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Die Suche im Internet ist oft eine recht eintönige Angelegenheit. Man tippt ein paar vage Schlagwörter ein und bekommt eine aufgeräumte Trefferliste, deren Einträge sich bestenfalls noch nach Ort, Medientyp und Zeitpunkt des Erscheinens sortieren lassen. Zweifelsohne hat die Einführung von Sprachassistenten das Ganze ein bisschen unterhaltsamer gemacht. Fragen Sie zum Beispiel als Besitzer eines I-Phones oder I-Pads Apples Sprachassistentin Siri, was sie gerade anhat, dann antwortet die gute Siri recht schlagfertig: "Aluminosilikatglas und Edelstahl. Hübsch,was?"

Das ist zwar ziemlich lustig, täuscht aber wenig darüber hinweg, dass Siri und Co. abseits allen Schabernacks wenig mehr als Trefferlisten liefern. Es überrascht daher, dass derzeit ausgerechnet Microsoft mit einer Art sensitiven Suche Schlagzeilen macht. Seit der Software-Veteran 2009 seine eigene Suchmaschine startete, fristet Bing hierzulande ein Schattendasein. Nun nimmt das Unternehmen mobile Geräte ins Visier und hat mit "Bing Now" eine App vorgestellt, die Smartphones als Sensor nutzt. Üblicherweise können Besitzer von Taschencomputern bislang über Dienste wie Facebook an einem Ort einchecken, um anderen mitzuteilen, wo sie gerade sind. "Bing Now" erweitert das Ganze um Informationen zur Raumakustik. Die Idee: Wer eincheckt, erstellt mit dem Smartphone eine bis zu zehn Sekunden lange Aufnahme. Die App analysiert die Audio-Datei und gibt anderen Nutzern von "Bing Now" auf diese Weise fast in Echtzeit eine Antwort auf die Frage, ob es sich um einen ruhigen Ort handelt oder ob dort die Puppen tanzen. Das kann ziemlich hilfreich sein, wenn man wahlweise eine ruhige Bar oder einen Tanztempel sucht. Selbst wie gut der betreffende Ort besucht ist und welche Musik gerade läuft, zeigt die Anwendung. Ein Suchauftrag an "Bing Now" könnte also in Zukunft lauten: "Finde eine gefragte, aber nicht überlaufene Jazz-Bar, in der gerade Live-Musik gespielt wird."

Noch befindet sich "Bing Now" im Experimentierstadium. Auch deshalb, weil mindestens zwei Fragen offen bleiben: Verstößt das Aufnehmen von Umgebungsgeräuschen gegen den Datenschutz? Und wollen die Leute überhaupt sinnlicher suchen? Die vorläufigen Antworten sind so wolkig wie universell. Erstens: "Möglicherweise". Und zweitens: Schlag nach bei Steve Jobs! Der meinte einst: "Oft wissen Menschen nicht, was sie wollen - bis du es ihnen zeigst."

Von Ronny Strobel

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