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Mit seinen Dokumentarfilmen sorgte Marcel Ophüls für Aufsehen. (Archivbild)
Mit seinen Dokumentarfilmen sorgte Marcel Ophüls für Aufsehen. (Archivbild) Bild: picture alliance / dpa
Kultur
Filmemacher Marcel Ophüls mit 97 gestorben

Mit seinen Dokumentarfilmen hat er für Aufsehen gesorgt. Einer durfte in Frankreich erst Jahre nach seinem Erscheinen gezeigt werden. Nun ist Marcel Ophüls gestorben.

Paris.

Der französisch-amerikanische Dokumentarfilmer Marcel Ophüls ist tot. Ophüls starb am Samstag im Alter von 97 Jahren in Südfrankreich, wie Ophüls' Enkel der Deutschen-Presse Agentur bestätigte.

In seinen investigativen Dokumentarfilmen kämpfte der Filmemacher gegen Ungerechtigkeit, Unmenschlichkeit und Geschichtslügen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen "Hundert Jahre ohne Krieg – Das Münchner Abkommen" und "Hotel Terminus – Zeit und Leben des Klaus Barbie".

Sohn von Max Ophüls

Ophüls wurde am 1. November 1927 als Sohn des berühmten, in Saarbrücken geborenen Filmemachers Max Ophüls und der Schauspielerin Hilde Wall in Frankfurt am Main geboren. 

1933 floh er mit seiner Familie aus Nazi-Deutschland nach Frankreich, später flohen sie weiter in die USA. Nach dem Krieg drehte Ophüls zunächst Spielfilme, kam in den 60er Jahren dann aber zum Dokumentarfilm. 

Erstmals für Aufsehen sorgte er 1967 mit einer Doku über das Münchner Abkommen von 1938, in dem Hitler-Deutschland das Einverleiben des Sudetenlandes erlaubt wurde. In dem Film, den er für das französische Fernsehen drehte, geht es Ophüls unter anderem um die Frage, ob man mit Diktatoren verhandeln darf.

De Gaulle verbietet Ausstrahlung von Film

Danach begann Ophüls über die deutsche Besetzung Frankreichs während des Zweiten Weltkriegs zu arbeiten uns sorgte damit erneut für Aufsehen. Zwischen 1968 und 1971 arbeitete er fürs deutsche Fernsehen und stellte dort "Das Haus nebenan - Chronik einer französischen Stadt im Krieg" fertig, eine Doku über das Regime von General Pétain, der von der Stadt Vichy aus mit den Nazis kollaborierte. 

In dem Film räumte er mit der Nachkriegslegende des einträchtigen Widerstands gegen die Nazis auf. Das französische Fernsehen lehnte es ab, den Film zu zeigen. Erst Anfang der 80er Jahre durfte er ausgestrahlt werden.

1989 wurde der Regisseur für "Hotel Terminus – Zeit und Leben des Klaus Barbie" mit einem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Filmisch beschäftigte er sich auch mit dem Fall der Berliner Mauer und internationalen Kriegsberichterstattern in Sarajevo im Balkan-Krieg 1994. Ophüls, der seinen ganz eigenen Stil entwickelt hatte, drehte noch bis ins hohe Alter Filme. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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