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Madame, bitte machen Sie 2 Fotos von mir …

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... ein Foto fuer mich und eins zu Ihrer Erinnerung. Wir uterhalten uns: "Gehst Du zur Schule?" "Ja, in die 9. Klasse. Naechstes Jahr kann ich nicht mehr gehen. Meine Schulkleidung ist zu klein. Geh nach Hause, wenn du keine Schulkleidung traegst."sagen die Lehrer. (Evelyn hat den Saum ihrer Hose herausgelassen und die unteren Seitennaehte aufgetrennt.) Meine Freundin Maria musste nach der 8. Klasse zu Hause bleiben. Sie konnte das Schulgeld nicht bezahlen. Sie kann naechstes Jahr wiederkommen, wenn sie bezahlt. Es sind 75 NAD."

Bei meinem Aufenthalt habe ich 2 staatliche Schulen besucht. In der Mayana Primary Schule fuer die Klassen 1 bis 7 unterrichten 18 Lehrer 607 Schueler. Etwa 45 Schueler lernen in einer Klasse. Ich habe es auch erlebt, dass zwei Klassen zusammengelegt waren. Ab der 3./4. Klasse wird ausschliesslich englisch gesprochen. Zur Pflege der eigenen Sprache lernen alle Schueler Rumanyo. Neben dieser afrikanischen Sprache wird in der Kavangoregion bedingt durch die unterschiedlichen Staemme, die hier wohnen,  noch in Nyambo, Kwangali und "angolanischem Portugiesisch" kommuniziert. Die Kinder und Lehrer der Mayana-Schule tragen eine Schuluniform. Hier wird jedoch im Gegensatz zur Kayengona-Schule akzeptiert, wenn ein Kind aus Geldmangel keine Uniform tragen kann.

Die Kayengona-Schule ist eine Secondary-Schule von der 1. bis zur 10. Klasse. 520 Schueler, davon etwa 200 Waisen, werden von 19 Lehrern unterrichtet. Evelyn darf naechstes Jahr die Schule nicht mehr besuchen. Ich diskutiere mit Marcus darueber. Er bestaetigt das Verhalten der Schule. Wir besuchen zuerst die Prinzipalin (Direktorin) und anschliessend den  Klassenlehrer. Er berichtet, dass Evelyn regelmaessig die Schule besucht und Lernbereitschaft zeigt. 20 NAD Schulgeld seien in diesem Jahr noch offen. Ich zahle incl. fuer den Besuch der 10. Klasse 95 NAD (etwa 9,50 Euro). 13 Uhr duerfen wir Evelyn nach Rundu mitnehmen zum Kauf einer Schuluniform. Fuer den Nachmittag bekommt sie schulfrei. Unsere Wartezeit verkuerzen wir mit Hospitationen in der 3., 7. und 8. Klasse in den Faechern Heimatkunde, Mathematik und Englisch.

Mit einem Pickup fahren wir dann nach Rundu. Ich glaube, ich habe etwas weniger Speck auf meinem Hintern. Ich bin jedenfalls erleichtert, wenn ich wieder abspringen kann. Marcus lenkt uns zuerst zum Wochenmarkt. Mit grossem Appetit essen die beiden Mittag. Ich will mich nicht zieren und nehme etwas von den Spirellis. Als ich jedoch sehe, wie das Geschirr gespuelt wird, dreht es mir fast den Magen um. Im PEP, aehnlich unserem Kick, kaufen wir die Schulkleidung ein, grossen Dank an Heike. Fuer Bluse, Rock, kurze und lange Socken, Schuhe und Schultasche bezahle ich 356 NAD. Evelyn kann ihr Glueck kaum fassen.
Valerie hatte in der Stadt zu tun und nimmt uns deshalb wieder mit zurueck nach Mayana. Sie ist wuetend ueber die Willkuer der Schulleitung. Sie duerfen die Kinder nicht auf die Strasse setzen, wenn sie kein Geld fuer die Uniform haben oder das Schulgeld nicht bezahlen koennen. Wir brauchen Bildung in unserer Region!

 

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