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Genießen erlaubt - und wenn teuer?
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Zum Glück, schreibe ich jetzt einfach mal so, darf in unserem Land jeder sein Geld ausgeben, wofür er will, und bekanntlich regelt in fast allen Fällen die Nachfrage das Angebot, auch wenn mir das in manchen Fällen - wie bei Urlaubsreisen auf Kreuzfahrtschiffen oder Geländewagen für 3000 Kilometer im Jahr hauptsächlich im Stadtverkehr - schwer fällt, dafür Verständnis aufzubringen. In den ersten beiden Episoden meiner Randnotizen zum Wochenausklang geht es darum, dass auch Leser oft ihre Probleme damit haben, mich anrufen und mit mir darüber reden wollen.
Episode 1: "Das ist Wucher, das gehört verboten, dagegen muss man doch etwas unternehmen", meinte eine Leserin und nannte mir mit (ich betone) einer Werbeanzeige in der Zeitung den Grund für ihren Ärger, denn dort wurde auf ein Glas Honig (250 Gramm) verwiesen, das 5,95 Euro kosten sollte. Zuerst habe ich es mit meiner eigenen Einschätzung versucht, weil ich selbst regelmäßig Honig kaufe und auch schon mal Preise verglichen habe: "Ich denke schon, dass es hochwertigen Honig beispielsweise aus biologischem Anbaut gibt, der so viel kostet." Ihre Reaktion darauf: "Sie können mir viel erzählen." Mein zweites Argument war, dass viele Menschen gern auch mal etwas mehr Geld ausgeben für ein Produkt, dass ihrer Ansicht nach hochwertig ist und wie in meinem Fall auch besser schmeckt: "Für eine Tafel meiner Lieblingsschokolade bezahle ich 3,50 Euro." Drei Sekunden lang nichts, nur Schweigen, dann dies: "Ich fasse es nicht."
Episode 2: Unter anderem ums Essen ging es auch bei dieser Frau, die mich angerufen hatte, weil sie mit mir über den Klimawandel und darüber reden wollte, was man dagegen machen kann. "Muss es beispielsweise unbedingt 20 verschieden Sorten Käse und Erdbeeren mitten im Winter geben?", fragte sie mich und bekam von mir diese Antwort: "Muss es bestimmt nicht, aber der Handel reagiert nun mal auf die Nachfrage, wie würden Sie daran etwas ändern wollen?" Sie zögerte nicht eine Sekunde, mir zu sagen, was ihrer Ansicht nach eine Lösung wäre: "Einfach verbieten?" "Die Einfuhr von Sommerfrüchten im Winter?" "Ganz genau."
Episode 3: Meine Blogeinträge können kommentiert werden, doch diese Funktion hat schon seit Monaten niemand mehr genutzt. Doch Mails als Reaktion auf meine Ausführungen hier, bekomme ich schon häufiger, weshalb ich, was schon vorgekommen ist, die Meinungen an dieser Stelle wiedergebe, ohne den Namen zu nennen, von dieser Regel weiche ich nicht ab, sie ist unumstößlich. Zu meinem Eintrag "Zur Waffe greifen - muss das sein?" von gestern habe ich diese Mail erhalten, den Vorschlag finde ich ganz wunderbar: "Warum überlassen wir das Herstellen des Gleichgewichts in den Wäldern nicht auch der Natur? Wenn also Wald nicht mehr in diesen Größenordnungen bewirtschaftet wird, wie es heute der Fall ist, er sich selbst überlassen ist, dann würden Bäumen wachsen, die durch Samenflug, Vögel etc. ihre natürliche Verbreitung finden. Indem der Waldboden nicht mehr vom Unterholz beräumt würde, bildete sich mit der Zeit ein natürlicher Schutzraum für die jungen Pflanzen, da es das Wild schwerer hätte an die jungen Triebe zu gelangen. Wenn wir weniger hysterisch auf den Wolf reagierten, würde das Wild vermutlich mal mehr, mal weniger einen gleichen Bestand aufweisen. Natürlich geht das nicht, sagen die Waldbesitzer und alle, die „so gern in der Natur sind“, die brauchen das Töten der Tiere, um sich mit der Natur verbunden zu fühlen."
Episode 4: Manchmal bleibt mir nur die Einsilbigkeit, wie bei diesem Anruf heute um kurz vor elf, um die Ruhe bewahren zu können.
"In Ihren Kolumnen auf der Leserbriefseite beziehen Sie doch meistens auch Stellung zu aktuellen Themen"
"Ja."
"Schreiben Sie doch mal über die Zunahme der von Ausländern verübten Gewalttaten in Deutschland, mich würde Ihre Meinung da wirklich interessieren."
"Nein."
"Das wundert mich jetzt aber, verraten Sie mir den Grund?"
"Nein."
"Und das dürfen Sie so einfach, habe ich nicht ein Recht darauf?"
"Ja und nein."
"Da muss ich wohl mal mit Ihrem Vorgesetzten sprechen, bitten verbinden Sie mich mit ihm."
"Nein."
"Langsam wird es mir zu bunt, ich werde mich über Sie beschweren, Sie werden schon sehen."
"Gut."
Tut ... tut ... tut ... tut ...
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