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Wim Wenders wird im August 80. (Archivbild)
Wim Wenders wird im August 80. (Archivbild) Bild: Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa
Kultur
Wim Wenders dreht Minifilm über die deutsche Kapitulation

Der von Deutschland entfachte Zweite Weltkrieg endet 1945 mit der Kapitulation in einer Schule in Reims. Zu dieser selten erzählten Geschichte hat Starregisseur Wim Wenders einen kleinen Film gemacht.

Reims.

Mit einem vierminütigen Film erzählt der deutsche Weltstar und Filmemacher Wim Wenders (79) die kaum bekannte Geschichte der deutschen Kapitulation vor 80 Jahren in der Champagne-Stadt Reims. 

Das Auswärtige Amt veröffentlichte den Film "Die Schlüssel zur Freiheit" von Wenders und der Agentur Scholz & Friends Berlin nun passend zum 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa.

 

"Es gibt Orte, wo Geschichte geschrieben wurde – und die trotzdem niemand kennt", beginnt Wenders ("Der Himmel über Berlin", "Paris, Texas", "Perfect Days") seinen Minifilm. 

Wenders reist zu dem vor 80 Jahren wohl "geheimsten Ort Europas": zum Kartenraum eines Gymnasiums im französischen Reims, der als War Room der Alliierten diente. Im Film verwebt Wenders gekonnt die Atmosphäre dieses Zimmers und Originalaufnahmen der Kapitulation mit gegenwärtigen Gedanken.

"Freiheit ist niemals selbstverständlich"

"Ich wurde nur wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geboren und habe bald 80 Jahre lang in einem Land gelebt, das Frieden und Freiheit zurückgewinnen konnte, vollendet 1990 durch die Wiedervereinigung", sagt Wenders ("Buena Vista Social Club", "Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes") laut einer Mitteilung zu dem Kurzfilm. 

"Mit vielen mir vertrauten Kreativen aus Deutschland und Frankreich und herzlicher Unterstützung der Mitwirkenden in Reims konnte ich einen kleinen Film drehen, der nicht nur im historischen Rückblick zeigt: Freiheit ist niemals selbstverständlich."

Eisenhower und Jodl

Inmitten des regulären Schulbetriebs organisierte von Reims aus Mitte der 40er Jahre der amerikanische General Dwight D. Eisenhower den Kampf gegen die Wehrmacht. Und dorthin kam - eine Woche nach dem Tod von Adolf Hitler - am frühen Abend des 7. Mai 1945 der deutsche General Alfred Jodl mit der Absicht, eine deutsche Kapitulation nur an der Westfront zu verhandeln. Doch er wurde dazu bewegt, die vollständige bedingungslose Kapitulation zu unterschreiben. 

Zwei Monate später soll ein US-General dem Bürgermeister von Reims die Schlüssel zum Kartenraum des Lycée (der Oberschule) mit den Worten übergeben haben: "Dies sind die Schlüssel zur Freiheit der Welt".

Deutsche Kapitulation erst in Reims, dann in Berlin

Der Zweite Weltkrieg hatte am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen begonnen. Die deutsche Kapitulation wurde am 7. Mai 1945 in Reims unterzeichnet und trat am 8. Mai um 23.01 Uhr MEZ in Kraft. In der Nacht zum 9. Mai folgte auf sowjetischen Wunsch eine zweite Unterzeichnung in Berlin-Karlshorst – deshalb feiert Russland den 9. Mai als Tag des Sieges. (dpa)

© Copyright dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
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