- (nicht stehlen, töten, lügen), moralischer (nicht lügen, neiden, ehebrechen) oder anderer Form (Vater und Mutter ehren als Grundlage der Rentenversicherung, Feiertag heiligen) unser gesellschaftliches Zusammenleben. In der Fortsetzung ist es dann konsequent, wenn Huber als Vertreter der evangelischen Kirche den konsensorientierten Dialog mit dem Islam ablehnt, auf Grund der ersten beiden Gebote muss er das. Des Weiteren sei darauf verwiesen, dass das Christentum seit mehr als 2000 Jahren besteht und das unter weitgehender Beibehaltung grundsätzlicher Annahmen, während sich die sich die heute so viel bemühten Werte je nach Zeitgeschmack von der NSDAP über die SED bis zu heutigen Parteien oder von der Abtreibung über Schönheits-OPs bis zur Sterbehilfe verschieben können. Nicht zuletzt lässt sich eine gewisse positive Korrelation von Zivilisationsgrad einer Gesellschaft und dem Christentum als, sagen wir mal, Leitkultur feststellen. Insofern sollte die Religion in der Debatte um unsere kulturelle Identität eher höher als niedriger gehängt werden.

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    Haju
    30.03.2016

    „Wenn das Grundgesetz Gleichbehandlung garantiert und die großen christlichen Religionsgemeinschaften Privilegien wie ein eigenes Arbeitsrecht, Mitbestimmung in Rundfunkräten und Einfluss auf Schul-Lehrpläne haben, dann fällt es schwer, Argumente zu finden, mit denen so etwas anderen Glaubensgemeinschaften verwehrt werden kann.“//
    Nichts ist einfacher als das:
    http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Gesellschaft-Verfassung/Staat-Religion/Religionsverfassungsrecht/koerperschaftsstatus/koerperschaftsstatus_node.html
    http://www.personenstandsrecht.de/PERS/DE/Themen/Informationen/Religionsgemeinschaften/religionsgemeinschaften_node.html
    Scharia und Grundgesetz sind nun mal unvereinbar.
    Übrigens: die Kinder und Enkel friedlicher Christen sind wohl eher nicht so sehr theoretisch zu fürchten:
    http://www.gmx.net/magazine/politik/fluechtlingskrise-in-europa/bruder-is-henker-hicham-chaib-dschihadist-31457442
    Aber am Wichtigsten ist vor dem Lutherjahr (größter Religionskritiker Deutschlands) 2017 natürlich, daß Islamkritik auch weiterhin ohne Verdammnis erlaubt bleibt …

  • 1
    1
    gelöschter Nutzer
    25.03.2016

    Es muß heißen der Staat im Staat.

  • 2
    1
    kartracer
    25.03.2016

    Danke Herr Hofmann, Sie haben hier sehr professionell
    etwas zusammengefasst, welches eines der größten Probleme
    dieser Welt, seit langer Zeit ist.
    Was mich sehr angenehm überrascht, das der absolute
    Großteil der Kommentare, eine exakte Zustimmung dieser
    Analyse ergibt.
    Leider glaube ich nicht an die realistische Möglichkeit zu
    einer Umsetzung, da diese an gewachsenen Machtpotenzialen
    scheitern wird.

  • 3
    4
    TaiBlaine
    25.03.2016

    Bei aussaugerges bin ich oft nicht sicher, was er uns eigentlich mit seinen Worten sagen will. Ich empfehle ihm mal, seine Gedanken vor dem schreiben zu ordnen und dann zu versuchen sie fehlerfrei als Kommentar zu verfassen. Wirres Gestammel ist nicht wirklich hilfreich in Diskussionen.

