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Intelligent eigentlich eher nicht
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In diesem meinem letzten Blogeintrag vor der Sommerpause (auch Urlaub genannt) berichte nun von einer der größten Herausforderungen an meine Möglichkeiten, Lesern auch wirklich schwere beziehungsweise rein theoretische und deshalb praktisch oft nicht nachvollziehbare Sachverhalte zu erklären, der ich gestern ausgesetzt war und die mich wohl noch eine ganze Weile beschäftigen wird; denn die Frage, die mir der Mann in der Leitung gestellt hatte, ist von der Art, über die ich mir selbst schon seit Jahren meine Gedanken machen und deshalb auch noch nicht einmal eine halbwegs mich befriedigende Antwort gefunden habe. Der Mann hatte sich vorgestellt und war dann gleich mit dem vorstellig geworden, was sein Anliegen und anschließend mein Dilemma war: "Können Sie mir mal erklären, was ich mir unter Künstlicher Intelligenz vorzustellen habe", fragte er mich und verwies darauf, dass es in der Zeitung die Nachricht "Zukunftsthema im Visier" gelesen hatte, in der es darum ging, dass die Bundesregierung bei dieser Zukunftstechnologie massiv aufholen und Deutschland zu einem weltweit führenden Standort machen will. Ich zitiere mal, denn das hatte auch der Mann in der Leitung gelesen, was ihn aber letztendlich erst dazu bewogen hatte, mich anzurufen: "Beispiele für den Einsatz Künstlicher Intelligenz sind autonom fahrende Autos, Sprachassistenten und lernfähige Maschinen."
Zunächst habe ich dem Leser erklärt, was man im Allgemeinen darunter zu verstehen hat, so wie die angeführten Beispiele es vermuten lassen: "Ich gehe davon aus, dass man darunter zu verstehen hat, dass man einen Computer so baut und programmiert, dass er entsprechend den Menschen ähnlichen Entscheidungsstrukturen selbständig Probleme erkennt und löst. Das Auto ohne Mensch hinter dem Lenkrad ist wohl das beste nachvollziehbare Beispiel dafür." An dieser Stelle muss ich hinzufügen, dass der Leser sich als 79-jährigen Mann vorgestellt hatte, der noch in seinem Leben mit elektronischer Datenverarbeitung oder einem Computer in Berührung gekommen war. Aber erwies sich als eine Person, die sich Zeit ihres Lebens offenbar mit weltanschaulichen Fragen und zumindest ansatzweise philosophischen Grundstrukturen befasst hatte, denn er meinte: "Das alles verstehe ich, aber meiner Ansicht nach hat das nichts mit Intelligenz zu tun, denn diese braucht einen freien Willen oder zumindest so etwas wie ein eigenes Bewusstsein, sonst sprechen wir von Maschinen, die aber mit Sicherheit keine Intelligenz besitzen, höchstens nach fragwürdigen Faktoren dafür intelligent funktionieren können." So, das saß ich nun und wusste nicht, wie es in diesem Gespräch weitergehen sollte. Denn in einem Punkt war ich mir sicher: Der Mann hatte Recht, das war ganz genau auch mein Standpunkt. Ich fragte ihn deshalb: "Haben Sie schon mal einen von diesen Filmen gesehen oder einen solchen Roman gelesen, in denen Großcomputer die Welt bedrohen, weil sie sich selbständig gemacht haben und man sie nicht abstellen kann, indem man einfach den Stecker zieht, so dass sie nun planen, sämtliche mit Atomwaffen bestückte Raketen starten zu lassen oder auch nur ganz einfach das Internet global zum Absturz bringen und damit beispielsweise einen das ganze Finanzsystem bedrohende Börsencrash verursachen?" Nein, kannte der Anrufer leider nicht, aber er wollte sich von mir auch keine Titel nennen lassen, weshalb er abschließend noch dies sagte: "Sprechen Sie das doch mal in einer Ihrer Redaktionskonferenzen an, und vielleicht kommen ja einige Ihrer Kollegen auf die Idee, den Begriff der Künstlichen Intelligenz zu hinterfragen und ihn vielleicht dann nicht mehr so selbstverständlich zu schreiben." Was soll ich sagen, widersprochen habe ich ihm nicht, denn meiner Ansicht wird diese Formulierung tatsächlich inflationär benutzt für alles, was computergesteuert funktioniert und dem Menschen die Arbeit abnehmen soll. Für meinen Urlaub aber habe ich mir fest vorgenommen: Ich werde mich davor hüten, viel über dieses Thema nachdenken zu wollen, denn meiner Ansicht nach kommt man immer an den Punkt, an dem man merkt, dass mal wieder in einer Sackgasse steckt.
Bis dann, wir lesen uns in einigen Wochen wieder.
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