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Das Gute am Laufen ist, dass es ein Sport ist, den man ohne Aufwand betreiben kann. Ich brauche keine teure Ausrüstung, kein spezielles Gerät, keinen Führer- oder Flugschein, noch nicht einmal ein Schwimmabzeichen. Laufschuhe an und los. Nur weil die Sportart einfach auszuführen ist, heißt das aber nicht, dass man sie nicht auch verkomplizieren könnte.

Zum Beispiel die Sache mit dem richtigen Laufstil. Naturgemäß ist Laufen für gesunde Menschen unproblematisch. Linken Fuß vor, absetzen, rechten Fuß vor, absetzen und so weiter. Simpel. Sollte man meinen. Der professionelle Läufer indes erhebt den Zeigefinger und mahnt zur Optimierung der Lauftechnik. Die Schritte sollen flüssig sein, aber nicht zu groß, die Hüfte locker, der Rücken aufrecht, die Oberschenkel leicht nach vorn geneigt und die Hände offen. Ober- und Unterarm bilden einen rechten Winkel. Schultern sind fest, Arme pendeln. Blick geht schräg nach unten. Konzentration. Schritt. Schritt. Schritt. Freude an der Bewegung sieht anders aus.

Natürlich haben die Hinweise ihre Berechtigung. Solange sie nicht zu Vorschriften werden. In erster Linie nämlich soll Laufen befreiend sein - körperlich wie mental. Wenn ich mich auf die Umsetzung dutzender Ratschläge konzentrieren muss, macht das mein Training nicht einfacher, sondern stressig. Außerdem habe ich das Gefühl, bei all dem Bauch-rein-Brust-raus-Rücken-gerade mein eigentliches Ziel aus den Augen zu verlieren. Und das ist bekanntlich der Weg.

Die mutmaßlichen "Fehler" im Laufstil kann man sich sogar zunutze machen. Indem man sich vor Augen führt, dass die Körperhaltung nicht nur die momentane Gemütslage wiederspiegelt, sondern diese auch beeinflusst. Ob ich nun vor einem Rivalen stehe oder einem Berg, eine zur Faust geballte Hand signalisiert meinem Gegenüber - und meinem Gehirn - Kampfbereitschaft. Statt aufzugeben und den Hügel hinauf zu humpeln, beiße ich die Zähne zusammen und bezwinge den Feind. Und anstatt den Blick starr auf den Boden zu richten, kann ich mich beim Traben durch den Wald auch umschauen und an der Landschaft erfreuen. Den Lauf einfach mal genießen - das werde ich mir für die 20 Kilometer vornehmen, die am Wochenende wieder auf dem Plan stehen. Vielleicht schaffe ich es diesmal sogar, mit meinen Laufpartnern gleich zu ziehen und zu plaudern. Dann vergeht die Zeit auch schneller.

 

Noch 162 Tage bis Tag X

Läufe: 2

Wochenkilometer: 24

Gemütslage: Entspannt

Fazit Woche 9: Immer schön locker bleiben - dann läuft's.

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