    Ansonsten stimme ich mit dem Autor des Artikels überein. Staat und Kirche sollten strickt getrennt werden. Für mich als Nicht-Gläubiger ist z.B. der Religionsunterricht in staatlichen Schulen nichts weiter als der Versuch neue Schäfchen für seine Herde zu rekrutieren. Und das natürlich nur für die katholische Kirche. Religonsunterricht sollte die Vielfallt der Religionen auf der Welt wiederspiegeln und Einblicke in diese gewähren. Stattdessen wird nur versucht die "richtige" Religion weiter zu verbreiten. Ethikunterricht hingegen vermittelt menschliche Werte, versucht den Schülern ein Gefühl für richtig und falsch zu vermitteln. Aber wenn Leute wie Rekusant das bereits schon wieder als "linksliberal ideologisierend" betrachten, dann erhebt er sich bereits mit seinem Glauben über jene, die eben nicht an Gott oder was auch immer glauben. Toleranz sollte von allen ausgehen und nicht immer nur an die, die das selbe glauben. Leben und leben lassen ist auch die Devise, was Religionen betrifft. Jeder kann glauben an was oder wen er will, solange er anderen damit nicht schadet oder versucht ihnen seinen Glauben aufzuzwingen.

  • 4
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    MuellerF
    25.03.2016

    Wenns möglich wäre, würd ich 5 Sterne für diesen Text vergeben- AMEN !

  • 1
    4
    gelöschter Nutzer
    25.03.2016

    Macoll,was sagen sie zu den Fakten von Hankman. ! ! ! ! ! ! !

    Ich sage der Staat im Saat.

  • 5
    3
    Hankman
    25.03.2016

    Ausgezeichnet, Herr Hofmann!!! Vielen Dank für den inspirierenden Text. Ja, das ist eine Debatte, die wir in unserer Gesellschaft dringend führen müssten. Allein, mir fehlt der Glaube, dass das wirklich konsequent geschieht und Folgen hat. Versuchen muss man es dennoch. Ich bin ebenfalls unbedingt dafür, dass Religion die Sache jedes einzelnen ist. Und dass man mit gleichem Recht und Privileg Atheist sein dürfen sollte wie Christ, Jude, Muslim, Buddhist, Hindu usw.

    Ich bin für eine klare Trennung von Staat und Religionen, von Staat und Kirche(n). Die steht leider allzu oft nur auf dem Papier. Ich bin gegen Parallelgesellschaften. Dazu gehört aber nicht nur, was manche Gruppen von Muslimen hierzulande veranstalten, sondern dazu gehört auch manches, was sich bei den christlichen Kirchen eingebürgert hat. Nein, es ist nicht okay, dass die Kirchen ein eigenes Arbeitsrecht für die mehreren Hunderttausend (!) Beschäftigten in ihren Sozialkonzernen, Schulen, Kindertagesstätten haben. Nein, es ist auch nicht okay, dass die katholische Kirche eine eigene Gerichtsbarkeit hat - denn auch die kircheninternen Angelegenheiten können im Streitfall sehr gut vor ordentlichen Gerichten geklärt werden, denke ich.

    @Hübnererich: Nein, es stimmt nicht, dass DIE Muslime Probleme mit ihrer Religion haben. Es gibt 1,6 Milliarden Muslime weltweit. Die Probleme, die Sie meinen, betreffen vor allem den arabischen Raum, also nur einen Teil der muslimischen Welt. Viele Muslime leben - wie übrigens auch sehr viele Christen - ihre Religion eher entspannt und locker. BTW: Als sich Katholiken und Protestanten in Nordirland noch die Köpfe einschlugen und die IRA Bomben legte, wäre auch niemand auf die Idee gekommen, zu sagen, die Christen hätten ein Problem mit ihrer Religion. Und übrigens: Schämen Sie sich für die Anführungszeichen beim Wort "Religion".

    @epi11: Nein, ich finde nicht, dass der Autor Religionen ablehnt oder ein Feindbild aufbaut. Das Problem liegt eher bei Ihnen, wenn Sie den Text so interpretieren. Einfach mal entspannen, eine Stunde an die frische Luft, und dann noch mal ganz in Ruhe durchlesen. Ich glaube, dann kommen Sie zu einer anderen Einschätzung.

