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Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, in meinem Blog nicht mehr von Gesprächen mit Lesern zu erzählen, in denen es darum ging, dass die deutsche Sprache dem Untergang geweiht ist, weil die Anzahl der Anglizismen immer größer wird und die englischen Begriffe dabei sind, das traditionelle und nicht weniger aussagekräftige Wort vollkommen zu verdrängen. Eine Ausnahme mache ich jetzt, weil der Mann mich am Ende mit einer Feststellung überrascht und zum Nachdenken gebracht hat. Aber der Reihe nach:

Sich bei mir gemeldet hatte der Mann sich wegen der Fotonachricht auf der Titelseite vom vergangenen Donnerstag, denn die Überschrift lautete: "Inselhopping auf Chemnitzer Art". Seiner Ansicht nach ist nämlich "Inselhüpfen" ein durchaus gleichwertiges deutsches Wort, was mich zu der (spontanen und nicht ganz ernst gemeinten) Äußerung bewegte, "Inselhopsen" als weitere Alternative vorzuschlagen, doch zum Glück (für mich) ging der Mann nicht weiter darauf ein, weil er auch auf die Idee hätte kommen können, mich zu fragen, ob ich ihn und sein Anliegen auch wirklich ernst nehme. Dann hat er mir ein Liste von Anglizismen genannt, über die er sich immer besonders ärgert, wenn er sie in der Zeitung liest: Highlight, Message, Event und Kids. Ich zitiere: "So etwas sollte verboten werden, denn es kann nicht sein, dass man ein Wörterbuch verwenden muss, um Medienberichte und Zeitungsartikel zu verstehen." Allerdings war dieser Leser eine Ausnahme, denn er hatte sich Gedanken darüber gemacht, dass es durchaus auch englische Wörter gibt, die in unserem Sprachgebrauch ihre Berichtigung haben. Als Beispiele nannte er mir Camping und Carport, wobei ich ihn beim Handy aufklären konnte, weil es sich dabei nicht um Anglizismus handelt, denn dieses Wort als Bezeichnung für ein Mobiltelefon gibt es im Englischen gar nicht, es ist einen nur deutschen Ursprung. 

Was mich dann jedoch aufhorchen und mir selbst die Frage stellen ließ, in was für Zeiten wir eigentlich leben, angesichts der Tatsache, dass einem alten Mann dieser Gedanke gekommen ist, war dieser Hinweis, der ihm sehr wichtig zu sein schien: "An dieser Stelle muss ich aber auch klarstellen, dass ich kein Rechtsradikaler bin, weil ich die deutsche Sprache so in den Vordergrund stelle."

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