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Seit nunmehr 5 Tagen wohne ich in der Lane 1517 House 367 Appartement 504 Hu Qing Ping Lu, Qingpu, Shanghai 201702, einem von über 23 Millionen Haushalten. Mein Zuhause befindet sich ca. 20 km vom Zentrum der Stadt entfernt und eine Taxifahrt dorthin kostet zwischen 70 und 80 RMB (Renminbi Yuan, umgangssprachlich Kuai), also ungefähr 8,92 € bis 10,20 €. Allerdings bin ich bis jetzt noch nicht dort gewesen und konnte die Skyline deshalb bei guten Sichtverhältnissen nur von weitem sehen. Weil man draußen immer noch sehr schnell ins Schwitzen kommt, habe ich mich bisher auch noch nicht sehr viel draußen bewegt. Lediglich der Weg mit dem Fahrrad zum Supermarkt oder zur Deutschen Schule waren meine Aktivitäten außerhalb geschlossener und klimatisierter Räume.

Unser Wohnviertel, ein sogenannter Compound, grenzt direkt an das Gelände der Deutschen Schule und ist an sich sehr sauber und gepflegt und im westlichen Stil gehalten. Im Zentrum befindet sich ein kleiner künstlicher See, der dem Compound auch seinen Namen gibt: Lakeside. Zum Compound gehört außerdem ein Clubhaus mit einem Restaurant, einem Pool, zwei Tennisplätzen und einem Fitnessraum in dem sich abends die Expats zum Sporttreiben treffen.

Dies ist allerdings nicht das chinesische Shanghai, sondern ein Beispiel für die Teile Shanghais, die in erster Linie für die Ausländer gedacht sind, die vorübergehend in Shanghai arbeiten. Das Chinesische Shanghai allerdings ist nicht weit weg, sondern meist gleich gegenüber oder nebenan und wirkt sehr kontrastiv zu den gepflegten und steril wirkenden Compounds und dennoch ist man eigentlich ständig in Kontakt mit den Chinesen, zum Beispiel, wenn in der teueren Dreiraumwohnung das Warmwasser nicht läuft. So hatten wir diese Woche schon Besuch von einem Wasserinstallateur der erfolgreich den defekten Warmwasserzubereiter reparierte und außerdem von einem Trockenbauer, der durch Reparaturen entstandene Löcher in der Wand zuspachtelte.

Allgemein heißt es hier auch, dass die Chinesen viel flexibler sind, als man es aus Deutschland gewohnt ist, weil zum Beispiel die Handwerker auch problemlos Sonntags kommen würden.

Als wir abends essen gingen bestätigte sich dies für mich, da das kleine Restaurant eigentlich zu war, weil gerade umgebaut wurde und der Restaurantbesitzer uns trotzdem draußen einen Tisch beim Nachbarrestaurant anbot, mit der Begründung: ?Wir sind Freunde?.

Während wir dann draußen aßen sah ich auch zum ersten mal Chinesen im Schlafanzug, was durchaus üblich in China ist.

Nach dem Essen warteten wir außergewöhnlich lange auf ein Taxi, was aber um die Urzeit abseits der großen Straßen auch normal sei, da Shanghai und seine Bevölkerung nicht wie New York zu denen zählen, die nie schlafen und so kommt Shanghai zwischen zehn und elf Uhr abends merklich zur Ruhe.

Weil es hier jetzt schon 23:28 Uhr ist und ich morgen in aller Frühe nach Nanjing, der ehemaligen Hauptstadt des Chinesischen Kaiserreichs, aufbreche, verabschiede ich mich nach dieser ersten Woche und sage: ?Tschüss, bis nächsten Freitag.?

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