  • 4
    5
    gelöschter Nutzer
    25.03.2016

    Bei mir erweckt das Lesen dieser Streitschrift den Eindruck, es stört Herrn Hofmann, daß Religion, hier konkret das Christentum, zu viel öffentlichen Einfluss hat und er es lieber sähe, wenn es im öffentlichen Diskurs nur Gegenstand des ein oder anderen Witzchens wäre, kurzum ihn stört Religion an sich. Mangels Alternative zum Freiheitsbegriff des Grundgesetzes zeigt er zumindest nach außen Bereitschaft, hinzunehmen, daß andere Religionsfreiheit anders gebrauchen, als ihm lieb ist. Zugestanden werden muss Herrn Hofmann, daß er diese seine Haltung deutlich artikuliert und sich nicht hinter einer wohlfeilen Kritik an den Privilegien der Kirchen verschanzt, die im übrigen auch andere Religionsgemeinschaften in Deutschland, etwa die jüdischen Gemeinden, in Anspruch nehmen. Möglicherweise ist Herrn Hofmann auch bewußt, daß genügend Christen selbst diese Privilegien nicht brauchen, sie sogar kritisieren, etwa Papst Benedikt XVI. 2013 in Freiburg.

    Zum Schwur kommt es letztlich bei der Frage, was sich Herr Hofmann stattdessen wünscht. Als Katholik könnte ich gut mit der Abschaffung der Kirchensteuer leben, will mir aber auch nicht die Gebühren des ideologisierten Staatsfunks aufzwingen lassen. Schon jetzt kann ich mir die Kirchensteuer sparen, wenn ich will, die GEZ leider nicht. Auch mit der Abschaffung des schulischen Religionsunterrichtes könnte ich leben, wäre da nicht die Gefahr, daß an dessen Stelle ein linksliberal ideologisierender Ethikunterricht für alle treten würde; nennen wir ihn der Einfachheit halber Staatsbürgerkunde.

    Es wäre daher interessant zu erfahren, wie Herr Hofmann sich echte Religionsfreiheit wirklich vorstellt...

  • 5
    2
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    Eine Regierung, der es nur darauf ankommt, den Reichtum einiger Weniger zu mehren und sich deshalb aus allen sozialen Bereichen zurückzieht ist natürlich froh über solche Vereine, wie katholische und evangelische Kirche, die diese Bereiche, besonders Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen, Arbeit mit Behinderten und Betreuung von Alten, abdecken. Natürlich nicht ohne den Hintergedanken, die Menschen in die religiöse Richtung zu lenken.

    Eine Trennung von Staat und Kirche steht doch in dieser heutigen BRD maximal noch auf dem Papier. Wenn ein Pfaffe das höchste Amt in einem Staat inne hat und eine Kanzlerin, die aus einem christlichen Elternhaus entsprungen ist, die Geschicke führen ist die Trennung sicher nicht mehr gegeben. Und das gilt ebenfalls für die Abführung der Kirchensteuer über das Finanzamt. Ersatzschulen oder Kindergärten in religiöser Trägerschaft gehören einfach nicht in einen sekularen Staat.

    Jeder kann glauben, an wen er will. Aber bitte erst dann, wenn er geistig in der Lage ist, sich ein eigenes Urteil zu bilden.

  • 4
    2
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    @ "hkremss":

    Schön geschrieben! Danke.

  • 8
    0
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    @aussaugerges - "Jeder Pfarrer ist"...Pfarrer, nicht mehr und nicht weniger. Jede in dieses Amt hinein interpretierte Hoheitsgewalt ist eine Fehleinschätzung.

  • 2
    9
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    Jeder Pfarrer ist Beamter mit allen Privilegien.
    Auch für die Kinder.

