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Es läuft nicht alles nach Plan
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Vergangenen Montag wollten Marcus, Iris und ich mit der blinden Stefania und ihrer Schwester Dorothea zum ersten Mal zur Physiotherapie nach Rundu fahren. Dorothea erlebt jedoch die schlimmste Zeit ihres Lebens. Ihre 2-jährige Tochter ist Sonntag Nacht verstorben. Wir sind sehr betreten. Was tun? Stefania soll nicht darunter leiden und ihr Bruder erklärt sich bereit, uns zur Physiotherapie nach Rundu zu begleiten. Der Therapeut entscheidet, Stefania nicht zu behandeln, da sie durch ihren Schnitt am Fuss - ein eingetretener Glassplitter wurde entfernt - noch nicht zu laufen vermag. Wir gehen mit ihr nur zum Verbandswechsel und warten 2 volle Stunden darauf. Iris und ich, wir sind uns einig, "Gott möge uns vor einer notwendigen medizinischen Versorgung in diesem Hospital behüten".
Marcus, unser Begleiter aus der Gemeinde von Mayana, sagt uns, dass wir heute wie geplant Stefania und Dorothea zum Internat für behinderte Kinder bringen. Ich habe neue Socken und Zahnputzzeug für Stefania in meiner Tasche. Die Zeit verrinnt. ich sende eine SMS zu Marcus. "What is happening? - Was ist los?" "Dorothea will allein mit ihrer Schwester zum Internat fahren", bekomme ich zur Antwort. 'Da stimmt etwas nicht', sehen wir uns fragend an und entschließen uns allein zur Familie und zum Internat zu fahren. Die ganze Familie ist versammelt. Morgen früh soll die Beerdigung von Dorotheas Kind stattfinden, erfahren wir. Schade aber verständlich, dass deshalb für Stefania der Probetermin für die Aufnahme ins Internat ins Wasser fällt.
Wir verabschieden uns und sprechen Dorothea bedrückt unser Bedauern über den Verlust ihres Kindes aus.
Dorothea möchte unbedingt meine Handynummer, für 'Weihnachtsgrüße oder so'. Ich gebe sie nicht heraus, Marcus ist für seine Gemeinde verantwortlich und steht weiterhin mit mir in Verbindung.
"Aber, ... wenn Ihr morgen abreist, wer bringt uns dann mit Stefania nach Rundu?" Oder besser ausgedrückt, 'wer zahlt das Taxi' denke ich mir. Ein behindertes Kind ist hier wertlos, es kann nicht arbeiten. Das blinde Mädchen hat jedoch wie alle Menschen das Recht zu leben. Stefania soll am 1.11. mit einem Sammel-Krankentransport von Rundu nach Windhoek ins Hospital gebracht werden." In mir steigen Bedenken auf. Wird das Kind seine notwendige medizinische Behandlung bekommen?
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