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Sieben Leser haben sich heute bei mir gemeldet, nachdem sie meine Kolumne "Vor keinen Karren" auf der aktuellen Seite "Leserforum" gelesen hatten und mir ihre Meinung dazu mitteilen wollten. Mit drei dieser Anrufer gab es keinen Konsens, denn sie waren der Ansicht, dass man als Mitglied der Zivilgesellschaft durchaus an einem von der AfD organisierten Trauermarsch zum Gedenken an den durch einen Messerangriff getöteten Mann teilnehmen kann und darf, ohne diesen Status dabei zu verlieren, während ich, wofür sie aber keine Verständnis zeigten, argumentierte, dass man sich gerade vor diesen rechtspopulistischen Karren spannen lässt, wenn man sich in deren Marsch einreiht, ohne sich dabei von den politischen und gesellschaftlichen Zielen dieser Partei klar und deutlich distanzieren zu können. "Auch wenn Sie sich selbst als einen achtbaren Bürger und ein Mitglied der Zivilgesellschaft verstehen, waren Sie es an diesem Tag eben nicht", sagte ich, ohne damit bei diesen Lesern auf Verständnis zu stoßen. Zwei Anrufer wollten sich - auch das kommt durchaus auch schon mal vor - einfach nur noch einmal erklären lassen, was ich mit meiner Kolumne zum Ausdruck bringen wollte, was bedeutet: Sie haben sie nicht verstehen können, weil sie offenbar etwas zu kompliziert formuliert war; doch damit kann ich gut leben, denke ich.

Ein Leser hat mir sogar eine Definition für die Zivilgesellschaft angeboten. Drei Prämissen führte er an. "1. Wer die Regeln des Koran höher einstuft als unsere Gesetze und seine Probleme glaubt, mit dem Messer lösen zu müssen, gehört nicht dazu. 2. Wer auf linken Demos mitmarschiert, wo 'Deutschland verrecke!' und "Deutschland, du mieses Stück Sch...' plakatiert wird, gehört nicht dazu. 3. Wer Hitlers Geburtstag feiert, den Hitlergruß und andere Nazisymbole zeigt, gehört selbstverständlich auch nicht dazu. Der Rest in seiner ganzen Bandbreite ist für mich die Zivilgesellschaft" teilte er mir mit. Diskutiert habe ich mit ihm nicht darüber. Bei einem Leser fiel dieser Satz, der mich trotz meiner weltanschaulichen Bedenken wegen seines theologischen Fundaments zum Nachdenken angeregt hat: "Eine gute Lösung des Problems kann meines Erachtens nur darin bestehen, dass Gottes Geist uns wieder zur Nächstenliebe treibt." Meiner Meinung nach passt die christliche Wertvorstellung von der Nächstenliebe ganz gut in die Beschreibung dessen, was eine Zivilgesellschaft ausmacht und deren Mitglieder auszeichnet.

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