  • 5
    2
    fp112
    24.03.2016

    Religion, Glaube , wie auch immer man es nennen mag ist Sache eines jeden einzelnen für sich und ist nicht mehr durch irgendwelche Privilegien zu herauszuheben.
    Wir sind ein säkularer Staat, oder etwa nicht?
    Stutzen wir die religiösen Gemeinschaften auf den Stand von z.B . Sportvereinen zurück.
    BDR oder DFB usw lassen ihre Mitgliedsbeiträge auch nicht über das Finanzamt einziehen.
    Unsere Verfassung schützt völlig zurecht die religiöse Freiheit jedes Einzelnen.
    Mehr aber auch nicht!

  • 11
    0
    hkremss
    24.03.2016

    Eine Diskussion über die 'Werte' unserer Gesellschaft ist schon lange nicht mehr geführt worden und daher überfällig. Solange Werte nur im Grundgesetz stehen und nicht gelebt werden, sind es nur bedeutungslose Worte. Daraus schließen religiöse Fanatiker, dass es in der sekularen Gesellschaft gar keine Werte gäbe und dass nur die Religionen überhaupt wertstiftend seien. Aus dieser Perspektive betrachtet zählen in unserer Gesellschaft nur egoistischer Individualismus und grenzenloser Konsum. Religiös motivierte Terroristen fühlen sich unseren Gesellschaftsmodellen überlegen und nehmen für sich das Recht in Anspruch, für ihre vermeintlich höheren Ziele sogar morden zu dürfen. Das ist natürlich eine Wahnvorstellung und durch nichts rechtfertigen. Dennoch ist es notwendig, dass wir uns über unsere Werte Gedanken machen. Man muss darüber diskutieren, warum wir eben Menschenwürde, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Freiheit über andere Werte stellen, warum wir unsere Staaten demokratisch organisieren, warum wir eben Staat und Religion trennen wollen und müssen. Das ist uns nicht in den Schoß gefallen, dafür gibt es gute Gründe. Ganze Generationen haben dafür gekämpft und gestritten, was uns heute selbstverständlich erscheint. Wir sind schon weiter als die Religionen je waren. Jeder soll glauben - oder nicht glauben, was er will. Auch das ist ein Wert, den es zu schützen gilt. Aber schon deshalb darf keiner seinen Glauben über die Werte unserer Gesellschaft stellen. Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen, das müssen wir verteidigen!

  • 5
    2
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    Im Grundtenor geht es m.E. um Toleranz. Diese darf aber nicht als Einbahnstraße verstanden werden. Der Staat gewährt allen Religionsgemeinschaften Freiheiten in gleichen Maße. Der Staat kann von den Religionsgemeinschaften in einen ebensolchen Maße Toleranz erwarten wenn es um die Belange des Staates geht. In wie fern sich die Gesellschaft Werte zu eigen macht die auch Werte einer religiösen Gemeinschaft sein können ist Sache der Gesellschaft.
    Die Religionsgemeinschaften können darauf aber keinen Anspruch herleiten. Die Trennung von Staat und Kirche sollte als Maxime gelten, da sie auch die Gleichbehandlung der Religionen bestmöglich gewährleistet. Andererseits hat der Staat alles Recht sich und die Bevölkerung vor religiösen Eiferern und deren Handlungen, die geeignet sind Maßgaben des Grundgesetzes zu unterlaufen, zu schützen.
    Religion ist Privatsache. In der Politik darf Religion nur Sekundär Beachtung finden. Um es klar zu sagen, die Religionsgemeinschaften haben in Deutschland noch viel zu viel Einfluss auf die Politik. Die DDR war diesbezüglich schon bedeutend weiterentwickelt und auch dort gab es verfassungsgemäß Religionsfreiheit.

  • 9
    2
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    @Hübnererich: "pseudoreligiösenokultenatheistisch" Was für ein fettes Wort! Ich hab keine Ahnung, was das sein könnte - aber als T-Shirt-Aufdruck macht das bestimmt eine Menge her ;-)

  • 6
    5
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    Ein ganz toller Beitrag von Herrn Hofmann. Wenn der Staat die Kirchen finanziert, dann kann das kein Bürger verstehen. Es kann jeder das glauben, was er gerne will.
    Brauche ich dazu eine Kirche? Nein!

