Was das Szene-Festival der "Chronical Moshers" so begehrenswert macht
Früher hat Ernst Jörg Gerlach, genannt "Mafia", durchaus auch Hippie-Musik gehört, die Stones oder Deep Purple. Aber "spätestens bei Black Sabbath", so erzählt er in der neuen Folge des Podcasts "Etwas Kultur muss sein", "wusste ich, wo's langgeht!" Der 68-Jährige ist Urgestein des 1982 gegründeten Heavy-Metal-Vereins "Chronical Moshers" aus Reichenbach. In dem ist zwar spätestens in den 90ern die musikalische Uhr traditionell eher stehengeblieben, nicht aber das musikalische Herz: Metaller aller Altersklassen sind Mitglied und leben im familiären Miteinander ihre harte Musikleidenschaft.
Unter anderem hält diese Gemeinschaft eines der bemerkenswertesten Klein-Festivals Sachsen seit über 20 Jahren am Laufen, und während andere solche Veranstaltungen die Katerstimmung der Branche spüren, war das "Chronical Moshers Open Air" am Mühlteich im vogtländischen Hauptmannsgrün auch dieses Jahr zuverlässig nach fünf Minuten ausverkauft. Bemerkenswert ist dabei, welches kultige Szene-Programm vom 10. bis 12. Juni aufgefahren wird: Legenden wie Pestilence aus den Niederlanden, Messiah aus der Schweiz oder die Briten Benediction. Serviert wird das Ganze mit dem liebevoll weiten Herz einer Szene ohne Nachwuchssorgen, die für ihre Musik mit jeder Faser lebt. "Ich bin schon tolerant, jeder soll machen wie der mag", sagt etwa Klubchef Michael Burkhardt: "Aber ich höre nur Metal. Wenn in meinem Dienstauto nur Radio geht, dann schalte ich lieber eine Nachrichtensendung ein." Oder, wie es "Mafia", nur halb im Spaß, formuliert: "Das Leben ist zu kurz, um was and'res zu hören!"
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