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Die Ermittler melden nach dem Raubüberfall auf den Louvre einen Fahndungserfolg.
Die Ermittler melden nach dem Raubüberfall auf den Louvre einen Fahndungserfolg. Bild: Thomas Padilla/AP/dpa
Kultur
Nach Louvre-Raub: DNA-Spuren führen zu Festnahmen

Zwei Festnahmen – doch von den Juwelen fehlt jede Spur. Zwei mutmaßliche Komplizen sind noch auf der Flucht. Die Sorge, dass Diamanten entfernt und das Gold eingeschmolzen wird, bleibt bestehen.

Paris.

Eine Woche nach dem Einbruch in den Pariser Louvre haben die Ermittler einen ersten Fahndungserfolg vermeldet: Zwei Männer wurden festgenommen. Einer der Tatverdächtigen wurde am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle aufgehalten, der zweite Verdächtige wurde in der Region Paris festgenommen, wie die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Beide befinden sich demnach wegen bandenmäßigen Diebstahls in Untersuchungshaft. Zu den Festnahmen kam es demnach am Samstagabend gegen 22.00 Uhr. Zwei weitere mutmaßliche Komplizen sind weiterhin auf der Flucht. 

Details zu den Verdächtigen

Nach Informationen des Senders BFMTV sollen die beiden Männer um die 30 und den Polizeibehörden bereits bekannt sein. Wie der Sender France Info berichtete, sollen die DNA-Spuren, die am Tatort gefunden wurden, direkt zu den Verdächtigen geführt haben. Laut "Paris Match" hatte der am Flughafen Festgenommene wohl die Absicht, nach Algerien zu fliegen. Die Staatsanwältin Beccuau bedauerte die vorschnelle Weitergabe von Informationen durch Dritte, die den Ermittlungen schadeten.

Bei dem Einbruch am Sonntag vor einer Woche hatten vier unbekannte Täter Schmuckstücke und Juwelen im geschätzten Wert von rund 88 Millionen Euro erbeutet. Die Diebe brachen zwei Vitrinen auf und nahmen acht kostbare Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen an sich – darunter mit Edelsteinen besetzte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen.

Mit einem Möbelaufzug gelangen die Täter in das Museum. (Archivbild)
Mit einem Möbelaufzug gelangen die Täter in das Museum. (Archivbild) Bild: Dimitar Dilkoff/AFP/dpa

Innenminister warnt vor Export der Beute

Laut Polizei war der Überfall minuziös vorbereitet: Zwei kletterten mit einer Hubarbeitsbühne in die Galerie d'Apollon, während die anderen beiden die Flucht mit Rollern absicherten. Am Tatort hinterließen sie diverse Gegenstände, darunter Helme, ein Schweißgerät, eine gelbe Warnweste und Trennscheiben, teilweise mit Benzin übergossen - und rund 150 DNA-Spuren.

Innenminister Laurent Nuñez würdigte auf der Plattform X die Arbeit der Ermittler - und versprach Entschlossenheit bei der weiteren Aufklärung. Die Beute werde leider häufig ins Ausland gebracht, zitierte "Libération" den Politiker. Er hoffe, dass dies hier nicht der Fall ist, er bleibe zuversichtlich. Experten befürchten, dass Diamanten und Edelsteine entfernt werden und das Gold eingeschmolzen wird.

Nur ein Bruchteil der gestohlenen Kunst kehrt jemals zurück

Experten schätzen die Rückführungsquote auf etwa acht Prozent aller gestohlenen Kunstobjekte. Ein Blick auf frühere Kunstraubfälle zeigt, dass ein Großteil der Beute für immer verschwunden ging. Dazu gehört auch ein Bild des bedeutenden französischen Landschaftsmalers Jean-Baptiste Corot, das 1998 aus dem Louvre gestohlen wurde, sowie fünf Werke von Picasso, Matisse, Braque, Modigliani und Léger aus dem Pariser Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris.

Einer der wohl spektakulärsten Einbrüche fand 1990 im Isabella Stewart Gardner Museum in Boston statt. 13 Werke im Wert von 500 Millionen Dollar (Rembrandt, Vermeer etc.) wurden dort entwendet - und nie wieder gefunden - trotz der vom FBI ausgesetzten Belohnung von 10 Millionen Dollar. Seitdem hängen dort leere Rahmen.

Der spektakuläre Einbruch im Louvre hatte auch eine Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen im Museum ausgelöst. Der Louvre gilt als das meistbesuchte Museum der Welt. Dort ist auch Leonardo da Vincis weltberühmte Mona Lisa ausgestellt. Das Museum ist seit Mittwoch wieder fürs Publikum geöffnet - mit Ausnahme der Galerie d’Apollon, wo sich der Diebstahl ereignet hatte. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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