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Auf zum Hilfsprojekt in Begleitung von Gudrun
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23.2.2020, 1:40 MEZ
Ich finde keinen Schlaf, ich sitze im Airbus A330 mit dem Ziel Namibia. Gebucht habe ich bei Lufthansa, geflogen wird durch Eurowings in Kooperation mit der Lufthansa, der Bordservice wird von SUNEXPRESS durchgeführt. Da soll noch einer durchblicken. Es ist anfangs sehr kalt in der Maschine, eine Decke können wir für 6€ erwerben, erfahre ich durch die Stewardess. Wie war ich verwöhnt auf meinen vielen Langstreckenflügen, alles im Preis inbegriffen und aus einer Hand .
Es ist mein 21. Flug zum Hilfsprojekt nach Namibia, in Begleitung von Gudrun Gärtner. Sie ist erst vor drei Monaten von den Handwerkerreisen aus Israel zurückgekehrt und hat zusammen mit weiteren Handwerkern aus Sachsen Wohnungen von Überlebenden des Holocaust renoviert.
Es ist tief in der Nacht, herrlicher Sternenhimmel, wir überfliegen soeben Nigeria. Was wird uns im Dorf Mayana erwarten, geht mir durch den Kopf. Die Menschen, Tiere und Pflanzen in der Kavangoregion haben stark unter der mehrjährigen Trockenheit gelitten. Es gab ungewöhnlich viele Todesfälle von Mensch und Tier, auch durch die Hungersnot bedingt. Auf meiner letzten Fahrt auf dem Trans-Caprivi-Highway im September / Oktober 2019 säumten höchstens noch Ziegen den Straßenrand auf der Suche nach letztem dürren Futter. Rinder fanden selbst da nichts mehr. Im Dorf Mayana habe ich verhungertes totes Vieh liegen gesehen, welches trotz allem zu Trockenfleisch verarbeitet wurde. Das ausgedörrte zähe Fleisch wird nach alter Tradition zerlegt und auf den Reetgrasdächern der Lehmhütten getrocknet. Wie kann ein Minister, der sich um die Probleme der Menschen in seiner Region zu kümmern hat, gespendetes Viehfutter horten! Im einsetzenden Regen im Januar war selbiges der Fäulnis ausgesetzt. Marcus, Mitglied der Gemeinde von Mayana, mein ständiger Partner vor Ort, schickte mir eine verzweifelte Sprachnachricht aus Namibia „... es stinkt zum Himmel, ...“
Zwischen meinen zwei Hilfseinsätzen in 2019 verstarb Valerie Peypers, die Wirtin der n‘Kwazi Lodge und Gründerin der Mayana Mpora Foundation. Nur durch Ihr Engagement haben u.a. viele Kinder von Mayana die Schule besuchen können und einige Absolventen gehen inzwischen großartigen Berufen nach.
Während meines letzten Aufenthaltes in 2019 in Begleitung meiner Tochter und eines meiner Enkel habe ich aus Zeitgründen nicht an meinem Blog weiterschreiben können. Ich fühlte mich später total ausgebrannt. Nur schwer habe ich zurückgefunden. Der Plan zum nächsten Hilfseinsatz reifte sehr spärlich.
Hingegen lief die Projektarbeit in Mayana gut weiter. Das neue Schuljahr in der Vorschule wurde durch Remeres Jacobs, dem Enkel von Valerie Peypers, gut vorbereitet. In Absprache mit mir, Whatsapp ermöglicht uns lange Telefonate, kümmerte er sich mit Marcus um die neue Schulkleidung aller gesponserten Schüler, um spezielles Schulmaterial und um die Internatsunterbringung. Gemeinsam verteilten sie an unsere ärmsten Familien Maismehl, was derzeit nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein kann.
Weitere Blog-Einträge
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- Aktivurlaub mit Tochter und Enkel - Welcome home (26.02.2016)
- Gib die Hoffnung nie auf - Naimi, Weihnachten kann kommen (20.12.2015)
- Meine Nerven liegen blank und Die Kavangos wachen endlich auf (17.10.2015)
- Eine Oase in der Halbwüste (14.10.2015)
- Naimi - ein letzter Hoffnungsschimmer (13.10.2015)
- Ein sehr ereignisreiches Wochenende - Besuch des Dorfes mit Touristen (12.10.2015)
- Naimi und die Hoffnung stirbt zuletzt (3) (04.10.2015)
- Die Hoffnung stirbt zuletzt (2) (03.10.2015)
- Die Prüfungszeit ist angebrochen (30.09.2015)
- Es geht aufwärts - Die Hoffnung stirbt zuletzt (1) (26.09.2015)
- Wieder unterwegs nach Afrika, was wird aus unserer Naimi? (17.09.2015)
- Winter hält Einzug - Straßenkind erfroren (11.06.2015)
- Telefonat mit Marcus in Namibia - Schlechte Nachrichten von Naimi (05.06.2015)
- Dank aus Namibia an die Sponsoren des Mayana Mpora Projektes (27.03.2015)
- 5 Elefanten in Mayana und Höllenspektakel in der Nacht (26.02.2015)
- Nichts läuft nach Plan. Das ist Afrika live. (24.02.2015)
- Ein Krankenhaus ohne Wasser, ein Krokodil, ein Flusspferd und eine schwarze Mamba (20.02.2015)
- Das Wasser steigt und mir schwillt der Kamm (19.02.2015)
- In der Lodge arbeitet eine weiße Frau mit schwarzen Kindern (15.02.2015)
- Naimi entführt, nach einer Woche zurück (10.02.2015)
- Nicht immer läuft alles glatt (08.02.2015)
- Ärmer geht es fast nicht (30.11.2014)
- Ich klage an (23.10.2014)
- Die kleine Regenzeit hat begonnen (16.10.2014)
- Man lässt keine hungrigen Kinder beim Essen zuschauen (14.10.2014)
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- Weshalb gehe ich das 5. Jahr in Folge in die Kavangoregion, ...? (02.10.2014)
- Kaum zu glauben - Afrika Life (01.10.2014)
- Loom-Band-Fieber und die Fabel "Der Fuchs und der Storch" (28.09.2014)
- Wieder unterwegs zum Hilfsprojekt nach Namibia (20.09.2014)
- Winter in Afrika (06.08.2014)
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