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Stille Spanier!?
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Wie versprochen gibt´s jetzt mehr Eindrücke aus dem Uni-Alltag in Spanien. Das Uni-Gebäude an sich ähnelt eher einer Bahnhofshalle, es ist recht dunkel und zugig (in den Sommermonaten werde ich sicherlich noch sehr dankbar dafür sein!). Die Wände des Treppenhauses sind überall mit Graffitisprüchen besprüht, die z.B. zu Demonstrationen gegen das bestehende Uni-System aufrufen (wenn ich mir das mal an der TU Chemnitz vorstelle!!! :-) ). Allgemein hängen im Uni-Bereich viele Plakate, die zu Demonstrationen (auch gegen den Kapitalismus) aufrufen. Die Rebellion liegt hier also in der Luft :-)
Die Uni ist zwar staatlich, allerdings müssen die einheimischen Studenten für jede Lehrveranstaltung, die sie besuchen rund 70 Euro bezahlen. Als ich erzählt habe, dass ich als Teilnehmerin des ERASMUS-Programms alle Studiengebühren vor Ort erlassen bekomme, konnten die es gar nicht glauben :-)
Die Lehrveranstaltungen finden anders als in Deutschland nicht nur einmal pro Woche statt, sondern mehrmals. Eine Vorlesung auf Spanisch die ich besuche (Geschichte des spanischen Films), findet beispielsweise dreimal pro Woche statt. Die Klassen an sich sind sehr klein, in meiner "Vorlesung" sitzen gerade einmal 11 Leute (ähnelt eher der Schulzeit).
Power-Point-Präsentationen gibt es hier nicht. Der Professor steht vorne und erzählt 2 Stunden am Stück (und das in einer enormen Geschwindigkeit). In der ersten Woche haben wir wirklich nur manche Brocken aufschnappen können. 2 Stunden volle Konzentration, um überhaupt irgendetwas zu verstehen - Ich dachte wirklich mein Kopf explodiert jeden Moment! Aber ich denke - und hoffe -, dass es mit jedem Mal besser werden wird.
Die kleinen Klassen und das Bezahlen für Lehrveranstaltungen führen offenbar auch dazu, dass die spanischen Studenten um einiges aufmerksamer den Lehrveranstaltungen folgen. Es ist richtig unheimlich. KEINER quatscht, alle hören aufmerksam zu und schreiben mit. Das kenne ich aus deutschen Lehrveranstaltungen eher weniger :-) Selbst letzte Woche, als der Professor an einem Tag gar nicht anwesend war, und wir einen Film geschaut haben, waren alle Studenten 2 Stunden lang ruhig. Man glaubt es kaum!
Ich grüße euch ganz lieb,
Romy
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