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Älteste Naturbühne Sachsens entsteht 1911 an der Waldquelle

Apotheker hat Idee für Bau von Paul Schindel

Bad Elster. Im Jahre 1911 wurde die Idee geboren, in Bad Elster zusätzlich ein Naturtheater - als erstes seiner Art in Sachsen - im Stile der Antike zu erbauen, welches mit Goethes "Herrmann und Dorothea" als großes Festspiel spektakulär mit Orchester eröffnet werden sollte.

Hintergrund dieser Absicht war die Tatsache, dass Johann Wolfgang von Goethe auf einer seiner Karlsbader Reisen am 3. und 4. Juli 1795 im benachbarten Adorf verweilte und in ihm hier wohl die Idee zu seinem Epos "Herrmann und Dorothea" reifte.

Diese Geschichte vom 9. Juli 1732 wurde zur Grundlage des Epos und bei seiner Abreise entdeckte Goethe die idyllisch gelegene Waldquelle in Bad Elster, weshalb ein Zitat in diesem Epos Bad Elster bis heute schmückt: "... herrlich Wasser - säuerlich war's und erquickend, gesund zu trinken den Menschen."

Die Einweihung des Naturtheaters Bad Elster unter Mitwirkung von 300 Vogtländern erfolgte dann mit dem Festspiel "Herrmann und Dorothea" programmmäßig am 9. Juli 1911. Am 5. August 1917 fand mit Julius Mosens Drama "Heinrich der Finkler, König der Deutschen" im Naturtheater Bad Elster eine weitere Uraufführung statt. Es folgten dann regelmäßig verschiedene Veranstaltungen des Musik- und Sprechtheaters, so z.B. 1929 die "Hans-Sachs-Spiele" und 1939 nach erfolgreichem Umbau die Operette "Dichter und Bauer" von Franz von Suppé. Im Jahr 1951 zeigte man im Naturtheater u.a. die Operette "Der Zigeunerbaron" von Johann Strauss bis schließlich am 24. August 1952 das letzte Konzert mit dem Chor des staatlichen Volkskunst-Ensembles der DDR aufgeführt wurde.

Im Jahre 2006 wurde dann von der Chursächsischen Veranstaltungsgesellschaft und der Stadt Bad Elster das Projekt "Revitalisierung NaturTheater Bad Elster" zeitgemäß geplant, um diese historische Spielstätte an heutige Veranstaltungserfordernisse anzupassen und das NaturTheater Bad Elster - das älteste Naturtheater Sachsen - als weiteren Publikumsmagnet auf der "Festspielmeile der kurzen Wege" in der Kultur- und Festspielstadt, zum Wohle der Bewohner und Gäste Sachsens und der Euregio Egrensis, wiederzubeleben. Die Wiedereröffnung erfolgte schließlich am 1. Juni 2007 mit Carl Maria von Webers romantischer Oper "Der Freischütz" durch die Landesbühnen Sachsen unter der Leitung GMD Florian Merz.
 

Die schönsten Bilder des Naturtheaters und zur Wiedereröffnung finden Sie in unsererFotogalerie