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Nass, aber nicht im Wasser

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Nachdem ich heute morgen wieder normal um 7:45 Uhr aufstehen konnte und um 8 Uhr mit den anderen zum Hafen gefahren bin, ging es auch ohne Umwege direkt auf das Meer hinaus. Leider war es bewölkt und man konnte im Gegensatz zu den anderen Tagen den Pico nicht sehen. Im Verlauf des Tages sollte die Sonne zwar ab und zu mal rauskommen, allerdings blieb es trotzdem den Großteil des Tages bewölkt. Auch die See war bei weitem nicht so geeignet zum Whale-Watching wie bei den bisherigen Ausfahrten, da stärkerer Seegang herrschte und es so schwer war, die Finnen von Walen oder Delfinen zu sehen. Weil die See so aufgewühlt war, hatten wir am Anfang keine Hoffnungen, Wale oder Delfine zu sehen. Später sollte sich aber herausstellen, dass unsere Sorgen unbegründet waren.

So sahen wir während der ersten Ausfahrt zuerst eine Gruppe sogenannter Rissos (Rundkopfdelfine), dann mehrere Pottwale (größtes Raubtier der Erde) und vermuteten zum Abschluss noch zwei Zahnschnabelwale. Während der zweiten Ausfahrt kamen außerdem noch gewöhnliche Delfine hinzu. Dass wir torzt der ungünstigen Witterungsbedingungen so viele Tiere gesehen haben, liegt vor allem an den Personen, die an Land in kleinen Türmen sitzen und auf dem Meer nach Delfinen und Walen Ausschau halten und den Skippern dann Sichtungen melden.

Während der zweiten Ausfahrt sahen wir erneut Pottwale und außerdem eine große Gruppe gewöhnlicher/gemeiner Delfine. Die meisten Tiere, egal welcher Spezies angehörend, hatten noch ein Jungtier bei sich. Wenn wir ein Tier gesichtet hatten, dann notierten wir in welcher Frequenz es atmete, wie lange es zu sehen war und außerdem Auffälligkeiten bezüglich des Aussehens (z.B: Kampfspuren). Anhand dieser ist es nämlich möglich, ein Individuum eindeutig zu identifizieren, da nur ein Tier genau diese Spuren auf dem Körper hat und so mit anderen Sichtungen verglichen werden kann, wo welche Tiere sich aufhalten und dadurch kann man auch ihre Reiserouten weltweit vergleichen. So haben wir heute Abend auch herausgefunden, dass wir einen Wal schon an einem anderen Tag und heute zweimal gesehen haben. Außerdem untersuchen wir momentan, ob es eine weitere Möglichkeit der Identifizierung einer Art ist, durch Tonaufnahmen und den darin enthaltenen Kommunikationslauten festzumachen, dass es sich wirklich um diese Art handelt. Dies benötigt allerdings bei mehreren Gigabite Audio-Material viel Zeit und ich habe erst heute damit angefangen, die Tonaufnahmen zu analysieren.

Highlights der heutigen Bootsausfahrt waren die Beobachtung einer großen Gruppe gemeiner Delfine, mit denen wir aber nicht schwimmen durften, weil die Tiere nicht freundlich waren und die Beobachtung einer Gruppe von 3 Pottwalen (zwei erwachsene Tiere und ein wirklich kleiner, also junger Baby-Pottwal). Diese beiden Sichtungen waren aber auch zwei der wenigen während der zweiten Ausfahrt. Der Skipper bot uns deshalb auch an, selbst einmal Boot zu fahren und übernahm das Steuer nur noch, wenn wir uns zu einem Sichtungspunkt begaben oder zum Schluss auch im Hafenbecken. Dort kamen wir vollkommen durchnässt, mit einer Salzkruste überzogen und dann auch frierend an und wünschten uns nichts weiter, als im Youth Hostl zu duschen und uns aufzuwärmen.

Allerdings hatte unser Betreuer, der uns fuhr, noch ein paar organisatorische Dinge zu klären und so kamen wir erst gegen sieben und nicht wie geplant gegen sechs im Youth Hostl an. Dort hieß es dann duschen, Abendbrot essen und Präsentation sowie Dokumentationen ausarbeiten. Ich beschäftigte mich speziell mit der Analyse der Tonaufnahmen und mit der Beantwortung der Frage nach der Identifikationsmöglichkeit. Damit werde ich mich auch, wenn die anderen Dokumentationen und Präsentationen ausarbeiten, beschäftigen, bis alle Tonaufnahmen analysiert und eine Statistik erstellt wurde. Bilder vom heutigen Ausflug müssen leider noch ein wenig warten, werden aber auf jeden Fall nachkommen.

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