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Liebe Freunde,

Zunächst eine sehr erfreuliche Nachricht, unser von Valerie und Wynand Peypers in 2007 gestartetes Projekt zur Unterstützung der in großer Armut lebenden Bevölkerung des Dorfes Mayana geht weiter. 

Allgemeine Situation in Mayana 

Auswirkungen durch Corona
- Touristenunterkünfte schließen wegen fehlender Touristen,
- Schulen schließen auf staatlicher Anordnung

Nahrungsmittel fehlen
- Heuschreckenschwärme vernichten ganze Getreidefelder,
- witterungsbedingt ist das Gemüse vernichtet, es hat ungewöhnlich viel und durchgängig geregnet

Wir haben viele Ereignisse verkraften müssen, zunächst den viel zu frühen Tod von Valerie Peypers im Juli 2019. Dann im März 2020 wurden auch in Namibia bei Ankunft am Flughafen die zwei ersten Touristen mit dem Coronavirus ermittelt. Infolgedessen verfügte Hage Geingob, der Präsident Namibias, dass der internationale Flugverkehr sofort eingestellt wird. Der Tourismus brach völlig zusammen. Davon betroffen war auch unsere Touristenunterkunft „n’Kwazi Lodge“ mit ihren etwa 30 festangestellten Mitarbeitern, die nach schwerem Kampf im Laufe des Jahres arbeitslos wurden. Das Tragische an der Sache ist, dass die von der Peypers Familie geführte Touristenunterkunft der alleinige Arbeitgeber im Dorf Mayana ist. Einige wenige Menschen aus Mayana hatten eine Anstellung in Rundu. Ein weiterer Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung war im gesamten Land unterwegs, zum Teil mit fester Anstellung, als Tagelöhner oder als Arbeitssuchende. Das gros der Bevölkerung ist auch hier arbeitslos geworden, ohne finanzielle Hilfen.

Schon am 18.3.2020 verordnete Hage Geingob für ganz Namibia die Schließung aller Schulen des Landes, sodass den Grundschülern neben ihrem Unterricht auch der Zugang zur von der Regierung gesponserten Mittagsmahlzeit ausfiel. Die Familien im Busch bereiten, wenn Mais oder Hirse vorhanden ist, einen Mielipap (Mehlbrei) am Tag. Frühstück ist für die Familien ein Fremdwort. Das ist für uns Europäer unvorstellbar. 

Im März diesen Jahres sah es in der ländlichen Region Kavango Ost noch nach einer guten Getreideernte aus. Doch kurze Zeit später vernichteten schlimme Heuschreckenschwärme ganze Felder. Dazu kam, dass die Gemüseernte witterungsbedingt von Misserfolg geprägt war. Als zusätzlich mögliche Nahrungsmittel sammeln die Familien im Busch Nüsse des Manketti Baumes, die im Mörser zu Mehl gestampft werden und Monkey Orangen.

Piet Jacobs Fazit zur Nahrungsmittelsituation: Wir gehen einem sehr schwierigen 2. Halbjahr entgegen.

Unsere Vorschule ist in der zweiten Januarwoche wieder mit 40 neugierigen und zum Teil auch ängstlichen Kindern gestartet. Sehr schnell gewöhnen sich die Kleinen an ihren neuen Alltag, der morgens nach Ankunft bei der Vorschule mit dem allgemeinen Duschen, Zähneputzen, Ankleiden der bunten Schuluniform und dem Frühstück beginnt. Schulkleidung, Schulmaterial, Nahrungsmittel, Gebrauchsmaterial und Gehalt der Lehrer wird alles durch unsere Freunde und Sponsoren finanziert. Ohne Sie wäre der Betrieb der Vorschule nicht möglich und den Kindern im Busch bliebe der Weg zur rechtzeitigen Bildung verwehrt.

Desire und Piet Jacobs, die Verantwortlichen für unser Mayana Mpora Projekt, haben mit viel Aufwand den Schulstart unserer Schüler der Klassen 1 bis 12 vorbereitet. Sie haben sämtliche Zeugnisse des vergangenen Schuljahres ausgewertet, haben die Schuluniformen besorgt und Gespräche mit den Direktoren bzw. Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit geführt. Sie halten regelmäßigen Kontakt zur Schule. Für leistungsschwache Schüler bieten sie Förderhilfen an. Es ist jedoch schwierig, jedes Kind zu motivieren. Der im Oktober 2020 verstorbene Wynand Peypers plante schon vor Jahren mit seiner Frau Valerie einen gemeinsamen Treffpunkt für Jugendliche in der Nähe unserer drei Schulen, um den Schülern Nachhilfe und eine Bibliothek bieten zu können. Dies bleibt weiterhin unser Wunschtraum, der vielleicht mit gemeinsamer Anstrengung auch durch ehemalige Schüler, Studenten und Absolventen in die Tat umgesetzt werden kann. 

Im März 2020 ist Carolin Drechsel aus der Schweiz zu unserem Mayana Mpora Projekt hinzugestoßen. Sie ist sehr engagiert und wird uns mit voller Kraft unterstützen. Beim Meeting mit dem Headman, dem Dorfältesten Berthold Sindimba hat sie sich der Gemeinde vorgestellt. Sie besprachen unter anderem die derzeitige schwierige Nahrungssituation. Es reifte der Gedanke, dass eine Suppenküche für die Bedürftigsten eingerichtet wird. Das Kochen werden Eltern unserer Vorschulkinder als Gegenleistung für den Schulbesuch ihrer Kinder übernehmen. Andere Eltern sollen im Schulgarten arbeiten.
Ziel ist es, die Dorfbevölkerung stärker einzubeziehen, ihnen die Verantwortung für die Entwicklung ihrer Kinder bewusst zu machen.

Die Menschen im Busch kämpfen seit Jahrhunderten um das blanke Überleben ihrer Familien.
Ihr Blick gilt dem Heute im Hier und Jetzt.
Helfen wir ihnen zu lernen, auch auf das Morgen, in die Zukunft zu schauen. 

Liebe Freunde und Sponsoren, weltweit stecken wir derzeit alle mehr oder weniger in einer schwierigen Situation. Deshalb gilt Ihnen allen unser besonderer Dank dafür, dass Sie auch in dieser Zeit unsere Projekte in Namibia unterstützen.

Ich danke Ihnen im Namen der Mayana Mpora Foundation
gemeinsam mit Desire und Piet Jacobs als Hauptverantwortliche von MMF

im Namen von Bertha Kwandu, Vertreterin des Stammes der Shambyus
und Carolin Drechsel, Lehrerin in der Schweiz 

sehr herzlich für Ihre großartige Unterstützung. 
Wir wünschen Ihnen alles Gute, bleiben Sie optimistisch, bleiben Sie gesund.

Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Poike


 

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