  • 2
    8
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    Trotz mehrmaligen Lesens erschließt sich mir der Grundtenor dieses, na ja pseudoreligiösenokultenatheistischen Geschreibe nicht. Entweder man glaubt an Gott oder nicht und dass die Moslems momentan die meisten Probleme mit ihrer "Religion" haben ist nun auch nicht unbedingt neu.Herr Hoffmann, sie haben doch einen Diplomabschluß auf einen außerordentlich nützlichen Gebiet, schreiben Sie darüber doch mal was interessantes.

  • 5
    4
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    Danke für diesen Artikel!
    Ein Text in dem keiner angegriffen noch belobhudelt wird. Zeilen welche den Leser sacht zur einer der Grundfragen unserer Zeit hinführen; Wie wollen wir friedlich und respektsvoll zusammenleben, wenn durch Religionspolitik temporär stets immer nur die Werte und moralischen Vorstellungen der Mehrheitsrelliogion gelten? Denn dies geht nicht. Dies führt permanent zu Kampf und Krieg. Das war vor 2000 Jahres so, das war vor 1000 und 500 Jahren so. Und leider wird es wohl immer so bleiben. Weil wer nicht an ... glaubt, ist gegen mich / unwert. So steht es in fast allen Religionen. Nach meinen Erfahrungen leben 90% der Christen und Muslime nach diesem Grundsatz. Ergo ist die Frage gemeinsamer Werte - die Frage wie Gesellschaft für alle friedlich sein kann, für jene gar nicht existent. Umso wichtiger ist es diese Frage immer wieder laut und selbstbewusst zu stellen, auch wenn sich sofort die Ereiferer auf die Füße getreten fühlen.

  • 8
    2
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    @epi11: Ich verstehe: Wer nicht religiös ist, hat irgendwelche Komplexe und redet wirr. Solche spirituell elitären Ansichten sind Teil des Problems. Nirgendwo im Test steht, dass Religion per se abzulehnen sei. Im Gegenteil. Es wird lediglich ihrer Stellung in der Gesellschaft kritisiert. Gegenargumente lese ich bei Ihnen allerdings keine ...

  • 7
    3
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    Glaube und Religion des Einen sollten so bewertet werden wie die Vorliebe des Anderen bei der Wahl seiner Kleidung. Als Privatsache. Schöner Beitrag von T. Hofmann.

  • 5
    10
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    Die Ablehnung des Autor von jeglicher Religion führt hier zu wirren Beschuldigungen und Verdächtigungen. Mit Halbwissen und einer gehörigen Portion Selbstgerechtigkeit versucht hier jemand eine Schreibtherapie gegen eigene Komplexe oder Kränkungen. Der intellektuelle Anstrich, der durch vermeintliches Fachwissen suggeriert werden soll, ist schnell zu durchschauen. Das Feindbild, das hier aufgebaut wird vom Autor ist erschreckend.

  • 11
    0
    gelöschter Nutzer
    24.03.2016

    Das Dilemma beginnt doch schon, wenn durch den Staat (bei Trennung von Staat und Kirche) Kirchen-(steuer)-gelder eingetrieben werden. Welche positiven und negativen Auswirkungen bzw. Funktionen eine Kirche hat, darüber kann man sicher streiten. Ich lehne Kirche nicht ab, hat sie doch für viele Menschen wichtige Funktionen in dem sie Halt und Orientierung gibt, hilft Menschen in Not überall auf der Welt ect. Dennoch sehe ich Religion als Privatsache und wenn dies überall auf der Welt so wäre, dann gäbe es auch nicht diese Verknüpfungen zwischen Kirchen, Macht, Geld und Kriegen. Das es so ist, liegt jedoch nicht am Glauben als Solchen, sondern an den Interpretationen durch die Menschen (siehe z. Bsp. IS).

  • 11
    1
    GBetka
    24.03.2016

    Beeindruckender Beitrag über einen dringend in diesem Lande zu führenden Diskurs. Hab mich gefreut, das heute am Frühstückstisch zu lesen.