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Ein Glass zu viel

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Wer sich modisch exponiert, der muss bisweilen wehrhaft sein - oder leidensfähig. Das wissen alle, die sich früher mit einem "Modern Talking"-Button am Revers auf die Straße getraut haben oder mit einem "Consdaple"-Shirt vor Pennälern auftauchten.

In Kalifornien, wo Bands wie Rage Against The Machine ihre Wut über Technik schon im Namen tragen, dürfte die Polizei bald einen neuen Tatbestand in die Statistik aufnehmen: Glass-Bruch. Seit Google nämlich einige tausend Mitarbeiter und Testpersonen die hauseigene Datenbrille Glass auf ihre Alltagstauglichkeit prüfen lässt, spüren die technophilen Träger den Zorn der Masse. Das hat zum einen damit zu tun, dass die gutbezahlten Googlianer für steigende Mieten und Lebenshaltungskosten im Sonnenstaat Kalifornien verantwortlich gemacht werden, zum anderen mit der Angst, unfreiwillig von Glass erfasst und umgehend von der Datenkrake Google verarbeitet zu werden. Der 20-jährige Journalist Kyle Russell erlebte am Freitag genau dies: "Glass!", schrie da plötzlich eine Frau, bevor sie ihm das Nerd-Spielzeug vom Kopf riss und zu Boden warf. Seither hat Russel nur noch im übertragenen Sinne die Brille auf: Das 1500 Dollar teure Stück ist unbrauchbar.

Heute nun war Google Glass erstmals für US-Bürger frei im Handel erhältlich. Wenigstens einen Tag lang. Bis zum offiziellen Verkaufsstart - mutmaßlich noch in diesem Jahr - sollen somit ein paar weitere tausend Nutzer die Funktionen der Brille wie den Abruf von Straßenkarten, Wetterinformationen und Videos perfektionieren helfen. Und zweifelsohne auch Werbung für das Gerät machen. So bittet Google in einer Web-Anleitung jeden Tester darum, kein "Glasshole" zu sein, Fragen anderer höflich zu beantworten und stets um Erlaubnis zu bitten, wenn mit der Brille Fotos oder Videos aufgenommen werden. Andernfalls könnte ein unverfänglicher Ausflug so enden wie für Kyle Russell. Denn wie heißt es doch? "Glück und Glass, wie leicht bricht das!"

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