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!!Abgetaucht und Mitgeschwommen!! (Doppelbericht)

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Gestern und heute war ich auf dem Meer und habe wieder Delfine und Wale beobachtet. Die See war an beiden Tagen ruhiger und so war die Fahrt etwas angenehmer, auch wenn wir wieder durch die Gischt nass wurden und nach jeder schnelleren Fahrt trieften, auch wenn wir Regenjacken anhatten. Doch gelohnt hat sich dieses Nasswerden auf jeden Fall, denn wir haben gestern Rissos, Fleckendelfine, Pottwale, eine Lederschildkröte und Feuerquallen gesehen und auch fotografiert. Außerdem trockneten wir immer ziemlich schnell, da die Sonne an einem fast wolkenlosen Himmel schien. So war es auch nicht verwunderlich, aber für die Forschungsarbeit nicht unbedingt förderlich, dass es sich einige Mädchen vorn auf dem Bug bequem machten und sich bräunten.

Ich hatte mit der Sonne eher Probleme, da ich mich an einigen Stellen nicht eingecremt hatte und deshalb am Abend Sonnenbrand hatte. Während der Ausfahrt wurde allerdings auch für Abkühlung gesorgt und so durften wir, als wir eine größere Gruppe Fleckendelfine gesichtet hatten, jeweils zu zweit ins Wasser und mit Ihnen tauchen. In meinen Erwartungen mit Delfinen schwimmen zu könne wurde ich ein wenig enttäuscht, da das "mit ihnen Schwimmen" eher ein hinter ihnen her schwimmen und sie nur von weitem sehen war. Trotzdem ist es für mich unglaublich, dass ich das gemacht habe und auch das Glück hatte, bei einer Bootsfahrt dabei zu sein, bei der wir mit den Delfinen schwimmen durften.

Nachdem wir sozusagen das Beobachten der Delfine abgeschlossen hatten und alle einmal im Wasser gewesen waren (insofern sie wollten) konnten wir uns dann auch noch einmal so austoben und sind noch einmal spaßeshalber ins Wasser gegangen. Während dieser Badezeit bin ich dann auch ein bisschen tiefer getaucht und habe deutlich gemerkt, dass es ab einer gewissen Wassertiefe schlagartig kalt wird und man lieber wieder umkehrt. Außerdem wurde mir dann auch ein wenig mulmig zumute, da ich unter mir nur in dunkler werdendes Blau schaute und absolut keine Fixpunkte hatte, an denen ich mich nach unten hätte orientieren können. Außerdem musste ich ab und zu an die Feuerquallen und andere Gefahren denken, die wie vormittags plötzlich aus dem Nichts auftauchen können. Als wir beispielsweise Rissos gesichtet hatten und ich damit beschäftigt war mit einer Unterwasserkamera Aufnahmen zu machen, waren um mich herum, wie sich beim späteren Betrachten der Bilder herausstellte, überall Feuerquallen und ich hatte großes Glück, dass mich keine berührt hat.

Nachdem wir baden waren und keinem etwas passiert war, fuhren wir noch zur allgemeinen Belustigung mit 70 km/h über das Wasser, das sich dadurch in eine harte Fläche verwandelte und sprangen mehr von Wellenkamm zu Wellenkamm als dass das Boot noch in irgendeiner Weise schaukelte. Heute war es nicht viel anders als gestern und deshalb möchte ich hier nur noch kurz die Highlights zusammenfassen. Zu allererst haben wir eine Delfinart gesehen, die wir zuvor noch nicht gesehen hatten und die für die Azoren eher selten ist: Grindwale.

Von ihnen haben wir unter anderem auch Unterwasseraufnahmen, bei denen sie unmittelbar vor der Kamera schwimmen und man sie wirklich gut beobachten kann. Doch auch über Wasser konnten wir das sogenannte Spy-hopping beobachten. Das heißt, der Delfin/Wal streckt seinen Kopf senkrecht aus dem Wasser, um seinen Umgebung auszuspionieren. Außerdem ist es uns gelungen, Tonaufnahmen der Grindwale zu machen und man hört tatsächlich die Töne. Später kam zu den Grindwalen noch ein Großer Tümmler hinzu und das äußert sich in Form eines Quiekens, das wir als Warnsignal vor dem Großen Tümmler deuten.

Nachdem wir die Grindwale ziehen gelassen hatten sichteten wir eine Gruppe Fleckendelfine und auch diesmal durften wir aufgrund des guten Wetters und der ruhigen See mit ihnen schwimmen. Da ich heute wusste, wie man ins Wasser gehen muss, damit die Delfine nicht flüchten, weil man zu Laut ist, bin ich heute viel näher und auch länger an die Delfine herangekommen, als das gestern der Fall war und habe heute auch überhaupt nicht an irgendwelche Gefahren gedacht. Nachdem wir tauchen waren sind wir dann wie immer nach Lajes (Hafen) gefahren, um Mittag zu essen. Zweites großes Highlight des Tages neben der Sichtung der neuen Art waren Pottwale, die eigentlich schon fast langweilig geworden waren, da wir sie eigentlich jeden Tag mindestens einmal sehen. Doch heute haben wir gleich zwei Besonderheiten beobachten könne: Zum einen, dass insgesamt vier Wale (zwei Mütter mit jeweils einem Jungen) nebeneinander geschwommen sind und die beiden Jungtiere dabei gespielt haben und deshalb immer mal wieder aus dem Wasser kamen und zum anderen, dass ein Pottwal breachte. Das bedeutet er katapultiert seine 30 t bis 40 t Gewicht aus dem Wasser um dort dann teilweise Anlauf für dem nächsten Sprung zu nehmen oder auch nur um sich wieder in das Wasser fallen zu lassen. Für mich war diese Fahrt definitiv bisher die interessanteste, da wir die meisten Dinge beobachten konnten. Als wir wieder im Hostel waren, ging es natürlich gleich weiter mit dem Verfassen der Dokumentationen und Präsentationen und am Abend wurde uns dann noch gesagt, dass wir die nächsten drei Tage ausschließlich in einem Team arbeiten werden um die Enddokumentation und -präsentation zu erstellen, die dann an Sponsoren herausgegeben werden bzw. in drei Vorträgen mit mind. 100 Zuschauern gehalten und vorgestellt werden müssen. Ich habe mich dabei für die Gruppe Klima und Geografie (Geologie) entschieden, da dies neben Delfinen und Walen das einzige Themengebiet ist, das ich bisher bearbeitet habe und über das ich somit eine Grundlage habe, um eine Präsentation und auch eine Dokumentation mit wissenschaftlichen Kriterien zu verfassen. Delfine und Wale würde für mich außerdem bedeuten, dass ich zum fünften Mal in Folge auf dem Boot wäre und das wäre meiner Meinung nach den anderen gegenüber unfair. So hoffe ich, dass ich mit meinen Gruppenmitgliedern eine qualitativ gute Dokumentation erstellen werde.

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