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Eins, zwei drei ... das reicht
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Solche Momente, in denen ich angesichts des zu unterdrückenden Ausbruchs meiner Gefühle vor Ärger in die Tischkannte beißen könnte, gibt es nicht so häufig. Heute aber war das wieder einmal der Fall, weshalb ich (als Ventil für meine angestauten Emotionen) hier davon berichten möchte. Der Mann hatte mich angerufen, nachdem er gestern auf der Seite "Sport" unter der Rubrik "Leute heute" diesen Satz gelesen hatte: "Kira Walkenhorst (27), Beachvolleyball-Olympiasiegerin, ist Mutter geworden. Ihre Ehefrau Maria brachte die Drillinge Emma, Pepe und Mo zur Welt, wie Kira Walkenhorst auf ihrer Facebookseite bekanntgab." Zunächst fragte er mich, ob ich andere Informationen hätte darüber, dass nur Mann und Frau den Zeugungsakt vollziehen können, damit dann später ein Kind geboren werden kann. "Worauf wollen Sie hinaus?", fragte ich, obwohl mir schon in dieser Sekunde klar war, dass ich eindeutig einen homophonen Menschen in der Leitung hatte. Dann kam meine (von mir selbst erstellte) Regel zur Anwendung: Nach zwei diskreditierenden Wörtern, die ich noch bereit bin zu akzeptieren, wobei ich dann immer darauf verweise, dass ich das dritte dann zum Anlass nehme, das Gespräch zu beenden, fiel dann das Wort "Schwuchtel", und ich habe mich betont freundlich von dem Anrufer verabschiedet und aufgelegt. In die Tischkante habe ich nicht gebissen, aber die bittere Schokolade in der obersten Schreibtischschublade musste dran glauben. Kurze Zeit später rief dann eine Frau an und wollte mit mir über "sexuelle Schwäche" und "Erektionsstörungen" sprechen. Genau so hat sie es eingangs des Gesprächs formuliert, doch in diesem Fall, weil ich das Thema kenne (also nicht aus eigener Erfahrungen, sondern als Grund für Anrufe von irritierten Lesern), konnte ich ihr mehr oder weniger energisch ins Wort fallen und erklären, dass es sich um eine Anzeige handelt, die zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit einem redaktionelle Beitrag hat, aber keiner ist, weshalb die Verantwortung dafür nur der Auftraggeber trägt und nicht die Redaktion. Die Überschrift der halbseitige Anzeige am Montag in der Zeitung lautete "Durchhänger im Bett"; geworben wird für einen aus einer Arzneipflanze gewonnenen Wirkstoff gegen Erektionsstörungen. Nach dieser Unterhaltung brauchte ich keine Schokolade.
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